Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Museumsbahn Schönheide e. V.
Am 2. Juli hob ein Autodrehkran in Schönheide den Kasten des Personenwagens 970-571 von seinem Interimsstandplatz an der Bahnhofseinfahrt auf die in den Monaten zuvor aufgearbeiteten Drehgestelle. Vor dem Lokschuppen erfolgen nun im Rahmen der Hauptuntersuchung dieses elfenbein/rot lackierten Traglastenwagens die Restarbeiten. Im Juli montierten Vereinsmitglieder die im vergangenen Jahr neu angefertigten Fenster mit Holzrahmen. Nach dem Einhängen der Bremsgestänge steht eine Funktionsprobe der Bremsanlage an. Das Wagendach erhält eine neue Schicht Dachlack, bevor mit der Lackierung des Wagenkastens begonnen wird. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine Leihgabe des Interessenverbandes der Zittauer Schmalspurbahnen e. V. Den Wagenkasten des vereinseigenen vierachsigen Gepäckwagens 974-332 hob der Autodrehkran am 2. Juli von seinen Drehgestellen und stellte den Aufbau auf den Schwellenstapel, auf dem zuvor der Kasten des Wagens 970-571 gestanden hatte. Aufgrund von Platzmangel auf den Gleisanlagen im Bahnhof Schönheide können die Vereinsmitglieder dort die Vorarbeiten zur Hauptuntersuchung ohne Zeitdruck ausführen.
Als Auftragsarbeit für die RVE Schienenfahrzeuginstandsetzung Marienberg arbeitete die Museumsbahn Schönheide e. V. einen Batteriesatz für die Wagenbeleuchtung auf. Dieser wird in den Gepäckwagen „Dresden K1753“ (Werdau 1926, ex DR 974-354) der Traditionsbahn Radebeul e. V. eingebaut, der bis Ende Juli in Marienberg eine Hauptuntersuchung erhielt.
Am Sonnabend, dem 21. Juli, gab es einen „Dieseltag für Urlauber“. Seit einigen Jahren findet dieser im Sommer zur Urlaubszeit statt. Vor 25 Jahren fanden am 21. August 1993 mit der Diesellok und dem vierachsigen Gepäckwagen 974-360 die ersten öffentlichen Fahrten auf dem neu entstandenen Gleis zwischen Schönheide und Neuheide statt. Damals pendelte der Zug fast pausenlos auf dem zwei Kilometer langen Abschnitt, so groß war der Besucheransturm. Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt noch fehlenden Umsetzmöglichkeit in Neuheide ging es geschoben zurück nach Schönheide. 25 Jahre später fuhr nach einem Sonderfahrplan die Diesellok 199 051 mit dem Aussichtswagen 970-358 und dem Traglastenpersonenwagen 970-621 drei Umläufe, jeweils um 10.30, 13.30 sowie 15.30 Uhr. Die Pause vor der letzten Fahrt nutzten die Museumsbahner zum Freischneiden der Strecke zwischen Schönheide und Neuheide, denn einige Birkenäste ragten schon weit in das Lichtraumprofil. Der Freischnitt erfolgte vom Aussichtswagen aus mit einer verlängerbaren Handsäge. Zum 19. Mal findet am 1. und 2. September das „Bürstenfest“ statt, zu dem die Museumsbahn Schönheide, die Bürstenmacher aus Schönheide und Stützengrün sowie beide Gemeinden und weitere Veranstalter einladen. Dabei dreht sich alles rund um Bürsten, Besen und Pinsel – Utensilien, welche die Gegend um Schönheide in der ganzen Welt bekanntgemacht haben. Am Sonnabend eröffnen um 9.45 Uhr die Bürgermeister, Bürstenmacher und andere Beteiligte das Fest. Anschließend dampft die Lok 99 516 mit dem Museumszug von 10 bis 17 Uhr zwischen Schönheide und Stützengrün Neulehn (es gilt ein Sonderfahrplan). Im Zug wird wie vor 100 Jahren ein Bürstenmann seine Ware feilbieten. Beim Zwischenstopp in Neuheide ist Zeit zum Fotografieren und Filmen, wenn die Dampflok von einer historischen Feuerwehr betankt wird. Bei einer Werksbesichtigung der Firma „Spezialbürsten Hochmuth“, wenige Gehminuten vom Bahnhof Stützengrün entfernt, trifft Tradition auf Moderne. Am Bahnhof Schönheide sorgen verschiedene Verkaufsstände mit Bürsten, Besen, Pinseln und Spielwaren für Kurzweil. Für das leibliche Wohl sorgen Imbissstände am Bahnhof Schönheide sowie bei der Firma Hochmuth in Stützengrün.
Rückblick - Vor 25 Jahren
Am 21. August 1993 verkehrte der Eröffnungszug auf dem ersten wiederaufgebauten Abschnitt der ehemaligen Strecke Wilkau-Haßlau – Carlsfeld (WCd-Linie). Damals pendelte die vereinseigene Diesellok vom Typ V10C mit der Nr. 001 (heutige 199 051). Da dem sich damals noch Museumsbahn Schönheide/Carlsfeld e. V. nennenden Verein zu diesem Zeitpunkt noch kein betriebsfähiger Personenwagen zur Verfügung stand, diente der Gepäckwagen 974-360 zur Beförderung der Fahrgäste. Der nördliche Streckenendpunkt befand sich damals in Neuheide. Die Aufnahme entstand auf der Rückfahrt zwischen Neuheide und Schönheide auf der am WCd-km 27,205 vom Verein zuvor errichteten Eisenbahnbrücke. Mangels Umfahrung schob die Diesellok damals den Wagen zurück.
13.08.2018