Regelspur- und Museums-Nachrichten
Müglitztalbahn (Heidenau – Altenberg) - Diesellok V10B
Am 13. November 2017 verließ das letzte bisher noch in Bärenstein (b Glashütte) vorhandene Exponat des nach seiner Insolvenz aufgelösten Fördervereins für die Müglitztalbahn e. V. seinen langjährigen Standort. Es handelt sich um eine Diesellok vom Typ V10B (Bauart B-dm), die der Lokomotivbau „Karl Marx“ in Babelsberg unter der Fabriknummer 252125 im Jahr 1960 gebaut hat. Bis zum Juni 1987 kam sie im Materiallager Oranienburg zum Einsatz. Ab 18. Juni 1987 versah sie ihren Dienst beim VEB Metallaufbereitung Dresden als Lokomotive 2. Später firmierte das Werk als Metallaufbereitung Dresden GmbH. Nach Abstellung der Lok interessierte sich der 1998 gegründete Förderverein für die Müglitztalbahn e. V. für diese Diesellok. Gemeinsam mit zwei von der Fluorchemie Dohna GmbH übernommenen gedeckten Güterwagen erreichte die Werklok am 4. April 2000 den Bahnhof Bärenstein. Hier stand sie zunächst im Freien abgestellt, bis im Rahmen der sicheren Hinterstellung des Altenberger Wagens 73 413 Dresden eine Fahrzeughalle entstand. In dem am 14. Oktober 2006 eingeweihten Gebäude fand auch die Diesellok einen überdachten Stellplatz. Die für Rangierfahrten angestrebte betriebsfähige Aufarbeitung der Lok fand nicht statt, eine optische Aufarbeitung sorgte jedoch dafür, dass die in Dresden besprayte V10B ihr ursprüngliches Aussehen zurückerhielt.
Durch die Insolvenz des Fördervereins übernahm die Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e. V. (ISEG) im Jahr 2013 den Altenberger Wagen, die beiden zweiachsigen Flachdachgüterwagen kamen beim „Wilden Robert“ in Mügeln auf schmalspurige Rollfahrzeuge. Die LKM-Lok ging an die Stadt Altenberg über, die jedoch keinerlei Verwendung für die Maschine hatte. Für die Stadt gab es nur zwei Optionen: Verschrottung oder Verkauf. Da die Gemeinde Drebach für eine Ausstellung im Bezug auf das dkk-Werk in Scharfenstein diese Lok erwarb, blieb ihr der Schneidbrenner erspart. Seit dem 13. November befindet sich die Lok zu einer neuerlichen optischen Aufarbeitung in Drebach, bevor sie im kommenden Jahr nach Scharfenstein überführt wird. Dort soll sie nach aktuellen Planungen im Bereich des Bahnhofes aufgestellt werden.
11.12.2017