Regelspur- und Museums-Nachrichten
Sächsisches Eisenbahnmuseum e. V. Chemnitz-Hilbersdorf
Am 22. September 2021 kam die im Jahr 2014 in Chemnitz begonnene betriebsfähige Aufarbeitung des vereinseigenen Eisenbahndrehkranes vom Typ EDK 80 zum Abschluss. An diesem Tag nahm ein Sachverständiger der Chemnitzer DEKRA-Niederlassung das Fahrzeug technisch ab. Der 1963 vom Kirow-Werk in Leipzig mit der Kran-Nr. 63 gebaute Eisenbahndrehkran ist eines der ältesten Exemplare dieses Typs. Insgesamt waren 1507 EDK dieser Bauart für eine maximale Hublast von 16 Tonnen für Abnehmer im In- und Ausland gebaut worden. Der Kran steht nun in Chemnitz-Hilbersdorf zur Dampflokbekohlung und für andere Kranarbeiten zur Verfügung.
Das Stellwerk A befindet sich im östlichen Bereich des ehemaligen Bw Chemnitz-Hilbersdorf und ist ein heute noch funktionstüchtiges mechanisches Stellwerk. Von hier wird die östliche Ausfahrt aus dem Bw geregelt. Es handelt sich jedoch zugleich um eines der wenigen Gebäude im Bw-Gelände, das in den vergangenen Jahren noch keine Dachsanierung erhalten hatte. Das ändert sich in diesen Wochen. Bereits erneuert sind die Dachrinnen, es folgt nun ein neuer Dachbelag. Außerdem steht eine farbliche Überarbeitung der Holzfenster an.
An dem im Frühjahr 2021 aus Weißig an der Strecke Leipzig – Dresden zum „Schauplatz Eisenbahn“ nach Chemnitz umgesetzten hölzernen Bahnsteiggebäude fanden ebenfalls erste Erhaltungsarbeiten statt. Mit Hilfe des Teams der MDR-Fernsehserie „Mach dich ran“ gewann das SEM den Zimmermeisterbetrieb Jens Knauth aus Chemnitz-Rabenstein für diese Arbeiten. Das benötigte Holz stellte die Sägewerk GmbH Weber aus Zwönitz zur Verfügung. Am 16. Oktober fand eine Sonderfahrt des SEM von Chemnitz durch das herbstliche Vogtland statt. Geführt von der vereinseigenen Dampflok 50 3648-8 ging es zunächst entlang der Sachsen-Franken-Magistrale bis Zwickau. Anschließend überquerte der Zug vor Reichenbach die Göltzschtal- und die Elstertalbrücke. Ab Plauen fuhr der Zug auf der PE-Linie in Richtung Eger, dem heutigen Cheb. Durch Zufall kam es dabei in Weischlitz zur Überholung des von der Eisenacher 41 1144-9 bespannten Elstertalexpresses. In Adorf (Vogtl) trafen sich beide Dampfzüge erneut. Der Chemnitzer Zug fuhr danach auf dem gegenwärtig ohne regulären Bahnverkehr erhaltenen Abschnitt der ehemaligen CA-Linie von Adorf nach Zwotental. Zur Mittagszeit fand auf halbem Weg ein Halt am Haltepunkt Gunzen statt. Dort hatte der Förderverein Obervogtländische Eisenbahn (OVEB) ein Bahnhofsfest einschließlich Bewirtung arrangiert. Von Zwotental führte die Fahrt über Falkenstein, Muldenberg, Lengefeld und Zwickau nach Chemnitz zurück.
Für den 12. Februar 2022 befindet sich eine Winterfahrt durch das Erzgebirge in Vorbereitung. Die Fahrt soll von Chemnitz über Aue, Schwarzenberg, Schlettau und Annaberg-Buchholz nach Cranzahl führen, die Rückfahrt ist über Flöha und durch das Zschopautal angedacht. Als dazu buchbarer Ausflug wird eine Fahrt mit der Fichtelbergbahn von Cranzahl nach Niederschlag und zurück angeboten. Reservierungen und Fahrkartenkäufe sind im Museum oder im Internet unter der Adresse www.sem-chemnitz.de möglich.
14.12.2021