VSE-Nachrichten
Nachrufe: Hans-Peter „Pet“ Doering und Eberhard Hagner
Hans-Peter „Pet“ Doering
16.09.1956 – 15.10.2021
Wenn es einen Verfechter der Dampftraktion gab, dann unseren Pet. Alle Dieselloks stellten für ihn lediglich „Kreissägen“ oder „Rübenölkocher“ sowie die Elloks „Drahthaufen“ dar. Lediglich die Baureihe V 75 mit ihrem markanten Schiffsdiesel konnte es in seinen Augen mit einer Dampflok aufnehmen. Zum Genuss der Klänge einer schwer arbeitenden Dampfmaschine war Pet stets in der Nähe der Steigungen zu finden. In Aue am Stadion oder in Markersbach lauschte er oft und gerne, wenn die Personale ihre Dampfrösser zu Höchstleistungen anspornten. Der Höhepunkt einer Bahnreise war erst dann erreicht, wenn er diesen auf dem Führerstand der Dampflok verbringen konnte und Meister sowie Heizer anfeuern konnte. Und dazu wuchs er selbst sprichwörtlich über sich hinaus! Viele Jahre blieb er dabei nur der Zuschauer. Der Verlust seiner geliebten Ehefrau Heike im Jahre 2006 wog derart schwer, dass nur die Liebe und Fürsorge zum heranwachsenden Sohn ihn am Leben halten konnte. Hier konnte der Verein als Gemeinschaft ein Netz aufspannen und ihn mit neuen Aufgaben betrauen. Zunächst für den Souvenirverkauf in den VSE-Sonderzügen zuständig, lieh er ab 2009 als Ansprechpartner für die Erzgebirgische Aussichtsbahn nicht nur sein Ohr den zahlreichen Anliegen und Wünschen, sondern arbeitete sich in die Verwaltung ein, lernte die moderne Technik dafür zu nutzen und stürmte das Internet. Unvergessen die Momente, wenn er auf Reisemessen mit Faltblättern losflitzte und Busbetreiber von der Einmaligkeit der Schwarzenberger Dampfloks, des Museums sowie „seiner“ EAB überzeugte. Welcher Reiseveranstalter konnte sich seinen leidenschaftlichen Argumenten entziehen? Nach Übernahme dieser Aufgaben durch die Projektmanagerin organisierte und verkaufte er tatkräftig die VSE-eigenen Sonderzufahrten mit. Was wäre unser Pet jedoch ohne die Bereitschaft gewesen, selbst Verantwortung zu übernehmen? So stellte er sich im Jahre 2013 der Wahl in den Vereinsvorstand und übernahm die Funktion eines stellvertretenden Vorsitzenden. Nach Ausscheiden des damaligen Vorsitzenden amtierte er dann bis zur folgenden Wahl als Chef. Leider zwang sein sich verschlechternder Gesundheitszustand ihn nach jahrelanger aktiver Mitarbeit zum Rückzug aus dem Vorstand. Das hielt ihn nicht ab, bei jeder Dampfzugsonderfahrt wieder am Fenster des Souvenirabteils zu stehen und sich bei Bergfahrten an den Geräuschen zu berauschen. Aus solchen Erlebnissen schöpfte er Unmengen Energie! Große Freude kam auf, als sich vor einigen Jahren der eigene Weg mit dem seiner Jana kreuzte. So durften sie die folgende Zeit gemeinsam gehen. Niemand konnte ahnen, dass dieses Glück nur von kurzer Dauer sein würde. Ende 2020 breitete sich ein Feind in Pets Körper aus, der nicht mehr zu besiegen war. Pet hat viel Kraft dafür verwendet, um weiterhin mit seiner Jana und uns allen zusammen zu sein und vor allem seine als „schwarze Katz“ bezeichnete 50 3616 wieder unter Dampf erleben zu können. Leider war ihm letzteres nicht mehr vergönnt. Sein Zug hat nun die Endstation erreicht. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten. Und ganz sicher wird er bei uns sein, wenn sein innig gehegter Wunsch in Erfüllung geht, dass die „schwarze Katz“ eines Tages wieder unter Dampf nach Hause zurückkommt!
Eberhard Hagner
Am 13. November 2021 nahm der VSE Abschied von Eberhard Hagner. Der Eisenbahn nicht nur als Fahrdienstleiter u. a. in den Bahnhöfen Röderau und Rohrwerk verbunden, engagierte er sich seit Mitte der 1980er Jahre als Mitglied in der DMV-Modellbahnarbeitsgruppe im damaligen Oberbauwerk Wülknitz und im Anschluss daran in der Regionalgruppe des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. u. a. für die Erhaltung der Dampflok 44 351. Seine schwere Erkrankung ließ in den zurückliegenden Jahren leider keine aktive Mitarbeit an seiner Lok zu. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie!
14.12.2021