Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Mansfelder Bergwerksbahn e.V.
Mitarbeiter des Tief- und Gleisbauunternehmens NTG-BAU aus Breitenworbis haben vom 5. bis zum 30. Dezember 2011 im Auftrag des Vereins „Mansfelder Bergwerksbahn e. V.“ auf dem Bahnhof Hettstedt Kupferkammerhütte im Rahmen einer geförderten Maßnahme mehrere neue Gleise verlegt. Das Ziel war die Anbindung der beiden linken Lokschuppenstände an die vorhandene Gleisanlage sowie der Bau eines Fundamentes für einen Wasserkran. Beide Arbeiten wurden bis zum Jahresende weitestgehend abgeschlossen. Allerdings sind die verlegten Schienenprofile der Größen S33 und S49 bisher lediglich verlascht. Im Frühjahr 2012 sollen die Stöße auf den neu bzw. wieder entstanden Gleisen 4, 5 und 6 verschweißt werden. Den Wasserkran wollen die Mitglieder des Vereines hingegen noch im Februar aufstellen. Der Bahnhof Kupferkammerhütte entstand als Endbahnhof der am 15. November 1880 eröffneten Schmalspurstrecke zwischen den Glückhilfschächten und Hettstedt. Damit handelt es sich bei ihm um den ältesten noch genutzten Schmalspurbahnhof in Deutschland. In den vergangenen Jahrzehnten nannten ihn die Eisenbahner im Mansfelder Revier stets nur „Personenbahnhof“ – zur Unterscheidung von den anderen nahegelegenen Bahnhöfen oder Bahnhofsteilen Rangierbahnhof, Kohlenbahnhof und Rollbahnhof.
Durch die anliegenden Betriebe war der Boden um die Kupferkammerhütte im Laufe der Jahrzehnte stark mit Schwermetallen belastet worden. Deshalb war das kontaminierte Gelände nach 1990 für die Öffentlichkeit gesperrt. Nachdem viele Jahre über eine Sanierung des Geländes nur gesprochen worden war, begannen im Frühjahr 2006 die Immobilisierung sowie die teilweise Umlagerung der Schadstoffe. Zuvor hatte die Mansfelder Bergwerksbahn alle Fahrzeuge abgefahren sowie sämtliche Gleise demontiert und weggebracht. Nach der Sanierung des Geländes entstand vom Spätherbst 2006 bis zum Januar 2007 zunächst das durchgehende Hauptgleis nebst einem Gleis zum ehemaligen Rangierbahnhof neu. Ab Herbst 2010 gab es mit Gleis 2 nach mehr als 40 Jahren auf dem Personenbahnhof wieder eine Umfahrungsmöglichkeit. Außerdem wurde mit Gleis 3 der rechte Schuppenstand an die Gleisanlage angeschlossen. Bis zum Winter 2010/11 erhielt der Lokschuppen den heutigen Arbeitsschutzanforderungen gemäße Einfahrten und neue Tore. Seit Anfang 2012 sind die dahinterliegenden Stellplätze im Rahmen von Rangierfahrten wieder erreichbar. Mit der Fertigstellung und offiziellen Eröffnung der Zufahrten rechnet der Mansfelder Bergwerksbahn e.V. im Frühjahr.
Drei auch jetzt noch im Schotter endende Gleise zeigen, daß der Wiederaufbau des Bahnhofs Kupferkammerhütte damit allerdings nicht abgeschlossen ist. Links vom Lokschuppen sind eine zweite Umfahrung und weitere Abstellgleise vorgesehen. Für den Aufbau dieser Gleise hofft der Verein auf eine abermalige Förderung der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt sowie aus dem Zukunftsfonds des Landkreises Mansfeld-Südharz. Stefan Wilke
12.02.2012