Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
IG Spreewaldbahn e. V.

Im November 2018 stellten die Mitglieder der IG Spreewaldbahn e. V. fest, dass im benachbarten Grundstück – dem ehemaligen Bw-Gelände Straupitz – der dort vor 1949 aufgestellte Schmalspurwagenkasten in sich zusammengefallen ist. Dabei handelte es sich um einen im Jahr 1891 von der belgischen Waggonbaufabrik „Etablissements Ragheno, Malines“ an die Straßburger Straßenbahn-Gesellschaft gelieferten zweiachsigen Personenwagen 2./3. Klasse. Nachdem Elsaß-Lothringen von Deutschland abgetrennt worden war, reihte die 1923 gegründete Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) den östlich des Rheins verbliebenen Wagen im Nummernbereich der Wagen 71 bis 76 ein. Im Jahr 1928 verkaufte die MEG den Personenwagen an die Spreewaldbahn. Diese wies dem Zweiachser die Nr. 89 zu. Doch die ehemaligen Lübben-Cottbuser Kreisbahnen (LCK) nutzten den Wagen offenbar nur wenige Jahre. Ohne Radsätze blieb sein Kasten aber im Bw Straupitz als Lagerraum erhalten.
Das Gelände des ehemaligen Bw Straupitz befindet sich in Privateigentum eines an historischen Omnibussen interessierten Mitarbeiters der Cottbuser Verkehrsbetriebe aus Byhleguhre. Da der ehemalige MEG-Wagen für die Schmalspurbahnen im Spreewald nicht typisch war, hatte die IG Spreewaldbahn e. V. kein Interesse an einer Übernahme und Bergung des Wagenkastens gezeigt. Nun bereitet ein niederländischer Sammler die Übernahme des Rahmens vor.
Ende 2018 nahmen die Vereinsfreunde in Straupitz einen Originalfahrplan der Spreewaldbahn aus dem Jahr 1902 entgegen. Der Arbeitskollege eines Vorstandsmitgliedes hatte diesen in einem Vierseitenhof in Cottbus-Sielow beim Aufräumen zwischen den Holzdielen gefunden. Das Dokument befindet sich trotz seines Alters von 116 Jahren in einem guten Gesamtzustand. Nach dem Scannen des Fahrplanes rahmten die Mitglieder der IG Spreewaldbahn e. V. das Originalstück ein und hingen es im Museumsraum in Straupitz auf.
13.02.2019