Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Verein der Friedländer Bezirksbahnen
Die Mitglieder des tschechischen Vereins der Friedländer Bezirksbahnen (Spolek „Frýdlantské okresní dráhy“) haben im Mai zwei schmalspurige Güterwagen nach Friedland geholt. Es handelt sich dabei um zwei bisher im Bahnhof Kienberg-Gamig in Niederösterreich abgestellte 760-mm-Fahrzeuge, welche von der Österreichischen Gesellschaft für Lokalbahnen (ÖGLB) an den Verein verkauft worden waren. In Friedland (Frydlant v Cechách) sollen sie nun restauriert werden und danach an die ehemalige Schmalspurbahn nach Hermsdorf in Böhmen (Heřmanice) erinnern. Sowohl der zweiachsige Niederbordwagen als auch der zweiachsige offene Güterwagen sind baugleich mit einst auf der 1976 für den Personenverkehr eingestellten 750-mm-Linie Friedland – Hermsdorf eingesetzten Fahrzeugen. Der Niederbordwagen (letzte ÖBB-Nr. 40045-2) wurde 1897 von der Grazer Waggonfabrik, vormals Weitzer, für die südböhmische Lokalbahn Neuhaus – Neubistritz gebaut, der Ow (letzte ÖBB-Nr. 60277-6) 1922 am selben Ort für die Pinzgauer Lokalbahn. Beide Wagen weisen noch eine Spurweite von 760 mm auf.
Der Verein der Friedländer Bezirksbahnen bemüht sich, die Erinnerung an die FrBB (tschechisch FOD für „Frýdlantské okresní dráhy“) am Leben zu erhalten. So führt er auf dem etwa 100 m langen Vierschienengleis vor dem Friedländer Lokschuppen regelmäßig eine als „T36.002“ beschilderte Diesellok vom Typ HF130C vor. Bei der Lok handelt es sich um das von 1991 bis 1993 in Jöhstadt als 199 002-7 beschilderte Fahrzeug (Gmeinder 4234/1946). Sie erinnert nun an eine von den CSD in Friedland als T36.001 geführte baugleiche Lok, die nicht erhalten geblieben ist. Von 1948 bis 1954 war die originale T 36.001 auf der Strecke als Rangierlokomotive stationiert. Die offiziell erst 1984 eingestellte 10,4 Kilometer lange Schmalspurstrecke wurde Mitte der 1990er Jahre weitgehend demontiert. In der Endstation Hermsdorf (Heřmanice) bestand bis 1945 Anschluß an die Eisenbahnstrecke Zittau-Hermsdorf.
08.08.2010