Feldbahnmuseum Herrenleite

In den vergangenen Monaten wurde in der Herrenleite der Bau eines Hochwasserableiters fortgesetzt. Diese Aktivitäten fordern – obwohl sie überhaupt nichts mit dem eigentlichen „Hobby“ zu tun haben – einen großen Teil der Kapazitäten des Vereins. Andererseits traf es die Herrenleite Anfang Juli 2012 erneut: Ein Gewitter brachte in kurzer Zeit 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Diesmal fing der noch nicht ganz fertiggestellte Ableiter mindestens drei Viertel des Wassers auf und es kam nur zu geringen Verschmutzungen im Gleisbereich. Die Maßnahme konnte zwischenzeitlich weitgehend abgeschlossen werden. Der Verein hofft, daß Schwergewitter und Tauwetter in Zukunft keine Bedrohung mehr für das Museum darstellen. Der zweite Schwerpunkt lag auf der Erweiterung der Gleisanlagen im Oberen Bruch. In einer Arbeitswoche nach Ostern wurden dort ein drittes Umsetzgleis sowie ein Ausziehgleis gebaut. Daneben entstehen schrittweise vier Abstellgleise sowie ein Kippgleis. Ziel ist es, in Zukunft weitere Züge aus verschiedenen typischen Feldbahnwagen vorführen zu können und dabei den Besucherfahrbetrieb möglichst parallel laufen zu lassen. Dies konnte zu Pfingsten erstmals so umgesetzt werden. Etwa 2000 Besucher wurden an drei Tagen gezählt, welche neben der Mitfahrt auf dem Feldbahnzug u. a. auch mit der motorisierten Handhebeldraisine der Eisenbahnfreunde Langenau und dem „Schienentrabi“ (Gleiskraftrad 1) vom VSE auf der alten Anschlußbahn ca. 2,5 km durch das Tal fahren konnten. Am ersten Augustwochenende fand eine kleinere Veranstaltung statt, welche am Sonnabend unter dem Motto „Feldbahnfototag“ die „echten“ Feldbahnen betrieblich in den Vordergrund rückte und am Sonntag dann wie üblich dem Besucherzug den Vorrang gab. Beide Tage waren mit etwa 450 Besuchern sehr erfolgreich. Die Beladung von Muldenkippern nebst Verkippung am oberen Streckenende ist dabei auch für die beteiligten Vereinsmitglieder ein Erlebnis, dient die Feldbahn hier doch ihrem eigentlichen Zweck, dem innerbetrieblichen Transport!

In der Werkstatt geht es vor allem an der „großen Gmeinder“ voran. Die schwere 50-PS-Diesellok wurde im Frühjahr ausgeachst. Ihre Achsen gingen danach zur Fa. BMS nach Ostritz zum Aufschweißen und Profilieren. Derzeit werden die Abtriebswelle des Getriebes überarbeitet sowie die Achsstellschrauben teilweise erneuert. Diese besitzen ein heute völlig unübliches Gewindemaß, so daß bei der Nachfertigung nicht auf gängige Werkzeuge oder gar Gewindestangen zurückgegriffen werden kann. Die Maschine wird voraussichtlich noch in diesem Jahr wieder auf „eigenen Beinen“ stehen. Am 29. und 30. September gibt es in der Herrenleite die letzte große Veranstaltung dieses Jahres. Neben umfangreichem Fahrbetrieb mit Besucher- und Feldbahnzügen soll es auch wieder Draisinenverkehr auf der Regelspurstrecke geben. Jeweils 15 Uhr finden Fahrzeugparaden sowie jeweils 11, 13.30 und 16 Uhr Führungen und Vorträge statt. Am Sonntag verkehrt als kostenloser Zubringer der bewährte Pendelbus (diesmal wieder der H6-Bus von René Belschner) vom und zum Kauflandparkplatz in Pirna-Copitz. Weitere Informationen gibt es unter www.feldbahnmuseum–herrenleite.de.

Marian Sommer

12.08.2012