Editorial
Liebe Preß´-Kurier-Leser,
ein Blick auf die Jahreszahl und in die Kalender zurückliegender Jahre offenbart für die Monate Juli und August ein paar Jahrestage, auf die es einzugehen sich durchaus lohnt.
Seit nunmehr 20 Jahren gehören, mit der „Heimkehr“ der 99 1590-1 vom Sockel im Reichsbahnausbesserungswerk Leipzig-Engelsdorf im August 1992 nach Jöhstadt, drei Lokomotiven der sächsischen Gattung IV K zum Bestand der Preßnitztalbahn. Dass es seitdem fast immer möglich war, zeitweilig alle drei, mindestens aber zwei Loks dieses Typs jederzeit betriebsfähig erleben zu können, war mit großen Anstrengungen verbunden. Dieses Ziel steht auch für die Zukunft auf der Agenda, auch wenn es durch viele gleichzeitig laufende Projekte nicht leicht wird, dieses regelmäßige Investitionsvorhaben umzusetzen. Eisenbahnfreunde können aber die Sicherheit haben, in der Heimat der IV K auch immer betriebsfähige Loks dieser Gattung antreffen zu können.
Eine Investition in die Zukunft der Schmalspurbahn „Cranzahl - Oberwiesenthal“, der heutigen Fichtelbergbahn, kann man die große Festwoche zur „100-Jahrfeier“ im Juli vor 15 Jahren getrost nennen. Auch wenn manche Eisenbahnfreunde glauben, eine intensive Zusammenarbeit von Schmal- und Regelspurbahnvereinen in Sachsen gäbe es erst seit den Festivals im Jahr 2006 oder seit die Dampfbahn-Route besteht: Diese Festwoche im Jahr 1997 hat es mit über 220 Beteiligten von über einem Dutzend Vereinen und Bahngesellschaften bereits damals bewiesen, daß man erfolgreich an einem gemeinsamen Strang ziehen kann. Für alle, die aus diversen Gründen nicht dabei gewesen sind, sei deshalb die Festschrift „Acht IV K am Fichtelberg“ als Lektüre empfohlen - übrigens auch ein Gemeinschaftsprodukt von Traditionsbahn Radebeul e.V. und IG Preßnitztalbahn e.V.
Ob die sich damals sehr undankbar gegenüber den beteiligten Vereinen zeigenden Kommunen entlang der Strecke heute den Wert der Bahn erkannt haben, entzieht sich meiner Kenntnis - zumindest der Kurort Oberwiesenthal ist aber heute ein Partner der Dampfbahnroute Sachsen.
Daß wir zehn Jahre nach der verheerenden Flutwelle im August 2002 immer noch nicht den Abschluß der Behebung aller Schäden vermelden zu können, hätte man sich jedoch kaum vorstellen können. Werden wir in fünf Jahren endlich Vollzug gemeldet bekommen? Auch wenn vielleicht endlich Bewegung in den vollständigen Wiederaufbau der Weißeritztalbahn kommen sollte, sind kursierende abstruse Ideen von einem Gelegenheitsverkehr an wenigen Tagen im Jahr zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf Grund genug, skeptisch zu bleiben.
Es gibt zum Glück viele positive Ereignisse und Aktivitäten im Jahr 2012, auf die wir in einigen Jahren zurückblicken werden. In diesem Heft berichten wir wieder über viele interessante Projekte.
Glück Auf
12.08.2012