Preßnitztalbahn aktuell
Projekt „Ausstellungs- und Fahrzeughalle“: Baustatus Ende Juli 2004
Nachdem bis Ende Mai die Geländeregulierung für die Fahrzeughalle abgeschlossen war und die ersten Vorarbeiten am Unterbau für die Arbeitsgrube des Gleises 3 liefen, fand im Monat Juni der schrittweise Aufbau der Arbeitsgruben im Gleis 3 und Gleis 2 seine Fortsetzung. Zunächst wurden im künftigen Gleis 3 die Stahlstützen für den Gleisaufbau aufgestellt und millimetergenau ausgerichtet. Danach hatten die Stahlflechter mehrere Tage zu tun, die Bodenfläche der Gruben im Gleis 3 mit rund 250 m² und Gleis 2 mit 30 m² sowie den Seitenwänden mit rund 300 m² mit dem notwendigen Bewehrungsstahl zu versehen. Bis Ende Juni war die Bodenplatte der Arbeitsgrube im Gleis 3 fertig betoniert, danach konnte in mehreren Teilabschnitten mit dem Aufbau der Verschalung und Betonieren der Seitenwände bis Anfang der KW 29 die Leistungen an den Arbeitsgruben abgeschlossen werden.
Parallel dazu erfolgte schrittweise der weitere Aufbau der Winkelelemente an der Hallenseite zum Paschweg, die hier für den notwendigen Abschluss des Hallenunterbaus sorgen. Nachdem Mitte Juni dann endlich auch durch die ENVIA die Leistungen zur Neuverlegung von Energieversorgungsleitungen entlang der Straße abgeschlossen waren und Baufreiheit für das Mehrzweckgebäude bestand, konnte dort mit den notwendigen Tiefbauarbeiten begonnen werden. Zunächst ging es jedoch mehrere Meter tief in den Untergrund (ca. 4 Meter unter dem künftigen Hallenfußboden), um den alten Abwasserkanal, der zu Zeiten der Nutzung der Wasserkraftanlage der alten Fabrikanlage für die Ableitung des Wassers sorgte, zu verrohren. Mit der Verrohrung wird weiterhin der Ablauf der Straßenentwässerung und des Oberflächenwassers am Hang gewährleistet, andererseits erhöht sich dadurch auch die Standsicherheit des Mehrzweckgebäudes.
Nachdem das Geländeplanum wieder hergestellt war, musste die Zuführung der künftigen Medienversorgung gegraben werden, ehe die Tiefengründung des Fundamentes begonnen wurde. Durch die Bodenbeschaffenheit im Bereich des Mehrzweckgebäudes bedingt musste teilweise eine Tiefengründung von über 3,50 Metern aufgebaut werden. Ab Mitte Juli wurde dann intensiv am Fundament des Mehrzweckgebäudes gearbeitet, parallel dazu wurden die Arbeiten an dem Unterbau der Fahrzeughalle weitestgehend abgeschlossen, nachdem auch die letzten Winkelelemente gesetzt und die Zwischenräume der Stahlstützen betoniert waren.
Tiefbauseitig sind die Entwässerungsrohre für die künftigen Halleneinläufe bereits verlegt und an den Koaleszenzabscheider (Ölabscheider) angeschlossen. Gleichfalls im Zuge des Fundamentaufbaues für das Funktionalgebäude waren die Abflußleitungen für die Sanitäranlagen einzubinden, die künftig in den Übergabeschacht zur Kläranlage der Stadt Jöhstadt abgeleitet werden. Da sich hangseitig am Mehrzweckgebäude nur ein sehr geringer Abstand zur Trafostation der ENVIA ergibt, mußte vor dem Beginn der Maurerarbeiten mit der Geländebefestigung und der Aufbau einer Gabionenwand begonnen werden, da später kein Zugang mit dem Bagger zu diesem Bereich möglich ist. In der letzten Juli-Woche wurde parallel sowohl mit den Maurerarbeiten am Mehrzweckgebäude als auch mit dem Aufbau der Gabionenwand begonnen.
Insgesamt besteht gegenüber der ursprünglichen Terminplanung für den Bauablauf bereits ein Verzug von etwa drei Wochen, der aus unterschiedlichen Gründen entstanden ist. Zum einen spielte die Witterung vor allem im Verlauf der Tiefbauarbeiten nicht immer wie gewünscht mit, außerdem mußten an verschiedenen Stellen Änderungen der ursprünglichen Bauplanung vorgenommen werden, was zu Änderungen im Bauablauf und teils auch zusätzlichen Arbeiten für die Fa. BAS GmbH & Co KG Hoch- und Tiefbau aus Scheibenberg führte. Somit kann der im letzten Heft genannte optimistische Zeitansatz leider nicht gehalten werden, zudem ist aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung und Lieferzeit für das Stahlbaumaterial durch den Stahlbauer leider mit einer weiteren Verzögerung zu rechnen.
Nächste Arbeiten
Bis Ende August soll der Rohbau des Mehrzweckgebäudes stehen, damit Anfang September der Aufbau der Dachbinder und Dachverschalung die Möglichkeit zum Beginn der Innen-ausbauarbeiten im Mehrzweckgebäude bietet. Nach bisheriger Ankündigung des Stahlbauers wird mit der Montage der Fahrzeughalle in der KW 37 begonnen. Bis Ende September soll auch hier die Montage des Daches soweit abgeschlossen sein, daß die endgültige Verfüllung des Hallenfuß-bodens, das Betonieren der Fußboden-fläche und die Installationsarbeiten beginnen können.
Alle für die Herstellung der Grundfunktionalität in der Halle erforderlichen Leistungen sind bis Ende Juni vollständig beauftragt wurden, nur die bereits genannten Leistungen
- Innenausbau, Fließenlegearbeiten, Trockenbau
- Fußbodenbeschichtung
- Außenanlagengestaltung
- Krananlage wurden vorerst noch nicht ausgeschrieben.
Die folgende Tabelle beinhaltet die Übersicht über die nach der Submission der Angebote zu beauftragenden Leistungen:
Los | Leistung | Auftragnehmer |
---|---|---|
1 | Geländeregulierung | BAS GmbH & Co. KG, Hoch- und Tiefbau, Scheibenberg |
2 | Hangbefestigung | BAS GmbH & Co. KG, Hoch- und Tiefbau, Scheibenberg |
3 | Tiefbau-/Hochbau | BAS GmbH & Co. KG, Hoch- und Tiefbau, Scheibenberg |
4 | Stahlbauarbeiten | Sachsenbrunner Stahl- und Metallbau GmbH |
5 | Zimmerer- und Holzbauarbeiten | IHR Tischler GmbH & Co., Forstwolfersdorf |
6 | Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten | Fa. Weigel, Lößnitz |
7 | Tischlerarbeiten | Herfurt Fensterbau GmbH, Limbach-Oberfrohna |
8 | Fassadenbauarbeiten | BAS GmbH & Co. KG, Hoch- und Tiefbau, Scheibenberg |
10 | Elektroinstallation | Fa. Anger Elektrotechnische Anlagen, Schwarzenberg |
11 | Heizung, Lüftung, Sanitär, Koaleszenzabscheider | Fa. Heizungsbau Hunger, Bärenstein |
13 | Tiefbau/Geländeregulierung/Gleisbau | SERSA GmbH, Dresden |
Damit konnten trotz der teilweise umfangreichen Bieterlisten zu den einzelnen Gewerken mit den Losen 4 und 5 zwei Firmen aus Thüringen, bei den anderen Losen sächsische Unternehmen beauftragt und damit auch Arbeitsplätze in der Region gesichert werden. Nur mit geeigneten Ideen und Investitionen sind auch im Osten der Bundesrepublik langfristig Arbeitsplätze und damit die Lebensgrundlage für die Menschen zu halten. Dieser volkswirtschaftliche Ansatz tritt leider immer mehr in den Hintergrund, ist aber für die Preßnitztalbahn eine wichtige Grundlage des Handelns.
Beim Leistungsumfang des Loses 13 mußte jedoch mit dem Auftragnehmer vereinbart werden, daß nur ein schrittweiser Abruf der Leistungen entsprechend der Verfügbarkeit der finanziellen Mittel möglich ist. Anfang August wird zur weiteren Vorgehensweise beim Aufbau der Gleisanbindung für die Fahrzeughalle eine Beratung stattfinden. Nach jetziger Terminplanung soll in einer konzertierten Aktion in der KW 37 oder 38 (Mitte September) der Einbau der Anschlußweiche ins Streckengleis erfolgen, so daß bereits zum „Volldampf im Herbst“ Anfang Oktober ein erster Gleisabschnitt liegen könnte. Über den Zeitpunkt und den Umfang von Leistungen, die durch den Verein beim Gleisbau der Anschlußgleise zum Zwecke einer Kostenreduzierung ausgeführt werden können, wird kurzfristig eine Information an die interessierten Vereinsmitglieder erfolgen.
Finanzsituation
An der in der letzten Ausgabe geschilderten Gesamtsituation gibt es keine Veränderung:
- Aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung von Baumaterial und dem extremen Preisanstieg bei allen Arten von Stahlmaterialien ist das verfügbare Budget bereits mit der Beauftragung der Bauleistungen für den Gebäudekomplex aufgebraucht.
- Der Verein hat bereits mit der Aufbringung der Eigenmittel und nicht förderfähigen Nebenkosten zum Bauvorhaben von rund 200.000 € eine erhebliche Belastung, die kaum weitere Zahlungsverpflichtungen zulassen.
Gemeinsam zwischen Projektleiter, Architekt und Bauplaner sowie den beteiligten Firmen wurden Möglichkeiten für Kostenreduzierungspotenziale gesucht und genutzt. Die in der „PK“-Ausgabe 3/2004 (Heft 78) genannte Strategie wird weiterhin umgesetzt, ein Antrag zur Erhöhung der Fördersumme ist eingereicht, wird aber voraussichtlich erst Mitte September entschieden.
Weiterhin besteht der dringende Appell an alle Mitglieder, Freunde und Förderer der Preßnitztalbahn, bei der Bereitstellung der Eigenmittel für das Bauvorhaben mit zu helfen. Das kann als zweckfreie Spende zugunsten des Vereins oder durch Unterstützung für die Spendenaktion „Wagen wir die 365!“ erfolgen. Spendenkonto: 580 047 105, BLZ 780 300 70 bei der SchmidtBank Hof.
Informationen
Über den aktuellen Baufortschritt an der Baustelle kann man sich in Text- und Bildberichten zeitnah über die Internet-Projektpräsentation auf www.pressnitztalbahn.de informieren. Bereits über 350 Fotos umfaßt die Galerie zum Baufortschritt, die beinahe taggenau die wichtigsten „Neuerungen“ auf der Baustelle darstellt. Aus dem Juni ´04 liegen bereits 100 Bilder, vom Juli ´04 über 150 Bilder vom Baugeschehen vor. Erreichbar ist die Galerie immer mit den letzten aktuellen Tagesbildern über die News-Seite der Homepage.
Für Fragen zum Projekt steht die E-Mail-Adresse projekt-halle@pressnitztalbahn.de zur Verfügung. Von telefonischen Rückfragen zum Baufortschritt bitten wir dringend Abstand zu nehmen. Besucher der Baustelle halten sich bitte unbedingt an die aufgestellten Absperrungen und Kennzeichnungen, um Baubetrieb und Zufahrten nicht zu behindern.
31.07.2004