Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn im Dezember 2011 und Januar 2012
An fünf Wochenenden von Ende Januar bis Ende Februar stehen die Züge der Museumsbahn in den Winterferien der verschiedenen Bundesländer im Jahr 2012 wieder unter Dampf. Auch der Dezember 2011 brachte für die aktiven Vereinsmitglieder und Mitarbeiter des Vereins durch den intensiven Fahrbetrieb wieder reichlich Arbeit, dank geringerer Schneemengen im Vergleich zum Vorjahr bewegten sich die Schneeräumaktivitäten Ende des Jahres aber im normalen Umfang. Mehrere private Veranstaltungen zur Vorweihnachtszeit erforderten entsprechende Flexibilität bei der Arbeitsorganisation in der Fahrzeughalle.
Nach einer Pause von drei Wochenenden starteten die Züge der Museumsbahn am letzten Januarwochenende zu den WinterDampf-Fahrten. Nach einem überdurchschnittlichen Zuspruch in den Zügen im Advent flaute der Fahrgastansturm zum Jahreswechsel etwas ab. Im Jahr 2011 konnten insgesamt 37 069 Fahrgäste auf der Preßnitztalbahn begrüßt werden. Diese Zahl stellt, nach dem witterungsbedingten Einbruch der Fahrgastzahlen im Jahr 2010, das drittbeste Ergebnis seit 1993 für die Museumsbahner der Preßnitztalbahn dar.
Wie jedes Jahr verbrachten wieder knapp zwei Dutzend dienstausführende Vereinsmitglieder den Jahreswechsel in Jöhstadt, für die entsprechende Stimmung sorgte im Bahnhof und am Lokschuppen eine kleine Silvesterfeier, die aufgrund des Dienstes am Neujahrsmorgen natürlich nicht allzu lange andauern konnte.
Infrastrukturarbeiten
Am 16. Januar kam 199 009-2 mit dem Schneepflug 97-09-43 bei einer Räumfahrt durch den Bahnhof Schmalzgrube. Foto: M. UllmannDer Schwerpunkt der Arbeiten an der Eisenbahninfrastruktur lag in den Monaten um den Jahreswechsel naturgemäß auf der regelmäßigen Schneeberäumung auf den Bahnsteigen, den Zugängen der Bahnhöfe sowie der Bahnübergänge. Sowohl mit Hand und manueller Schneefräse als auch mit dem Schneepflug erfolgte die Schneebeseitigung.
Nachdem Ende Januar intensivere Schneefälle über das Erzgebirge hinwegzogen, kam der Schneepflug in Vorbereitung des Winterdampfes wieder zum Einsatz. Zwischenzeitliches Tauwetter nach vorangegangenen Schneefällen machte das Abschaufeln von Dächern der Gebäude an der Preßnitztalbahn erforderlich, um nachfolgenden Schneeschäden vorzubeugen.
Mitte Januar erfolgte der Abbau der umfangreichen Weihnachtsbeleuchtung aus den Gebäuden der Preßnitztalbahn und deren Einlagerung; doch in reichlich zehn Monaten wird diese wieder benötigt werden.
Fahrzeuge
Die Arbeiten an den Fahrzeugen der Preßnitztalbahn wurden in den Monaten Dezember und Januar intensiviert, stehen die verschiedenen Vorhaben doch teilweise in terminlicher Abhängigkeit zueinander bzw. bedingt die Nutzung bestimmter Ausrüstung und Anlagen der Werkstatt die Einhaltung der abgestimmten Planung.
Nachdem bereits im Oktober an der Dampflok Aquarius C. mit der Demontage der Verkleidung und Kesselausrüstung begonnen wurde, konnte der Kessel im Dezember freigelegt und der Rohrsatz ausgebaut werden. Am 9. Januar wurde der Dampferzeuger mit einem Kran abgehoben und zum sandstrahlen zur Werkstatt der RVE in Marienberg gebracht. Nach der Rückkehr nach Jöhstadt erfolgte am 17. Januar die Begutachtung durch den Kesselsachverständigen. Dabei wurden die notwendigen Arbeiten am Kessel festgelegt sowie zu tauschende bzw. nachzuschweißende Stehbolzen und Kesselbleche gekennzeichnet. Ab Ende Januar begannen mit Unterstützung durch Kesselschweißer des Dampflokwerkes Meiningen die am Kessel auszuführenden Schweißarbeiten, bei denen die Lok auch mit einem neuen Rohrsatz versehen wird. Nach Vandalismus am Gleis kollidierte IV K 99 1568-7 im Advent mit einem Holzblock. Dadurch standen an der Lok außerplanmäßige Instandhaltungsarbeiten auf dem Programm. Zunächst wurden die Beschädigungen am Fahrwerk kurzfristig ausgebessert, in den ersten zwei Wochen im Januar erhielt die Lok dann im Jöhstädter Heizhaus eine intensivere Fahrwerksinstandsetzung, bei der auch einzelne Teile des Triebwerkes komplett erneuert wurden. Dadurch stand die Lok Mitte Januar kurzfristig für den Einsatz auf der Döllnitzbahn wieder zur Verfügung.
Die Winterpause wird ebenfalls für umfangreiche Wartungsarbeiten an der I K Nr. 54 in der Fahrzeughalle genutzt, stehen der Lok doch auch im Jahr 2012 wieder zahlreichen Auswärtseinsätze bevor. Insbesondere die stark verschleißbegünstigten Bauteile des Fahrwerkes werden genau untersucht und bei Erfordernis erneuert oder ausgebessert.
Am 1.-Klasse-Personenwagen 970-003 der IG Preßnitztalbahn e.V. wurde im Januar mit der Ausführung der fälligen Fahrzeuguntersuchung begonnen. Nach Demontage der Sitzpolster und Türen, die in Jöhstadt gereinigt bzw. erneuert werden, wurde der Wagen am 20. Januar nach Marienberg zur Werkstatt des Regionalverkehrs Erzgebirge (früher BVO) zur Außenlackierung überführt. Nach Rückkehr des Wagens in der ersten Februarwoche in die Fahrzeughalle begannen die erforderlichen Arbeiten am Fahrwerk, an der Zug- und Stoßeinrichtung sowie an der Bremsanlage. Spätestens zu Pfingsten soll der Wagen wieder für den umfangreichen Zugbetrieb auf der Museumsbahn zur Verfügung stehen.
Lokhilfe für die Döllnitzbahn
Bedingt durch eine notwendige Kesseluntersuchung an ihrer Dampflok 99 1574-5 hat die Döllnitzbahn Mitte Januar von der Preßnitztalbahn die IV K 99 1568-7 als Lokhilfe bereitgestellt bekommen. Die Jöhstädter Maschine wird bis Ende Februar in Mügeln bleiben und voraussichtlich mindestens an drei Einsatztagen vor den Zügen des „Wilden Robert“ eingesetzt. 99 1568-7 kommt damit erstmals seit 1991 wieder in ihr voriges Einsatzgebiet zurück. Nach der Umsetzung von der Preßnitztalbahn Mitte der 1980er Jahre war diese IV K überwiegend auf dem Mügelner Netz unterwegs gewesen. Als schadhaft an der DR-Zentrale gemeldet, stand sie zum Verkauf und wurde am 22. November 1991 durch die IG Preßnitztalbahn e.V. erworben und vier Tage später abtransportiert.
Der Einsatz der Lok in Mügeln wird an allen Betriebstagen auch durch Personal der Preßnitztalbahn unterstützt.
Oberlichtwagen für Pollo in Jöhstadt zur Aufarbeitung
Zur Unterstützung des Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e.V. wird gegenwärtig in Jöhstadt der Oberlichtwagen 970-855 (Zweitbesetzung) aufgearbeitet.
Nachdem der in der Werkstatt des „Brücke e.V.“ in Blankenburg (Harz) begonnene Neuaufbau des Schmalspurwagens nicht beendet werden konnte, wird das Fahrzeug jetzt unter Nutzung der Infrastruktur und den Erfahrungen bei Wagenaufarbeitungen in der Fahrzeughalle in Jöhstadt fertiggestellt. Der Wagenkasten (bisher 970-775) wird momentan bei der Tischlerei Hübner in Zwönitz, die auch viele Wagenkästen der Museumsbahn bisher neu angefertigt hat, überarbeitet und soll spätestens im 2. Quartal 2012 als 970-855” auf den Fahrzeugrahmen aufgesetzt werden. Dieser wird gegenwärtig, genauso wie die zugehörigen Drehgestelle, durch die Jöhstädter Werkstatt aufgearbeitet. Einzelne Arbeiten will der Verein PKML e.V. in Jöhstadt selbst ausführen. So haben Pollo-Mitglieder bereits am 21. und 22. Januar in Jöhstadt den Fahrzeugrahmen neu lackiert.
12.02.2012