VSE-Nachrichten
Muldentalgruppe
Im Winter 2020/21 gab es auch im Muldental wieder einmal stärkere Schneefälle, die über mehrere Wochen den Freischnitt an der Strecke unterbrachen. In dieser Zeit starteten einige Arbeiten, die schon etwas länger auf der Aufgabenliste standen. Zum einen wurden zwei gebraucht erworbene Werbemittelständer aufgearbeitet, um bei zukünftigen Werbeauftritten die Auslagefläche zu vergrößern. Dabei sind zum Teil die Kunststoffhalter durch stabilere aus Blech ersetzt worden. Zwei seit einiger Zeit defekte Motorsensen sind nun ebenfalls wieder einsatzbereit. An einem im vergangenen Jahr erworbenen Trabant-Getriebe begann der Umbau des Freilaufes. Da der Kl 7001 über einen „modernen“ Antrieb aus einem Trabant 601 verfügt, bei dem nur der Freilauf im 4. Gang wirkt, entsteht bei Schubphasen in niedrigen Gängen bergab ein Schieberuckeln. Der Freilauf des 4. Ganges nützt hierbei nichts, da dieser bei den gefahrenen Geschwindigkeiten ohnehin nie genutzt wird. Durch einen Umbau, bei dem nun auch der 3. Gang einen Freilauf erhält, entfällt bei Talfahrten zukünftig das Schieberuckeln. Die dazu notwendige mechanische Bearbeitung der Eingangswelle nahmen in dankenswerter Weise Fachleute der Firma Möser vor. Nach Fertigstellung soll das Getriebe in den Kl 7001 eingebaut werden. Am Anhänger AF 108 führten die Aktiven eine Wartung durch, bei der auch Undichtigkeiten an der Hydraulik beseitigt wurden.

Für den 13. März rief die Muldenthal-Eisenbahn-Gesellschaft (MTE) zu einem Instandsetzungswochenende an den zerstörten Streckenabschnitt bei Glauchau. Drei Aktive des VSE folgten dem Aufruf und beteiligten sich beim Wiedereinbau von Kleineisen. Um dafür ausreichend Technik zur Verfügung zu haben, holten sie im Vorfeld eine Schraubmaschine aus Schwarzenberg nach Rochlitz, die schon längere Zeit in Schwarzenberg nicht mehr zum Einsatz kam. Bei deren Inspektion erwiesen sich die Schäden allerdings als so groß, dass eine Instandsetzung in der Kürze der Zeit nicht möglich war. Doch in dankenswerter Weise half die Firma Uwe Dietrich Baumaschinenverleih aus Werdau aus und stellte für den 13. März zwei Schraubmaschinen zur Verfügung, die mit wenigen Handgriffen einsatzbereit gemacht waren. Das stürmische Wetter Mitte März bescherte den Aktiven wieder einige querliegende Bäume auf der Strecke. Nach der Schneeschmelze stand das jährlich notwendige Reinigen der Spurrillen an allen Bahnübergängen auf dem Programm, bei dem auch wieder einige Betonplatten zu richten waren, die von der immer schwerer werdenden Landtechnik verschoben wurden.
Am 22. März erschien ein Reporter des MDR-Fernsehens in Rochlitz, um über die Fortführung der Schienentrabifahrten im Muldental zu berichten. Dafür wurde der Kl 2001 vorzeitig aus seinem Winterquartier geholt. In dem Fernsehbeitrag, der am 23. März in der Sendung „MDR um 4“ lief, wurde auch der Abbau der Gleise durch den ehemaligen Besitzer und die Rettung der Infrastruktur mit dem Übergang auf die neue Eigentümergesellschaft thematisiert. Die Schienentrabifahrten sollen in diesem Jahr am 24. April beginnen. Ob es dazu kommt, hängt von den bisher positiv zu bewertenden Vertragsverhandlungen mit dem neuen Infrastruktur-Eigentümer und der entsprechenden Regelung zur Pandemielage ab.
15.04.2021