Preßnitztalbahn aktuell
Neuer Bahnhof Jöhstadt - Auf nach Süden
Gleisbauarbeitseinsatz zwischen km 23,060 und km 23,260
Das Gleisbauarbeitswochenende am 21. und 22. Juli stand wie geplant ganz im Zeichen der Gleismontage in der südlichen Bahnhofseinfahrt des Bahnhofes Jöhstadt im Gleisabschnitt zwischen km 23,060 und der nächsten Brücke über das Schwarzwasser bei km 23,260. Dank der 25 Teilnehmer am Sonnabend und dem am folgenden Sonntag noch rund halb so starken Aufgebot konnte die gestellte Arbeitsaufgabe bis Sonntagmittag nicht nur erfüllt, sondern durch das Einschottern der ersten Streckenhälfte ab dem Bahnübergang sogar übererfüllt werden. Durch die Verfügbarkeit von zwei mobilen Laderampen war es kurzfristig am Freitag vor dem Arbeitseinsatz möglich, einen Bauzug, bestehend aus der V10C 199 008-4 und den beiden blau lackierten Schotterwagen, an die Laderampe umzusetzen. Damit brachten die Teilnehmer über das Wochenende bereits etwa 80 t Schotter aus, wobei es sich beim Einsatz der V10C gleichzeitig um die ersten Zugfahrten über den Bahnübergang seit dem 13. Januar 1984 handelte. Zunächst stand jedoch die Montage der bereits ausgelegten durchschnittlich etwa 14 m langen Schienen zum Gleisrost auf dem Programm. Dank der hohen Arbeitsleistung am ersten Tag waren am zweiten Arbeitstag lediglich noch drei Gleislängen zu montieren. Zwar baute die Gleismontage auf einer guten Vorbereitung mit ausgelegten Schwellen und Schienen auf, jedoch ist das Aufsetzen der Schienen, das Anhängen und Positionieren der Schwellen, das Flexen der Schienen sowie das Gleisrichten nach wie vor schwere körperliche Arbeit, der sich die Mitarbeiter aber mit Begeisterung stellten. Allein sechs Mitstreiter des Juli-Arbeitseinsatzes waren bereits im April 1992 beim Verlegen der ersten Gleismeter in der nördlichen Bahnhofsausfahrt dabei – das abendliche gemeinsame Grillen am Lokschuppen wurde damit natürlich auch ausgiebig zum Austausch über 26 Jahre Gleisbau bei der neuen Preßnitztalbahn genutzt. Beim nächstfolgenden Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder Mitte August soll der bereits eingeschotterte Gleisabschnitt per Hand gestopft werden.
Fakten zum Bauvorhaben „Neuer Bahnhof Jöhstadt“
Nächster Bauabschnitt
Es gibt momentan noch keinen Zeitplan für den nächsten Bauabschnitt. Zunächst müssen sowohl die finanziellen als auch andere bauliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Die in der PK-Ausgabe 162 angekündigten Informationen zum 3. Bauabschnitt sind nach Abstimmung im Vereinsvorstand vorerst zurückgestellt, da an anderen Arbeiten vordringlicher Bedarf besteht. Deshalb bleiben das neue Gleis und der neue Bahnübergang bis auf weiteres ein „Inselnetz“. Eine Zusammenführung mit den Gleisen 31 und 51 auf Höhe des Wohnblockes ist vorerst nicht vorgesehen.
Gleisplan „Neuer Bahnhof Jöhstadt“
In Anlehnung an die ab den 1970er Jahren bestehende Gleisanordnung sollen vor dem Empfangsgebäude vier Gleise verlegt werden. Durch aktuelle rechtliche Vorgaben für Gleisabstände, andere Steigungswinkel der neu zu beschaffenden Weichen sowie durch die betrieblichen Anforderungen des Museumsbahnbetriebes können sie im Detail nicht identisch wie bis 1984 liegen. Wohnblock: Der Verein beabsichtigt, den Ende der 1980er Jahre auf dem Bahnhofsgelände errichteten Wohnblock abzureißen. Der Zeitpunkt ist vom Finanzierungsstand und der Vermietungslage sowie weiteren Einflüssen abhängig, so dass aktuell noch kein Abrisstermin feststeht.
Parkplätze
Durch den Aufbau der Bahnsteiggleise fallen die bisher als Parkplätze genutzten Flächen perspektivisch vor dem Empfangsgebäude weg. Deshalb gehört es zu den vordringlichen Aufgaben, Ersatzparkflächen vorzubereiten.
Finanzierung
Für die weiteren Arbeiten zum Bau des neuen Bahnhofs wird – auch ohne kurzfristig absehbaren Gleisbau – weiter Geld benötigt. Deshalb kann nach Abschluss der Spendenaktion „Auf nach Süden“ für das Vorhaben „Neuer Bahnhof Jöhstadt“ weiterhin explizit gespendet werden. Um die zum Kauf des Wohnblocks aufgenommenen Darlehen zurückzahlen zu können, nimmt der Verein ebenfalls wie bisher Spenden entgegen. Da die Mieteranzahl in dem Betonneubau in den vergangenen Monaten weiter gesunken ist, hat sich die monatliche Belastung des Vereinshaushaltes erhöht. Mehrere Förderer der IGP tragen mit monatlichen Spenden bereits zur regelmäßigen Tilgung mit bei. Nach jetziger Planung soll das Bankdarlehen bis Anfang 2021 getilgt sein.
Nächste Arbeitsschwerpunkte
In einem vertieften Diskussionsprozess des Vereins wird der finale Gleis- und Bahnhofslageplan festzulegen sein. Dabei spielen neben betrieblichen Anforderungen auch das Sicherungskonzept, die künftigen Veranstaltungsbereiche (z. B. Bahnhofsfest Pfingsten), Ausbauvorschläge, die Anordnung einer zweckmäßigen Bekohlungsanlage und manches mehr eine Rolle. Bauseitig müssen darauf aufbauend bereits die Medienführungen und Wegebeziehungen im gesamten Bahnhofsbereich überarbeitet werden, um den tatsächlichen Bauablauf nach Abriss des Wohnblockes zu vereinfachen. Wie schon erwähnt, wird aber auch das Parkplatzkonzept – u. a. unter Einbeziehung des Parkplatzes vor dem ehemaligen Einkaufsmarkt an der Schlösselstraße (oberhalb des Lokschuppens) – als dringliche Aufgabe angegangen werden müssen.
13.08.2018