Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn von August bis Anfang Oktober
Die zweite Sommerhälfte lockt erfahrungsgemäß mehr Besucher zur Museumsbahn, als dies zumeist im Juni und Juli der Fall ist, zumal die Schüler in Sachsen schon Anfang August wieder in die Unterrichtsräume mussten. Die Preßnitztalbahn setzte derweil ihre abwechslungsreiche und auf monatliche Themenschwerpunkte aufgebaute Veranstaltungsreihe aus Anlass „125 Jahre Preßnitztalbahn/25 Jahre Museumsbahn“ fort, die nach dem Pfingstfest am verlängerten Wochenende vom 29. September bis 3. Oktober ihren zweiten Jahreshöhepunkt erlebte. Darüber hinaus stellt der Monat September mit zahlreichen weiteren Veranstaltungen auch außerhalb der Museumsbahn immer eine Herausforderung für die Personalplanung dar.
Arbeiten an der Infrastruktur
Im September barg der Verein etwa 200 Betonschwellen von einem zugewachsenen Lagerplatz in der Nähe der früheren Anschlussbahn zum Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt. Ein Bauer hatte sie um 1990 dort als Wegebaumaterial abgelagert. Die Schwellen stammen von der alten Preßnitztalbahn und wurden nach ihrer Bergung auf dem Lagerplatz in Schmalzgrube gereinigt, einer Dübelsanierung unterzogen und mit altbrauchbaren Rippenplatten versehen. Diese Schwellen sollen voraussichtlich im kommenden Jahr für die Gleisverlängerung vom Bahnübergang am Bahnhof Jöhstadt in Richtung Landesgrenze Verwendung finden. In Steinbach fanden Reparaturarbeiten an einer Trockensteinmauer statt, die aufgrund von Vandalismusschäden an der obersten Steinschicht erforderlich waren. Auch wenn die Hauptzeiten für den Grünschnitt entlang der Stecke üblicherweise das zeitige Frühjahr und der Spätherbst sind, fanden auch im Sommer diverse Pflegearbeiten an Wiesenflächen, Hecken und Bäumen in den Bahnhöfen sowie zur Erhaltung der Sichtdreiecke an der Strecke statt. Mit der Zusage von Mitteln aus dem Förderprogramm des Freistaates Sachsen für Instandhaltungen von Anlagen der Schmalspurbahnen werden in den kommenden beiden Jahren umfangreiche Sanierungen zwischen den Streckenkilometern 18,7 und 21,7 (inklusive Bahnhof Schmalzgrube) stattfinden. Im August und September führte ein Chemnitzer Bauplanungsbüro die entsprechenden Vorarbeiten für die Leistungsausschreibung aus. Detailinformationen zu diesem Vorhaben wird es voraussichtlich in der nächsten Ausgabe geben. Auch die Arbeiten für das Planfeststellungsverfahren zum Neubau der Brücke über das Schwarzwasser am Bahnhof Schlössel wurden fortgesetzt. Durch verschiedene Fachplaner werden momentan fachliche Zuarbeiten oder Stellungnahmen für das Genehmigungsverfahren erarbeitet. Mit dem Brückenneubau wird momentan im Zeitraum 2019/20 gerechnet, wobei insbesondere die damit verbundene zeitweilige Unterbrechung der Strecke sowie die Baustellenlogistik anspruchsvolle Herausforderungen ergeben.
Fahrbetrieb
Den Fahrbetrieb an jedem Wochenende reicherten im August und September zahlreiche Veranstaltungen mit besonderen Schwerpunkten an. Der Schulanfang und das Wildbachfest mit dem Ziegentreffen an der Raststätte „Am Wildbach“ waren auch in diesem Jahr wieder Besuchermagnete – gehören diese Veranstaltungen doch inzwischen schon zum Standardrepertoire der Museumsbahn. Dagegen bot das Wochenende 26./ 27. August mit dem Gasteinsatz des Zittauer Triebwagens VT 137 322 einen weiteren Anreiz für einen Besuch, kam das Fahrzeug doch nach seinem Erstaufenthalt zu Pfingsten 2008 nun das zweite Mal auf der Museumsbahn zum Einsatz. Im August bot die IGP nach großer Nachfrage zu den zwei planmäßigen Nachtschwärmerfahrten am 5. und 19. noch eine zusätzliche Fahrt am 26. August an. Am deutschlandweit stattfindenden „Tag des offenen Denkmals“ beteiligte sich die Preßnitztalbahn mit vertiefenden Einblicken in die Arbeit der Fahrzeugwerkstatt in der Ausstellungs- und Fahrzeughalle – verbunden mit einem in der Halle stattfindenden Bläserkonzert. Organisiert durch das Tourismusbüro der Stadt Jöhstadt fand am 16. September zum zweiten Mal der Laufwettbewerb „Mensch gegen Maschine“ statt, bei dem knapp 200 Läufer ab der Station Schlössel mit einem fahrplanmäßig verkehrenden Zug der Museumsbahn um die Wette liefen, um zuerst den Bahnhof Steinbach zu erreichen. Reichlich zwei Dutzend Läufer schafften es, die Ziellinie am Wasserhaus vor dem Zug zu überqueren, der wiederum durch mitreisende Unterstützer der Läufer an mehreren Stationen situationsbedingt zu längeren Aufenthalten gezwungen wurde und auf der Strecke die vorschriftsmäßigen Höchstgeschwindigkeiten einzuhalten hatte. Die Veranstaltung fand auch überregional in den Medien sowie beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in verschiedenen Sendungen Beachtung.
Das verlängerte „IV K-Dampf pur-Wochenende“ Ende September/Anfang Oktober wurde mit der jährlichen Fotogüterzugveranstaltung eröffnet. Wieder einmal zogen dabei Dampfloks die Güterzüge über 24 Stunden durch das Schwarzwasser- und das Preßnitztal. Die Verladung eines historischen Feuerwehrstraßenfahrzeuges auf den regelspurigen Niederbordwagen der PRESS geriet dabei noch zu einem kleinen Abenteuer, da erst eine Überfahrtmöglichkeit gebaut werden musste, damit der Opel Blitz seinen Platz auf dem Wagen einnehmen konnte.
Mit vier Loks der sächsischen Gattung IV K und jeweils passenden Zuggarnituren, die vier verschiedene zeitliche Phasen in der Geschichte der Schmalspurbahnen darstellten, wurde vom 30. September bis zum 3. Oktober aber auch dem Jubiläum „125 Jahre sächsische IV K“ gedacht. Dabei kamen die Wagen des I K-Zuges, die IV K Nr. 145 aus Zittau, der vierachsige „Reko“-Wagen 970-473 von der Döllnitzbahn sowie der holzbeplankte 970-855 von der Pollo-Museumsbahn als Gastfahrzeuge zum Einsatz. Etwa 2800 Fahrgäste nutzten das Angebot, das wetterseitig zwischen sonnig und herbstlich grau ein breites Spektrum bot. Der Seniorentag am 2. Oktober fand mit 72 Teilnehmern in diesem Jahr nur eine geringe Resonanz. Noch am Mittwochabend wurde 99 1590-1 in Steinbach verladen. Sie soll demnächst Züge beim „Pollo“ zwischen Mesendorf und Lindenberg bespannen und wird zum Adventsfahrbetrieb wieder in Jöhstadt sein.
Spendenaktion
Die Spendenaktion „Auf nach Süden“ hat per 6. Oktober einen Spendenstand von 86 926,50 Euro erreicht. Bis zur selbstgesteckten Zielmarke von 120 000 Euro bis zum 31. Dezember 2017 fehlen damit noch rund 35 000 Euro, von denen hoffentlich noch ein Großteil eingehen wird. Insgesamt haben sich bisher 521 Spender beteiligt.
Öffentlichkeitsarbeit der Museumsbahn
Die Preßnitztalbahn war im August und September auf folgenden Veranstaltungen mit Informationsständen und Mannschaft vertreten: • Dresdner Dampfschifffest (gemeinsam mit der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen) • „Tag der Sachsen“ in Löbau (mit dem Präsentationszelt und 99 1542-2 auf dem Tieflader) • Dampfloktage Meiningen • Bahntag am 16. September in Zwickau • Messe „modell–hobby–spiel 2017“ in Leipzig (mit Beteiligung am großen Messestand und dem Präsentationszelt) Insbesondere die Beteiligung auf der Messe in Leipzig war wieder sehr umfangreich und nur als Gemeinschaftsaktion von mehreren Vereinsmitgliedern zu stemmen. An insgesamt vier Stellen der Messe prangten den rund 94 000 Besuchern der diesjährigen Messe die Schriftzüge der Preßnitztalbahn signifikant entgegen. Im gemeinsamen Bereich mit der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen in Halle 3 wurde der Informationsstand besetzt, auf einer zweiten Fläche mit dem Thema „Winterlandschaft der Preßnitztalbahn“ waren Weihnachtsmann und Weihnachtsengel unterwegs, um die Besucher auf das Weihnachtsland Erzgebirge hinzuweisen. Auf zwei weiteren Flächen waren Bilderrollos und Informationsständer aufgestellt. Anlässlich der zehnten Messeteilnahme durch die IG Preßnitztalbahn e. V. übergab die Messeleitung Daniel Scholz als Vereinsvertreter eine Torte als Dankeschön.
Festschrift „125 Jahre Preßnitztalbahn“
Die Festschrift zum Doppeljubiläum der Preßnitztalbahn in diesem Jahr ist weiterhin versandkostenfrei zum Preis von 19,90 Euro über die bekannten Kontakte bestellbar. Die Broschüre wird exklusiv durch die Geschäftsstelle der IG Preßnitztalbahn e.V. in Jöhstadt sowie an den Infoständen der Preßnitztalbahn vertrieben und ist nicht im Buchhandel erhältlich.
15.10.2017