VSE-Nachrichten
Veranstaltungen und Sonderfahrten des VSE im Oktober und November 2010
Fotozüge am 16./17. Oktober
Bereits am Donnerstag begannen die umfangreichen Vorbereitungen mit dem Anheizen von 50 3616 und dem Zusammenstellen der Züge im Museumsbereich. Am folgenden Tag erreichten die stilecht braunen Güterwagen aus Espenhain Schwarzenberg, die VSE-50 legte eine Wendefahrt über das Bogendreieck Werdau ein und aus Nossen kam mit 50 3610 eine weitere Reko-50 im Erzgebirge an. Am Abend erfolgte in Aue die Verladung der ehemaligen NVA-Fahrzeuge. Vermutlich stand die dortige Laderampe letztmalig zur Verfügung, da ein Verkauf des Geländes beabsichtigt ist. Für den wegen schwerwiegender technischer Mängel nicht zur Verfügung stehenden dreiachsigen Wagenzug der Eisenbahnfreunde aus Belzig (der für die Fahrzeuge zuständige Eisenbahnbetriebsleiter hatte den Zug vor Ort außer Betrieb nehmen müssen) sprang kurzfristig der VSE-Museumszug ein. Insgesamt folgten 90 Fotofreunde dem Aufruf des VSE und kamen ins Erzgebirge. So konnte die Kostendeckung gerade erreicht werden und die Veranstaltung war damit gesichert. Am Sonnabend verzog sich die Sonne im Tagesverlauf und Regen folgte, der sich zum Nachmittag hin sogar noch verstärkte. Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre und entschädigte dafür mit Sonnenschein. Zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz bzw. Cranzahl verkehrten Fotozüge, am Sonntag führte ein kurzer Abstecher auch nach Johanngeorgenstadt. Weiterhin verkehrte zusätzlich eine (Foto-)Übergabe mit 102 131 von Schwarzenberg nach Markersbach. Die im Einsatz befindlichen Maschinen vollbrachten wahre Höchstleistungen und trotzten den feuchten Schienen und dem Herbstlaub. Die sich dabei bietende Akustik kann wohl nur erahnen, wer dieses Schauspiel vor Ort miterlebt hat. Nach getaner Arbeit präsentierten sich die beiden Dampfrösser am Sonnabend noch zu einer nächtlichen Fotoparade im Eisenbahnmuseum. Die Teilnehmer lobten durchweg die Organisation und die an der Veranstaltung beteiligten Partner. Der VSE dankt an dieser Stelle nochmals allen ehrlichen Einzahlern, der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, der Firma Wedler & Franz GbR – Lokomotivdienstleistungen, der Erzgebirgsbahn sowie allen Helfern für die geleistete Unterstützung. (RM)
Mit dem „Schokoladenexpreß“ am 23. Oktober nach Halle (Saale)
Knapp 200 Fahrgäste ließen sich vom kühlen Herbstwetter nicht abschrecken und traten am 23. Oktober in aller Frühe die Reise zur ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands an. Am Abend vorher traf bereits unser „Zugpferd“ – 35 1097 aus Glauchau – im Eisenbahnmuseum ein, welche gleich zur Bildung des VSE-Museumszuges herangezogen wurde. Dabei entwickelte das „Nachtrangieren“ mit der Dampflok eine ganz besondere Atmosphäre. Die Fahrt ging von Schwarzenberg über Aue, Zwickau, Altenburg, den Leipziger Güterring und Schkeuditz bis nach Halle (Saale) Hbf, wobei die Fahrgäste sehr abwechslungsreiche (Eisenbahn-)Landschaften erleben konnten. So wurden z.B. Strecken befahren, auf denen im Normalfall keine planmäßigen Reisezüge verkehren (Leipziger Güterring), die seit ca. zehn Jahren auf eine dringende Sanierung warten (Abschnitt Gößnitz – Neukieritzsch) bzw. deren Modernisierung im Rahmen eines S-Bahn-Ausbaus bereits erfolgte (Abschnitt Leipzig-Wahren – Halle). Auch konnten das Böhlener Industrierevier und vor allem das Leipziger Stadtgebiet einmal aus einer etwas anderen Perspektive erlebt werden. In der Saalestadt angekommen, stand für zwei Gruppen der Besuch des Halloren-Museums auf dem Programm, die anderen zwei Gruppen besichtigten inzwischen die historische Altstadt. Nach der Hälfte der Zeit wurde gewechselt. Im Schokoladenmuseum erfuhren die Fahrgäste im Rahmen einer Führung u.a., wie reiner Kakao schmeckt, wie Schokolade hergestellt wird, welcher Unterschied zwischen Halloren und Halunken besteht, auf welchem historischen Vorbild die Halloren-Kugel basiert und lernten die Erfolgsgeschichte der „Halloren Schokoladenfabrik“ kennen. Sie konnten weiterhin einen Blick in die Produktionsräume werfen, sahen ein Zimmer – komplett mit Möbeln und Wandverkleidungen ganz aus Schokolade eingerichtet, durften hauseigene Pralinen verkosten und am Schluß im Werksverkauf zu kleinen Preisen die einen oder anderen süßen Mitbringsel erwerben. Der VSE-Museumszug wurde inzwischen in der DB Regio-Anlage abgestellt, und 35 1097 restaurierte in der Außenstelle des DB-Museums, bevor am späten Nachmittag der Abfahrtspfiff für die Rückfahrt ins Erzgebirge ertönte.
Durchweg alle Fahrgäste waren wieder einmal höchst zufrieden, was u.a. auch am Umsatz im Speisewagen bzw. am Füllungsgrad der Spendenlaterne ersichtlich war und bestimmt nicht nur den durch verstärkten Schokoladengenuß freigesetzten Glückshormonen zugeschrieben werden konnte. Viele Fahrtteilnehmer bedankten sich nach Ankunft auf den Aussteigebahnhöfen zum Teil persönlich beim Zugpersonal, daß sie „‘mal wieder einen schönen Tag mit dem VSE verbringen konnten“. Dies ist der schönste Lohn für die teils sehr aufwendigen Fahrtvorbereitungen und zugleich Motivation für die Organisation der nächsten Veranstaltungen. Allen am Gelingen dieser Fahrt beteiligten Vereinsmitgliedern gebührt Dank und Anerkennung – besonders möchte sich der Vorstand bei den beiden Lokpersonalen der „IG 58 3047“ aus Glauchau bedanken, die für immer genügend Dampf und pünktliche Fahrzeiten sorgten.
Vereinsausflug Brauerei Altenburg
Der für den 13. November angekündigte Vereinsausflug fand wenig Resonanz, zehn unentwegte Vereinsfreunde machten sich trotz allem auf diesen Weg. Für die Anreise wurden nun Regelzüge der DB genutzt, das Angebot „Sachsen-Ticket“ ermöglichte zudem eine günstige Reise. In der Brauerei vermittelte ein leidenschaftlicher Reiseführer allerlei Wissenswertes über die Bierherstellung und die Unternehmensgeschichte der Altenburger Brauerei. Von der hohen Qualität der Biere konnten sich die Vereinsmitglieder beim anschließenden Imbiß überzeugen.
14.12.2010