Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
es ist vollbracht: Nach der letzten Erweiterung des Gleisbestandes der Preßnitztalbahn im Jahre 2004 mit den Gleisen zum Anschluss der Ausstellungs- und Fahrzeughalle liegen nun – mit Bahnübergang und den ersten beiden Weichen des südlichen Bahnhofkopfes sowie des Streckengleises bis zur nächsten Brücke über das Schwarzwasser bei Kilometer 23,26 – zusätzlich rund 300 m Gleis. Etwa 150 m Bahnhofsgleis fehlen noch, um die Lücke zum jetzigen Gleisende der Museumsbahn zu schließen. Aber diese wird noch eine Weile Bestand haben, bevor in einem weiteren Bauabschnitt wieder Gleise auf dem alten Bahnhofsgelände verlegt werden. Bis dahin bleibt noch viel Arbeit, denn wenn dort erst einmal wieder Gleise liegen, müssen für die Besucher und Fahrgäste schon neue Parkplätze vorhanden sein.
Es ist (wieder einmal) außergewöhnlich heiß in Deutschland (gewesen), da ist es vielleicht nicht gerade naheliegend, einen Ausflug mit einem Dampfzug zu unternehmen. Doch gerade die kommenden zwei Monate bis Mitte Oktober bieten für den interessierten Eisenbahnfreund ein geradezu unendliches Angebot an Veranstaltungen und attraktiven Gelegenheiten, dem Hobby zu frönen. Wir vom „Preß’-Kurier“ sind froh, dafür gar nicht mit Veranstaltungsflyern um uns werfen zu müssen, denn die Empfehlungen drängen sich ja geradezu aus den Beiträgen und Nachrichten auf. Diese zeugen davon, dass sich an vielen Bahnen und bei den Vereinen immer etwas tut, auch wenn mangels klimatisierter Arbeitsbereiche in unseren mitteleuropäischen Breitenlagen dies zur Zeit sehr schweißtreibend sein kann.
Zum 1. August besetzte die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH die Leitung des Dampflokwerkes Meiningen neu. Der bisherige Werkleiter Jürgen Eichhorn hatte sich in den vergangenen Jahren sowohl um mehr Wirtschaftlichkeit als auch um die Verbesserung der Kundenzufriedenheit bemüht. Gleichzeitig kämpfte er gegen einen fortlaufenden Wissensverlust an, da altersbedingte Personalabgänge über viele Jahre nicht durch Neueinstellungen kompensiert worden waren. Für diese Arbeit gebührt ihm zum Abschied explizit Dank und Respekt. Die Meininger Dampfloktage Anfang September werden übrigens nochmals seine Handschrift tragen.
Wie es um die langfristige Strategie des Werkes steht, darüber ist im Zusammenhang mit dem Wechsel auf den Nachfolger Marcel Scholz an der Spitze des Werkes noch nichts bekannt geworden. Mit Spannung wird auch darauf geschaut, was Scholz aus der erstmals 2014 angekündigten „Dampflok-Erlebniswelt“ macht, von der lange nichts mehr zu hören war. Für den langfristigen Erhalt dieser erfahrenen Werkstatt für Dampfloktechnik kann man daher nur hoffen, dass die avisierten organisatorischen Veränderungen seitens der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH die richtigen Weichenstellungen bekommen.
Viel Spaß beim nächsten Eisenbahnausflug Glück Auf
13.08.2018