Preßnitztalbahn aktuell
Arbeiten an den Infrastrukturanlagen im Juni und Juli 2004
Die Vereinsmitglieder und Mitarbeiter widmeten sich in den ersten beiden Sommermonaten aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen überwiegend den Aufgaben in den Außenbereichen.
Neben den wichtigen Tätigkeiten, um die Bahnstrecke von ungewolltem Grünbewuchs freizuhalten, waren einige Instandhaltungsarbeiten am Bahndamm und Gleis notwendig. Einige Schienenstöße, vor allem in Außenbögen, wurden mit Doppelrippenplatten versehen um sie später zusätzlich versteifen zu können. Außerdem arbeiteten die Mitarbeiter weitere ehemalige Regelspurschwellen auf eine Spurweite von 750 mm um. Der Großteil davon ist für die Baumaßnahme im Zuge der Ausstellungs- und Fahrzeughalle in Schlössel vorgesehen. Ein kleiner Trupp wechselte bereits ein paar Einzelschwellen auf dem Abschnitt Schlössel – Jöhstadt aus, damit auch zukünftig die Gleisstabilität und Sicherheit für den Eisenbahnbetrieb gewährleistet sind.
Umfangreiche Farbausbesserungen waren an dem Brückenüberbau am Kilometer 18,7 in Schmalzgrube sowie an dem Geländer auf der kleinen Bahndammstützmauer an der Einfahrt des Bahnhofes Schmalzgrube notwendig. Zum besseren Korrosionsschutz mußten lose Farbbestandteile abgeschliffen und das Metall mit Grund- und Decklack gestrichen werden.
Die Bahnhofsgelände bedurften ebenfalls einer intensiven Pflege. So waren die Grünanlagen und Anpflanzungen regelmäßig in Ordnung zu halten. Die als Lagerraum aufgestellten Güterwagenkästen in den Bahnhöfen Jöhstadt und Schlössel erstrahlen nun in einem frischen Rotbraun, auch hier wurde turnusmäßig der Außenlack erneuert, der unter den Witterungseinflüssen immer wieder leidet.
Das wechselhafte Wetter in den letzten Wochen brachte auch neue Aufgaben mit sich. Durch teilweise extreme Niederschläge im Juni und Juli, die meist in Kombination mit hohen Wind-geschwindigkeiten auftraten, waren Bäume, Äste, Laub und Geröll in die Entwässerungsgräben gelandet. Das wiederum brachte es mit sich, daß das Oberflächenwasser nur noch bedingt abfließen konnte. Die Wassermassen stauten sich teilweise erheblich in den Bahngräben. Um weiteren Schäden vorzubeugen, rückte am dem Samstag, 24. Juli, ein Arbeitstrupp aus, um die Abflüsse und Durchlässe wieder freizulegen. Bei weiteren Arbeiten an diesen Stellen wurde unter anderem am km 20,5 ein alter Wasserdurchlaß „wiederentdeckt“, welcher notdürftig freigegraben wurde. Jedoch muß an dieser Stelle mittelfristig ein größeres Rohr eingelassen werden, um die dauerhafte Ableitung des Hangwassers gewährleisten zu können.
Einen kleinen, aber wichtigen Höhepunkt konnten wir dank der Initiative von Mario Weber und den anderen Telefontechnikern mit der Zugmeldeleitung verzeichnen. Nunmehr hängt auch das letzte Stück Telefondraht zwischen dem Haltepunkt Loreleifelsen und dem Bahnhof Schmalzgrube.
Bei einer Funktionsprobe waren die geführten Gespräche auf beiden Seiten mit einwandfreier Akustik verständlich. Doch leider ist, wegen der Baumaßnahme zur Hochwasserschadensbeseiti-gung am Haltepunkt Wildbach, die Zugmeldeleitung momentan dort noch unterbrochen. Also ist ein durchgängiges Telefonieren über diese Kupferdrähte „in der Luft“ derzeit nur zwischen dem Haltepunkt Andreas-Gegentrum-Stolln und dem Bahnhof Jöhstadt möglich. Nach Beendigung des Projektes am passiven Hangabfang am km 15,5 wird die Leitung wiederhergestellt. Es besteht die Hoffnung, daß bis spätestens zum Fahrbetrieb „Volldampf im Herbst“ eine durchgängige Verbindung zwischen Steinbach und Jöhstadt zur Verfügung steht.
Inzwischen sind auch alle Masten beziffert und fast alle Schilder mit den Spendernamen angebracht. Eine genaue Standortbestimmung der Masten ist über die Geschäftsstelle der IGP bzw. mit der Übersicht auf den Seiten der Preßnitztalbahn- Homepage möglich.
Ein für Besucher fast unsichtbares Projekt war der Neubau der Treppe zum Pumpenhaus am Bahnhof Jöhstadt. Der Hang am Lokschuppen zum Schwarzwasser war bisher provisorisch mit einer Holztreppe befestigt. Nach nunmehr über zehn Jahren Standzeit war die Substanz der „Holzstufen“ stark angegriffen. Um die Sicherheit beim Begehen zu erhöhen, wurden die Stufen auf das Doppelte verbreitert und mit Granitsteinen gepflastert.
Ebenso von der Eisenbahn aus nicht direkt erkennbar sind die Reinigungsarbeiten an einem knapp 15 m langen Durchlaß am km 22,2. Dieser Durchlaß ist gemauert und hat neben der Bahndammentwässerung auch die Wassermengen aus dem Überlauf eines alten Mühlgrabens aufzunehmen. Mit der Zeit waren nun 5 bis 10 cm Aufspülungen auf der ursprünglichen Fließsohle vorhanden. Die kurzfristige Beräumung und Ausspülung der Ablagerungen machte sich erforderlich, da im Zuge des Baues der Ausstellungs- und Fahrzeughalle direkt davor ein neuer Sammelschacht gesetzt werden soll. Künftig wird in den neuen Schacht die Hang- und Bahndammentwässerung eingebunden und über den alten Durchlaß ins Schwarzwasser abgeleitet.
Am 10. Juli wurde in einer gemeinsamen Beratung des Vorstandes mit dem Bürgermeister, dem Stellvertreter des Bürgermeisters und dem Verwaltungsleiter die weitere Entwicklungsrichtung für den Bahnhof Steinbach beraten. Hauptziel ist es dabei, möglichst kurzfristig die Errichtung von öffentlichen Toiletten auf dem Bahnhofsgelände zu realisieren als auch mittelfristig die Umfeldgestaltung des Bahnhofes zu verbessern. Nach dem Abschluß des Projektes „Ausstellungs- und Fahrzeughalle“ wird daraus eine weitere anspruchsvolle Aufgabe für den Verein entstehen.
31.07.2004