Preßnitztalbahn aktuell
Arbeiten an den Fahrzeugen der Museumsbahn im Juni und Juli 2012
Fahrzeuge
Nach dem umfangreichen Fahrbetrieb am Bahnhofsfest zu Pfingsten begann in der Werkstatt (wie jedes Jahr) ein neuer Zyklus für die planmäßig anstehenden Instandhaltungsarbeiten. Davor steht natürlich regelmäßig die Fertigstellung der verschiedenen Projekte auf dem Plan.
Am Wagen 970-402 wurden in den folgenden Wochen zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten im Rahmen der Fahrzeuguntersuchung an Fahrgestell, Zug- und Stoßeinrichtung und Bremsen eine Neulackierung des Fahrzeugrahmens, der Drehgestelle und Bühnenbleche sowie Farbausbesserungen im Fahrzeuginneren ausgeführt. Auch Reparaturen an den Sitzgestellen sowie die Auswechslung von beschädigten Fensterscheiben gehörten zum Aufgabenumfang, damit der Wagen nach absolvierter Probefahrt ab dem 16. Juli wieder einsatzbereit zur Verfügung sehen konnte.
Anfang Juli begannen die Arbeiten zur fälligen Hauptuntersuchung am Tragslasten-Sitzwagen 970-628. Die für eine Neulackierung notwendige Demontage der Außenverkleidungsbleche gab erstmalig auch Einblick in ein „Frühwerk“ der Fahrzeugaufarbeitung bei der Preßnitztalbahn. Im Frühjahr 1993 begann mit diesem Fahrzeug eine mehr als 2 ½-jährige Periode der Aufarbeitung im Lokschuppenstand 3, dabei wurden damals zahlreiche Holzelemente erneuert. Nur an wenigen Stellen muß jetzt wieder in das Holztragwerk des Wagenkastens eingegriffen werden, an denen durch eindringendes Wasser Beschädigungen entstanden sind. Nach der bereits erfolgten vollständigen Demontage der Inneneinrichtung folgt eine Neulackierung der Decke und der oberen Wandhälfte. Parallel dazu werden die üblichen Arbeiten entsprechend den gesetzlichen Forderungen ausgeführt.
In der zweiten Juni-Hälfte stand für die Dampflokpersonale ein Kraftakt unter Zeitdruck bei der Ausführung der Arbeiten zur Kesseluntersuchung an der I K Nr. 54 an, sollte die Lok doch bereits Anfang Juli zu einem Auswärtseinsatz wieder einsatzbereit sein, der dann jedoch wenige Tage vor dem Termin abgesagt wurde. Dabei mußten zahlreiche Teile demontiert, teilweise aufgearbeitet und nach der Prüfung des Kessels durch den Kesselsachverständigen wieder montiert werden.
Aus den Erfahrungen im Betriebseinsatz und den Unterhaltungs- und Instandhaltungsaufwendungen an der Lok in den vergangenen Jahren wird das Betreuungsteam in den kommenden Wochen einen Arbeitsplan aufstellen, welche Arbeiten für die im kommenden Jahr fällige Fahrzeuguntersuchung notwendig sind. Dabei wird auch über konstruktive Veränderungen nachgedacht werden müssen, die zwar den optischen Eindruck der Lok nicht verändern, aber für das Lokpersonal doch Erleichterungen darstellen.
Die Arbeiten am Wiederaufbau des Pollo-Sitzwagens 970-855” wurden nach entsprechender Abstimmung der erforderlichen Aktivitäten mit dem Verein Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e.V. fortgesetzt. Der Einbau und die Erneuerung der Zug- und Stoßvorrichtung sowie der Bremsanlage und der Drehgestelle wurden abgeschlossen. Nach einem Arbeitseinsatz durch Pollo-Vereinsmitglieder vom 6. bis 8. Juli mit Farbarbeiten am Fahrwerk sowie der Grundierung der Innenwände und dem Einbau der Elektroinstallation wurde durch die Werkstatt der Preßnitztalbahn die Innenlackierung mit Bierlasur vorgenommen. Nachdem in den kommenden Tagen die schützende Decklasur aufgetragen wird, kann mit dem Einbau der Inneneinrichtung begonnen werden.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein zur Erhaltung der Rügenschen Kleinbahnen e.V. wird der bereits geraume Zeit in Jöhstadt abgestellte Tender der Dampflok 99 4652 seit Ende Juli für die Aufarbeitung vorbereitet.
Die VI K 99 1715-4 wurde Mitte Juli nach Meiningen überführt. Voraussichtlich im Herbst wird an der Lok eine Befundung über die notwendigen Arbeiten stattfinden. Da der Arbeitsumfang momentan nicht abgeschätzt werden kann, gibt es auch noch keinerlei Kostenschätzungen und Terminplanungen.
12.08.2012