VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE und aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im Juni und Juli 2010
Wülknitzer Denkmallok 44 351 mit neuem Antlitz
Die Regionalgruppe betreut in Wülknitz bei Riesa die vereinseigene Güterzugdampflok 44 351. Bis Anfang der 1990er Jahre im dortigen Oberbauwerk als Heizlok im Einsatz, kündet sie seitdem als Denkmal in Bahnhofsnähe von der vergangenen Eisenbahnepoche. Zu einer länderübergreifenden Zusammenarbeit der besonderen Art kam es im Mai dieses Jahres. Dänische Eisenbahnfreunde tauschten, unterstützt von den Wülknitzer Vereinsmitgliedern, die Windleitbleche der 44 351 mit denen der jetzt dänischen Lok 44 225. Der dänische Partnerverein hatte in Cottbus die baugleiche Lok erworben und möchte sie betriebsfähig aufarbeiten lassen. Danach wird sie in ganz Dänemark zum Einsatz gelangen. Allerdings sollte sie dazu nach dem Wunsch der Käufer mit den kleinen Windleitblechen, wie sie die 44 351 zuvor besaß, ausgestattet werden. Nach einiger Diskussion wurde dem dänischen Wunsch zugestimmt. Besonderer Dank gilt dem Imprägnierwerk Wülknitz, insbesondere Herrn Geschäftsführer Arlt, für die großzügige Unterstützung der Arbeiten. In absehbarer Zeit bedarf die Kesselverkleidung der Lok noch einer Generalüberholung. Die lange Zeit der Aufstellung im Freien hat, trotz fachgerechter Pflege durch die Wülknitzer Regionalgruppe, dem Verkleidungsblech zugesetzt. Eine Erneuerung ist dringend notwendig. Der Verein rechnet mit Kosten von ca. 20000 Euro, die neben umfangreichen Eigenleistungen aufgebracht werden müssen.
Mit Zug und Schiff ins Altmühltal
Unter diesem Motto fuhr der Museumszug am 26. Juni nach dem überaus großen Zuspruch der Reise im vergangenen Jahr erneut von Schwarzenberg nach Kelheim. Wie bereits berichtet, wird für diese weiten Ausflüge bevorzugt eine moderne Diesellok der Baureihe ER 20 „Herkules“ eingesetzt, damit am Zielort ausreichend Zeit für diverse Besichtigungsmöglichkeiten verbleibt. Von Schwarzenberg aus ging die Reise für die 220 Teilnehmer über Aue, Zwickau, Reichenbach, Plauen und Regensburg nach Saal an der Donau. Ein Bustransfer brachte die Fahrgäste nach Kelheim zum Fahrgastschiff „RENATE“. Mit diesem Schiff wurde die Fahrt auf dem Main-Donau-Kanal in Richtung Riedenburg fortgesetzt. Von Bord aus konnten während der etwa 2 ½ stündigen Fahrt beeindruckende Natur mit schroffen Felsen, garniert mit mächtigen Burgen, romantischen Orten und anderen Sehenswürdigkeiten bestaunt werden. Vorbei an der Befreiungshalle, der Holzbrücke Essing – der längsten in Europa – und dem Schloß Prunn im Naturpark Altmühltal fuhr die „RENATE“ bis zum Luftkurort Riedenburg. Nach dem Mittagessen bereits an Bord standen den Reisenden dort Museen oder eines der Cafes als Besuchsmöglichkeiten zur Verfügung. Um die sechs Stunden Aufenthalt für unser Zug- und Küchenpersonal zu verkürzen, organisierten wir einen Bustransfer in den Brauereigasthof Schneider nach Essing. Bei einer bayrischen Brotzeit an der Altmühl und einer Brauereibesichtigung verging die Zeit viel zu schnell. Die Rückreise endete mit dem Schiff ebenfalls in Essing. Dort warteten bereits die Zubringerbusse zum Sonderzug. Im Speisewagen betreute das Serviceteam die Fahrgäste wieder mit viel Umsicht und leckeren Speisen und Getränken aus der Heimat zu günstigen Preisen. Bedanken möchte sich der Verein bei den Mitarbeitern von PRESS und Integro, insbesondere bei Kay Kreisel und Tobias Richter für die unbürokratische Bereitstellung von Reisezugwagen sowie bei den Herren Steiner, Trautmann und Symanowski der Vogtlandbahn GmbH sowie der Personenschifffahrt Schweiger in Kehlheim.
VSE-Museumszug in Tschechien unterwegs
Für die Sonderfahrt am 12. Juni hatte Flügelradtouristik Daniel Reitmann aus Dresden unsere Wagen des Museumszuges für die Fahrt des „Sächsisch-Böhmischen-Freundschaftszug“ Leipzig – Dresden – Prag gechartert. Auf der Gesamtdistanz kam die 01 0509 der Pressnitztalbahn GmbH zu Einsatzehren.
Gleisbau im Eisenbahnmuseum
Am Wochenende 19./20. Juni wurde im Eisenbahnmuseum der bereits im PK angekündigte Gleisbaueinsatz durchgeführt. Dringend mußte die Zufahrt des für den Lokomotiveinsatz sehr wichtigen Kanals erneuert werden. Etliche Schwellen waren de facto nicht mehr vorhanden und die Spurhaltung damit nicht mehr gegeben. Zum Einsatz gelangte dabei auch etwas Technik in Form eines Baggers. Somit konnte die Erneuerung der rund 25 m Gleis auch an diesem Wochenende abgeschlossen werden.
Sommermuseumstag & Konzert „De Krippelkiefern“
Am 24. Juli waren die Tore des Eisenbahnmuseums für den nun auch schon traditionellen Sommermuseumstag geöffnet. Der Besucherandrang hielt sich wegen des regnerischen Wetters erwartungsgemäß in überschaubaren Grenzen. Dennoch gab es bei Speis’ & Trank und auch beim Souvenirverkauf gute Umsätze. Außerdem ergab sich mehr Zeit für einige ausführlichere Führungen für interessierte Besucher vor allem aus ferneren Regionen, die hier ihren Urlaub verbrachten. Der Höhepunkt des Tages war natürlich das Konzert der erzgebirgischen Kultband „De Krippelkiefern“, die bereits zum sechsten Mal im Lokschuppen ihre melodramatischen Lieder aus dem Erzgebirge zum Besten gaben. Für die Rahmenbedingungen, wie genügend Parkplätze im Gelände und vielfältige Verpflegung in fester und flüssiger Form einschließlich Servicepersonal, waren wir wieder verantwortlich. Das klappte auch in gewohnter Manier, wenn auch der Aufwand für Auf-, Abbau, Loks rangieren und Versorgung organisieren gerade jetzt in der Urlaubszeit beträchtlich war. Aber es hat sich gelohnt: In der einzigartigen Atmosphäre des wahrlich profimäßig illuminierten Lokschuppens mit der Bühne auf einem K-Wagen und dem begeisterten Publikum im Bereich der Gleise zwischen 94er und 50er sorgten die Krippeln mit neuen und bewährten Stücken für Furore. Auch die Oberbürgermeisterin von Schwarzenberg gab sich die Ehre, unter den Zuhörern zu weilen. Den Gästen hat es sehr gefallen, etliche von den weiter her angereisten waren auch das erste Mal hier und würden gern wiederkommen… Deshalb wird auch die Drohung der Band: „Wir kommen wieder!“ gern aufgenommen! Bis 2011 (spätestens).
Neue Museumsgüterwagen in Schwarzenberg
Am 22. Juli erreichten zwei neue Museumsfahrzeuge das Eisenbahnmuseum. Ein vierachsiger Selbstentladewagen und ein ebenfalls vierachsiger offener Güterwagen bereichern seitdem den Museumsgüterzug. Die Wagen stammen aus dem Bestand der Servicewerkstatt Zwickau der DB AG und sind dem Verein als Leihgabe überlassen worden, können aber zu musealen Einsätzen wie in Fotogüterzügen zum Einsatz gelangen. Foto: Tim Zolkos
Komplettierung Bghw 50 80 28-14 661-3
Nach seiner Rückkehr von der Hauptuntersuchung bei Euro-Maint-Rail in Delitzsch arbeiten die Vereinsfreunde mit Hochdruck an der Komplettierung der Inneneinrichtung des Wagens. Wie bei Fahrzeugen diesen Alters durchaus typisch, müssen dabei etliche Teile individuell in der Werkstatt des Eisenbahnmuseums neu gefertigt und an das vorhandene Fahrzeug angepaßt werden. Besonders im Toilettenbereich sind diese Arbeiten mitunter sehr zeitraubend. Dennoch konnten durch beharrlichen Einsatz in den letzten Wochen etliche Fortschritte verzeichnet werden. Die Vereinsfreunde hoffen, daß der Wagen zum Elbe-Nostalgietag Ende August das erste Mal wieder zum Einsatz kommen kann.
Die nächsten Sonderfahrten:
- August „Elbedampf“: Schwarzenberg – Aue – Thalheim – Chemnitz – Dresden – Schiffahrt nach Meißen, Erwachsene 60,- € / Kinder 36,- €, Familien 170,- €
- September nach Dippoldiswalde: Schwarzenberg – Aue – Thalheim – Chemnitz - Freital – Dippoldiswalde (mit Schmalspurbahnfahrt), Erwachsene 48,- € / Kinder 25,- €, Familien 140,- €
- Oktober „Halloren-Expreß“: Schwarzenberg – Aue – Zwickau – Altenburg – Halle (Saale), Besuch des Hallorenmuseum mit Verkostung, Erwachsene 57,- € / Kinder 32,- €, Familien 171,- €
Preisinformationen und Fahrkartenverkauf für die Veranstaltungen und Sonderfahrten VSE e.V., c/o Olaf Gläser, Mittelstraße 6, 09113 Chemnitz per Tel: (0371) 330 2696 /per Fax: (0371) 3159931 oder elektronisch fahrkarten@vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de
08.08.2010