VSE-Nachrichten
Nachrichten vom VSE im August und September 2019
Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Seit September 2019 ist das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg während der Öffnungszeiten unter der neuen Telefonnummer 0 15 77 64 97 343 erreichbar. Neben den laufenden Werterhaltungsarbeiten im Museum waren im August zwei Mal ungeplante Erdarbeiten erforderlich. Nachdem die Vereinsaktiven einen Rohrbruch in der Trinkwasserleitung festgestellt, geortet und beseitigt hatten, bemerkten sie kurz danach einen weiteren Bruch an anderer Stelle. Daraufhin begann auch dort das Procedere zur Reparatur der Leitung.
VSE-Zug im Einsatz
Vom 16. bis 18. August lud die Firma Railsystems RP GmbH ihre Mitarbeiter zur jährlichen Betriebsausfahrt ein. Wie bereits in den Vorjahren stellte der VSE den Wagenpark zur Verfügung und übernahm den Service im Zug. Über den Erzgebirgskamm zwischen Vejprty (Weipert) und Chomutov (Komotau) hinweg führte die Fahrtstrecke von Schwarzenberg nach Loket, dem früheren Elbogen. Am 24. August 2019 sollte der VSE-Museumszug eigentlich in das südliche Nachbarland nach Plzeň (Pilsen) fahren. Dazu mussten die Organisatoren bereits zwei Umplanungen der Fahrtstrecke und des Lokeinsatzes vornehmen, da zunächst die ursprünglich vorgesehene Strecke von Johanngeorgenstadt nach Karlovy Vary (Karlsbad) wegen Bauarbeiten nicht befahren werden konnte und auch auf der Alternativroute über das Vogtland zwischen Kraslice (Graslitz) und Sokolov (Falkenau) zu dieser Zeit Bauarbeiten stattfanden. Nun ereignete sich zudem im unmittelbaren Vorfeld ein schwerer Unfall zwischen Mariánské Lázně (Marienbad) und Plzeň (Pilsen) mit erheblichen Zerstörungen der Gleise, die rechtzeitige Wiederherstellung der Strecke war fraglich. Da eine weitere Umleitung die Fahrzeiten derart verlängert hätte, dass die Aufenthaltsdauer in Plzeň (Pilsen) inakzeptabel gewesen wäre, entschied sich der Vereinsvorstand zur Absage der gut vorbestellten Fahrt. Als ebenso schwierig gestaltet sich derzeit die Suche nach einem gleichwertigen Ersatz für die weiterhin im Dampflokwerk (DLW) Meiningen weilende vereinseigene Dampflok 50 3616-5. Die wenigen dafür in Betracht kommenden Fahrzeuge sind an den betreffenden Wochenenden in der Regel für ihre Eigentümer im Einsatz, anderweitig verplant oder auch schadhaft abgestellt. Auf ein 45-jähriges Berufsleben im Dienst der Eisenbahn kann in diesem Jahr Matthias Szymanowski zurückblicken und diese Epoche mit seinem Renteneintritt beenden. Das war für den engagierten Eisenbahner ein guter Grund, Freunde, Bekannte, Weggefährten und Familienangehörige zu einer Reise mit der Eisenbahn am 8. September 2019 einzuladen. Der VSE übernahm gemeinsam mit der Firma Railsystems RP GmbH, welche die Diesellok 107 018-4 zur Verfügung stellte, einen Teil dieses „Sonntagsausfluges“ von Schwarzenberg nach Schleiz. In Schleiz stiegen die Gäste für die Reststrecke nach Schleiz West in die Schienenbusse 798 592-1, 798 813-1 und 998 633-1 der Wisentatalbahn um. Der VSE dankt Matthias Szymanowski für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und wünscht ihm für den Ruhestand alles Gute und Gesundheit!
Erstmals ein ICE (605 017-2) im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Im Vorfeld der Versuchsfahrten auf der Strecke Annaberg-Buchholz Süd – Schwarzenberg (BSg) befand sich vom 10. bis 12. September 2019 der THALES-Versuchstriebwagen VT 420 (Typ NE 81, bei der DB AG Baureihe 626) im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg. Eine Woche danach kam am 17. September erstmals der letzte aktive Diesel-ICE, der zum Versuchsfahrzeug „advanced TrainLab“ zur Erprobung innovativer Technologien umgebaute 605 017-2, auf die Anschlussbahngleise des VSE. Im Dezember 2018 war ein Kurzbesuch dieses Fahrzeuges gescheitert, jetzt ging alles seinen „offiziellen“ Weg: Anfrage von DB Systemtechnik auf Nutzung der Serviceeinrichtungen des VSE in Schwarzenberg, Abstimmung, Gegenzeichnung der Bedienungsanweisung … Eingang der Fplo 19692 mit dem Zusatz „… in Anst VSE“. Vor der ersten Fahrt zum Eisenbahnmuseum gab es am 17. September noch eine Präsentation des Versuchsfahrzeuges am Bahnsteig 4 des Bahnhofes Schwarzenberg für die Öffentlichkeit. Die DB-Mitarbeiter waren überrascht, dass etwa 300 Interessenten diese erstmalige Möglichkeit nutzten. Bei der angebotenen Führerstandsbesichtigung musste man teils lange anstehen. Anschließend wurde der Diesel-ICE im Eisenbahnmuseum abgestellt. Am nächsten Tag, am 18. September 2019, bauten die DB-Systemtechniker noch Messeinrichtungen an, danach begann der Versuchsbetrieb auf der BSg-Linie. Gegen 17 Uhr kehrte der Zug auf die Anschlussbahn zurück. Dem spontanen Wunsch der DB-Kollegen nach zusätzlichen Tests kam der VSE gern nach und so gab es nach einem Technikumbau auf den Gleisen des Eisenbahnmuseums Schwarzenberg mehrere Testfahrten zum Zweck der Hinderniserkennung auf Gleis 23 bis über die Drehscheibe vor das Tor des Heizhauses am Gleis 10. Dort gab es einen Zusatzwunsch: „Können wir auch einmal in den Schuppen fahren?“ Die Antwort lautete: „Klar, wenn ihr nichts kaputt macht.“ Und so kam es 2019 zum ersten Treffen der im Jahr 1923 gebauten Dampflok 94 2105-8 mit dem im Jahr 1999 gebauten Diesel-ICE 605 017-2, was die DB-Mitarbeiter zu würdigen wussten. Als letztes prüften sie, ob das Versuchsfahrzeug auch erkennt, wenn Schienen fehlen – die Drehscheibe quer steht. Auch diesen Test bestand der ICE! Am 19. September verließ der Dieseltriebzug das Museumsgelände zu weiteren Testfahrten in Richtung Annaberg-Buchholz. Zuvor gaben DB-Eisenbahner dem VSE die Rückmeldung: „Es war sehr gut bei euch – wir kommen gerne wieder!“
Erzgebirgische Aussichtsbahn (EAB)
Unter dem Motto „Mit der EAB zum 26. Schwarzenberger Altstadt- und Edelweißfest“ rollten am 17. und 18. August 2019 die Triebwagen 772 312-5 und 772 367-9 mit dem Steuerwagen 972 771-0 zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg. Eine Vielzahl der mehr als 580 Fahrgäste nahm die Gelegenheit wahr und reiste entspannt mit den „Ferkeltaxis“ zum Stadtfest in die „Perle des Erzgebirges“ und wieder zurück. Außerdem waren fünf größere Reisegruppen in den Triebwagen unterwegs, die wie gewöhnt von der Firma „Eisenbahnnostalgie Vogtland“ angemietet waren. Im September stand die EAB unter der Schlagzeile „Eisenbahn trifft Wanderwoche“. Diesmal bezwang am 28. und 29. September 2019 der mit der Dampflokomotive 86 1333-3 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (PRESS) bespannte komplette VSE-Museumszug viermal pro Tag die Höhen des Erzgebirges und bescherte mehr als 760 Fahrgästen, darunter vier Reisegruppen, beste Aussichten bei wesentlich angenehmerem Wetter als vorhergesagt. Das Lokpersonal arbeitete mit Hingabe und machte die Fahrten sowohl akustisch als auch visuell zu einem Erlebnis. Viele ältere einheimische Fahrgäste fühlten sich dabei in die 1970er und 1980er Jahre zurückversetzt. In der gleichen Zusammensetzung geht die Aussichtsbahn am Wochenende 12./13. Oktober 2019 auf Saisonabschlussfahrt.
Sonderfahrt zum Tag der Eisenbahn 2019 ins Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka
Früh aufstehen mussten die Fahrgäste des VSE-Sonderzuges, der am 21. September 2019 Besucher aus Sachsen zum Tag der Eisenbahn 2019 ins südliche Nachbarland brachte. Die Tschechischen Bahnen (ČD) wählten in diesem Jahr ihr Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka (Luschna bei Rakovnik) als Veranstaltungsort des jährlich stattfindenden Festes aus. Pünktlich 7.09 Uhr setzte sich der Schwarzenberger Museumzug in Bewegung, die Diesellok 107 018-4 übernahm die Beförderung. Dank des Engagements der Gothaer Firma Railsystems RP GmbH kann die 1962 von ČKD gebaute dieselelektrische Lok bis heute im Einsatz erlebt werden. Der langsamlaufende Sechszylindermotor bot eine eindrucksvolle Geräuschkulisse, galt es doch zunächst den Erzgebirgskamm bei Pernink (Bärringen) auf einer Höhe von 915 m zu überqueren. Danach führte die Fahrtstrecke durch das Egertal, vorbei an der nordböhmischen Braunkohletagebaulandschaft und an den abgeernteten Hopfenfeldern des Saatzer Anbaugebietes in zügiger Fahrt bis nach Lužná u Rakovníka. Hier gingen die Fahrgäste auf Entdeckungsreise in die Welt der Eisenbahn des Nachbarlandes und staunten nicht schlecht, wie deren über 180 Jahre alte Geschichte engagiert und gekonnt im Museum in Szene gesetzt wird. Die Bandbreite der ausgestellten Fahrzeuge reicht von Dampflokomotiven und einem Dampftriebwagen aus der Kaiserzeit über Diesel- und E-Lokomotiven aus den vergangenen Jahrzehnten bis hin zu modernen Exemplaren aus dem heutigen ČD-Bestand. Das Museum präsentierte dem auf einer Tribüne versammelten Publikum ausgewählte Exponate auf der Drehscheibe vor dem Lokschuppen mit liebevollen Ansagen und musikalischer Umrahmung. Beachtung fanden jedoch auch die ausgestellten Reisezug- und Güterwagen, die historische Werkstatttechnik sowie die Modellbahnanlagen. Anlässlich des Tages der Eisenbahn verkehrten am 21. September aber auch zahlreiche Dampfsonderzüge und historische Triebwagen. Der Besucherandrang nicht nur von Enthusiasten, sondern hauptsächlich von Familien mit Kindern, zeugte von der Verbundenheit der Bevölkerung mit „ihrer“ Eisenbahn. Das zeigt, dass es die ČD gut verstehen, ihre reichen Traditionen hautnah und lebendig als Eigenwerbung für ihr Unternehmen und damit für den umweltfreundlichen Eisenbahnverkehr einzusetzen. Bemerkenswert war auch, wie viele junge ČD-Mitarbeiter mit Freude am Einlass sowie an den verschiedenen Präsentations- und Verpflegungsständen ihren Dienst taten. So bedauerten fast alle Fahrgäste, dass sie pünktlich 15.32 Uhr die Heimreise nach Sachsen antreten mussten. Die Lok 107 018-4 aus Deutschland war zuvor übrigens einige Zeit bei bauartgleichen Schwesterlokomotiven ausgestellt. Bei der erneuten Überquerung des Erzgebirgskammes hatte ihr Motor unter Volllast zu arbeiten. Dabei konnten sich die Fahrgäste vom markanten bellenden Klang überzeugen, der den Lokomotiven dieses Typs bei tschechischen Eisenbahnern und Eisenbahnfreunden bereits nach wenigen Betriebsjahren den Spitznamen „Hektor“ eingebracht hatte. Der VSE-Sonderzug traf abends fahrplangemäß 20.19 Uhr in Schwarzenberg ein. Voll des Lobes verabschiedeten sich die Fahrgäste von den Vereinsmitgliedern und bedankten sich für einen erlebnisreichen Tag.
„modell–hobby–spiel“
Anfang Oktober war der VSE schon traditionell mit einem Informationsstand auf der Messe „modell-hobby-spiel“ in Leipzig vertreten. Interessierte Besucher konnten sich an vier Tagen über die für 2020 geplanten Veranstaltungen und Sonderfahrten des VSE informieren. Als Bereicherung und Hingucker hatte die Modellbaufirma Hähnert die Modellbahnanlage Bw Schwarzenberg erstmals für eine Messe zur Verfügung gestellt. Die Modellräder blieben an den vier Tagen Dauertest nicht stehen, ein Beweis für die Qualität und Sorgfalt beim Bau der Anlage. Danke an Sven, Ralf und Ingo. Mit der H0-Anlage erreichte der VSE-Stand eine stattliche Größe. Die am häufigsten gestellte Frage war die nach dem Stand der Aufarbeitung der Lok 50 3616-5. Aber auch viele andere Fragen galt es zu beantworten, für die Standbetreuer war es dadurch alles andere als langweilig. Während die Werbung für die Schienentrabifahrten und das VSE-Jahresprogramm rechtzeitig gestaltet und bestellt wurden, schaffte es das EAB-Programm 2020 erst am Donnerstagmittag (3. Oktober) über mehrere Zwischenstationen auf die Messe nach Leipzig.
Sonderzugfahrten 4. Quartal 2019
- Oktober Abenddämmerung im Deutschen Dampflokomotiv-Museum, Sonderzug von Schwarzenberg über Aue, Hartenstein, Zwickau, Reichenbach und Plauen nach Neuenmarkt-Wirsberg mit Besuch des Deutschen Dampflokomotiv-Museums
- Dezember Weihnachtliches Loket (Elbogen), Sonderzug von Schwarzenberg über Aue, Hartenstein, Zwickau und Falkenstein nach Loket (Elbogen)
- Dezember Nikolaus- und Lichterfahrt nach Schlettau, Sonderzugfahrten von Schwarzenberg nach Schlettau
Informationen und Fahrkartenverkauf für diese drei Sonderfahrten jeweils unter: VSE, Arbeitsgruppe Sonderfahrten, Olaf Gläser bzw. Hans-Peter Doering Tel.: 0371 3302696 bzw. Tel.: 03774 509328 Fax: 0371 3159931 E-Mail: fahrkarten@vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de
Fahrten der Erzgebirgischen Aussichtsbahn 4. Quartal 2019
- Dezember Licht’lfahrten Informationen und Fahrkartenverkauf unter: www.erzgebirgische-aussichtsbahn.de
VSE-Spendenaktion
Der Vorstand hat sich entschlossen, den aktuellen Spendenbaustein bis zum 31. Dezember 2019 zu verlängern. Bis Ende September halfen Freunde und Unterstützer der vereinseigenen Dampflok 50 3616-5 mit einer Gesamtsumme von 70 913,50 Euro.
Spendenaufruf: Baustein für Baustein zur Hauptuntersuchung der Dampflok 50 3616-5
Baustein 4: Zusatzarbeiten am Langkessel
In den zurückliegenden Monaten erfolgte im Dampflokwerk Meiningen die Demontage des Kessels unserer Dampflok. Im Anschluss wurden alle Teile befundet und der Umfang der notwendigen Arbeiten mit den Fachleuten im Werk abgestimmt. Leider wurden nach der Demontage weitere Schäden festgestellt, die vorher nicht erkennbar waren. So müssen wir größere Teile des Langkessels erneuern lassen. Der Langkessel ist der mittlere Teil des Kessels, in dem sich die Heiz- und Rauchrohre befinden. Durch die ungeplanten Arbeiten entsteht ein Mehraufwand von ca. 30 000 Euro. Mit Ihrer Spende können Sie uns helfen, die ungeplanten Arbeiten zu finanzieren und damit den von uns aufzubringenden Teil zu verringern. Wir haben uns deshalb entschlossen, den vierten Baustein unserer Spendenaktion unter das Motto „Zusatzarbeiten am Langkessel“ zu stellen. Dieser startete am 1. Oktober 2018 und endet nunmehr am 31. Dezember 2019.
Bank: Volksbank Chemnitz e.G.
IBAN: DE91 8709 6214 0012 6138 06 | BIC: GENODEF1CH1
Kennwort: Zusatzarbeiten am Langkessel
Unser Verein ist vom Finanzamt Schwarzenberg als gemeinnützig anerkannt. Für alle Spenden ab 100 Euro erhalten Sie eine Spendenquittung, für Beträge unter 100 Euro genügen die Einzahlungsquittung bzw. der Kontoauszug zur Vorlage beim Finanzamt. Zur Registrierung Ihrer Spenden erfassen wir die Namen der Spender laut Kontoauszug. Falls Sie die Ausstellung einer Spendenquittung wünschen, teilen Sie uns bitte Ihre vollständige Postanschrift per Brief an die Vereinsadresse oder per E-Mail-Adresse an die kesselstein@web.de mit. An die übermittelte Adresse wird dann eine Spendenquittung geschickt. Beachten Sie bitten, dass ohne Angabe ihrer Adresse keine Bescheinigung erstellt werden kann. Sollten Sie die Nennung Ihres Namens und Wohnortes im Rahmen der Spendenaktion nicht wünschen, bitten wir Sie ebenfalls um eine kurze Mitteilung.
16.10.2019