Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Traditionsverein „Kleinbahn des Kreises Jerichow I“ e.V.
Der Traditionsverein „Kleinbahn des Kreises Jerichow I“ e.V. (KJI-Verein) verzeichnet in diesem Sommer zusätzlich zu seinen regulären Fahrtagen auf dem 800 m langen Streckenstück vom Bahnhof Magdeburgerforth zum Lumpenbahnhof auch etliche Buchungen von Charterfahrten. Dabei kommt die vereinseigene V10C 199 041-5 gemeinsam mit dem modernisierten sächsischen Traglastenwagen 970-823 (Leihgabe SOEG) zum Einsatz.
Die Fertigstellung des dreiachsigen 973-001 hat sich indes verzögert. Dieser war 1908 als offener Güterwagen für die österreichischen Schmalspurbahnen gebaut worden. Bis 1988 auf der Mariazellerbahn stationiert, erhielt er 1990 beim Öchsle in Baden-Württemberg seine heutige Form. Wie Fotos belegen, hatte es ähnliche, jedoch zweiachsige Fahrzeuge mit großen, offenen Fensterpartien einst auch bei der KJI gegeben. Im Juli montierten die Mitglieder des KJI-Vereins in ihrem Dreiachser das Sitzgestühl und die Latten der Bordwände. Über ein Sponsoring soll es bald möglich sein, in dem Wagen ein frisch gezapftes Bier anzubieten. Es ist vorgesehen, den KS3 zum Bahnhofsfest am 15. und 16. September dieses Jahres erstmals als Sitzwagen einzusetzen.
Gewidmet ist das Wochenende der Indienststellung von Diesellok 199 041-5 vor 50 Jahren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Getriebe fährt diese nun schon über ein Jahr störungsfrei. Um den aktuell aus der Diesellok, dem Personenwagen und dem gedeckten Güterwagen 97-11-18 gebildeten Zug bald erweitern zu können, hat der KJI-Verein kürzlich eine Spendenaktion zur Finanzierung der betriebsfähigen Aufarbeitung des vierachsigen sächsischen Gepäckwagens 974-344 ins Leben gerufen. Der beim Mansfelder Bergwerksbahn-Verein viele Jahre im Freien abgestellte Vierachser bedarf dabei einer umfangreichen Instandsetzung. Über die Kontonummer und das Kennwort informieren die Eisenbahnfreunde auf ihrer Homepage unter www.kj-1.de.
Um die Bahnhofsanlage zu erweitern, übernahm der Verein vor einem halben Jahr mehrere gebrauchte 900-mm-Weichen vom Molli. Bei ihrer Umspurung erhalten sie anstelle von Stahl- nun Holzschwellen. Wie bei der Komplettierung von gebraucht erworbenen 750-mm-Weichen gehen diese Arbeiten nur langsam voran. Das Fehlen verschiedener Kleinteile erschwert das Vorhaben. Keine Probleme gab es in den vergangenen Monaten hingegen bei der Pflege des Oberbaus. Förderlich war dabei vor allem, daß ein Mitglied des KJI-Vereins der Inhaber einer Gleisbaufirma ist… Ein anderes Gleisbauunternehmen hat im Rahmen seiner Lehrlingsausbildung die Betriebsruhe unter der Woche auf der Museumsbahn dazu genutzt, weitere Abschnitte zu verbessern bzw. zu vollenden. Das wird an der nun höher liegenden Einfahrweiche und der verbesserten Gleislage auf der Strecke deutlich. Die Kündigung des Mietvertrages der Lager- und Arbeitshalle in Grabow führte dazu, daß die dort bisher geschützt untergestellten Kästen und Rahmen weiterer KJI-Wagen nun in Magdeburgerforth im Freien lagern. Ebenso galt es, in relativ kurzer Zeit einen Baucontainer, Schienen, Schwellen, Motoren und sonstige Ersatzteile aus Grabow abzutransportieren.
12.08.2012