Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Förderverein Westsächsische Historische Eisenbahnen e. V. (FHWE)
Projekt Carlsfeld
Am 22. Juli gab es eine Baubesprechung, in der nun die endgültige, konkrete Vorgehensweise beim Aufbau der Bahnhofsgleisanlage in Carlsfeld festgelegt wurde. Da die Fördermittel erst im Mai 2004 bewilligt wurden und damit die Ausschreibung erst im Juli beendet werden konnte, ist es nicht mehr zu schaffen, die Carlsfelder Gleisanlage bis zum 325jährigen Jubiläum der Gemeinde Carlsfeld am Wochenende 4./5. September 2004 fertig zu stellen. Dies liegt vor allem daran, daß jetzt erst der Auftrag zur Herstellung der drei benötigten Schmalspurweichen erteilt werden konnte. Die Lieferfrist für diese Weichen beträgt mehrere Wochen, so daß es bis zum 4./5. September in erster Linie an den Weichen fehlt. Da sich das Bahnhofsgelände von Carlsfeld aufgrund der umfangreichen Feierlichkeiten zum 325jährigen Bestehen am ersten Septemberwochenende auch nicht gerade in einem Baustellenzustand befinden darf, wird mit dem Aufbau der Carlsfelder Bahnhofsgleisanlage erst unmittelbar nach dem Jubiläumswochenende, also am 6. September 2004, begonnen. Der Aufbau muß in rund vier Wochen realisiert werden, die Fertigstellung ist vor dem Wochenende 9./10. Oktober 2004 vorgesehen. Am zweiten Oktoberwochenende soll der neue Schmalspurbahnhof Carlsfeld dann eingeweiht werden. Aus dieser Bauplanung resultiert, daß der FHWE dieses Jahr wiederum zwei Bahnhofsfeste in Carlsfeld veranstalten wird, bei denen es Dampfbetrieb mit einer IV K geben wird. Es ist für ein rundes Ortsjubiläum unabdingbar, daß sich der Verein zum 325jährigen Bestehen von Carlsfeld am Wochenende vom 4./5. September 2004 präsentiert – trotz der bis dahin noch nicht hergestellten Bahnhofsanlage. Deshalb lädt der FHWE bereits am 4./5. September zum ersten Bahnhofsfest 2004 nach Carlsfeld ein. Zu diesem Anlaß wird abermals die IV K 99 568 der IG Preßnitztalbahn e. V. in Carlsfeld zu erleben sein – natürlich unter Dampf. Auch ohne die umfangreichen Bahnhofsgleise wird zu diesem Anlaß etwas mehr Eisenbahn als im Herbst 2003 zu erleben sein, da der Packwagen 974-325 erstmals mit von der Partie sein wird. Ein weiteres Mal dampft es in diesem Jahr in Carlsfeld am Wochenende 9./10. Oktober. Anlaß ist dann die Inbetriebnahme des neuen Carlsfelder Bahnhofes, der zu diesem Zeitpunkt über das Bahnsteig-, das Kreuzungs- sowie über das Lokschuppengleis und über drei Weichen verfügen wird. Im Oktober wird in Carlsfeld entweder 99 561 aus Mügeln oder abermals 99 568 aus Jöhstadt erwartet. Es bleibt momentan noch eine Überraschung, welche Lok im Oktober konkret in Carlsfeld zu erleben sein wird. Angedacht sind im Oktober auch Führerstandsmitfahrten.
Fahrzeuge
Wie bereits angedeutet, besitzt der FHWE seit 15. Juli sein erstes vollständiges Schmalspurfahrzeug. Dabei handelt es sich um den bisher im DB-Museum Nürnberg ausgestellten vierachsigen Packwagen 974-325 der sächsischen Gattung 751, den der Verein von der IG Preßnitztalbahn e. V. übernahm. Kurz zuvor hatte die IGP den Wagen wie auch den Traglastenwagen 970-604 vom DB-Museum erworben (siehe PK 79, Seite 13). Am 15. Juli wurde 974-325 durch einen Spezialtieflader der Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH nach Carlsfeld gebracht, wo er nun das erste auf eigenen Achsen stehende Schmalspurfahrzeug des FHWE ist.
Regelspur-Aktivitäten
Auch im Regelspurbereich des FHWE hat sich in den letzten Monaten wieder einiges getan. Die hauptsächlichen Arbeiten bezogen sich dabei abermals auf die Bekämpfung des Wildbewuchses auf der CA-Linie zwischen Schönheide Ost und Muldenberg. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen den „Grobarbeiten“, also dem Ausforsten von Bäumen und großen Ästen, die mittlerweile massiv in das Lichtraumprofil der Eisenbahn hinein wuchsen, und den „Feinarbeiten“, also der Beseitigung von bodennahem Bewuchs wie Gras, Lupinen usw.
Während das Ausforsten bereits seit 2001 läuft, wurde vor wenigen Wochen auch erstmals mit der Bekämpfung von niedrigem Bewuchs auf chemischem Wege begonnen. Der aktuelle Stand dieser Arbeiten ist folgender: Der Streckenabschnitt Schönheide Süd – Rautenkranz – Tannenbergsthal ist bis auf Restarbeiten vollständig ausgeforstet. Im Abschnitt Tannenbergsthal – Hammerbrücke wurde mit diesen Arbeiten begonnen. Zwischen Hammerbrücke und Muldenberg wurde noch nichts unternommen. Zwischen Schönheide Süd und Schönheide Ost läuft das Ausforsten kontinuierlich seit 2003. Im Juni dieses Jahres wurde nun der komplette Regelspurteil des Bahnhofes Schönheide Süd durch ein Unimog-Zweiwegefahrzeug gesprengt, ebenso das Streckengleis zwischen Schönheide Süd und km 78,8 CA (auf Höhe des zweiten Bahnwärterhauses von Schönheide Süd in Richtung Rautenkranz).
Diese Maßnahme dient dem Ziel, daß man die Gleisanlagen der CA-Linie auch im Sommer erkennen kann, und diese nicht Jahr für Jahr mehr verunkrauten. Für die Arbeiten war vorher eine spezielle Genehmigung erforderlich. Zur Anwendung kamen biologisch abbaubare Herbizide, die eine hohe Umweltverträglichkeit gewährleisten und erst seit 2004 auf dem Markt sind. Sie wurden speziell für den Einsatz auf Eisenbahnstrecken entwickelt. Außer mit diesen Arbeiten war der Verein in den letzten Wochen auch mit einer weiteren Bahnübergangssanierung beschäftigt. Wie bereits in PK 78 erwähnt, war die niveaugleiche Querung der Kreisstraße 7834 in der Ortslage Morgenröthe-Rautenkranz im Zuge des Straßenausbaus zu erneuern. Diese Arbeiten wurden Anfang Juli erfolgreich abgeschlossen. Holger Drosdeck
31.07.2004