Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser, ist Ihnen auch schon aufgefallen, wie oft das Thema „Eisenbahn“ in letzter Zeit im üblichen Medienmix aus Fernsehen, Rundfunk oder Zeitungen zu finden war? Und dabei hat der „Run“ auf das Thema „Jubiläum Bahnreform“, wie im vorigen Heft vermutet, gar nicht richtig stattgefunden. Und ist Ihnen dabei eventuell ebenfalls deutlich geworden, wie negativ sehr oft darüber kommuniziert wurde? Dass der DB AG-Vorstand seit Jahren diesbezüglich seine Aufgaben nicht gemacht hat und der Verkehrminister zwischen Ahnungslosigkeit und Verkündungssucht neuer Durchbrüche pendelt, ist inzwischen eine feste Konstante. Der Winter als einer der vier Hauptfeinde der Eisenbahn hat auch seinen negativen Beitrag geleistet. Züge fallen aus, Züge verspäten sich und Fahrzeuge erfüllen nicht die an sie gestellten Erwartungen.
Wo bleiben die positiven Sichtweisen? Wann wird diese hamsterradgetriebene aufmerksamkeitsheischende „Negative Nachrichten Zuerst“-Politik enden? Die Antwort ist einfach: Nicht von allein. Man muss den positiven Meldungen Raum geben, ihnen Vertrauen entgegenbringen und selbst aus scheinbar schlechten Nachrichten den positiven Kern herausholen. Seit 1994 wurden mehr als 5400 km Eisenbahnnetz in Deutschland stillgelegt. Aber es gibt inzwischen vielerorts die Erkenntnis, dass die Eisenbahn doch nützlich sein kann. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erarbeitet im Auftrag der Bundesregierung gerade eine Liste mit mehr als 160 Strecken in ganz Deutschland, die man für eine Reaktivierung in Betracht ziehen sollte, mithin fast 2000 km, wenn man ihre Länge addiert. Das kann man durchaus positiv betrachten, so man den Willen dazu aufbringt.
Wir arbeiten daran, Ihnen mit unserer „ultimativen Zeitschrift“ diesen Grundoptimismus auch weiterhin zu bieten. Hier werden wir auch zukünftig keinen Sensationshunger bedienen. Dinge, die schlecht laufen, muss man ansprechen und Lösungen aufzeigen – auch wenn man manchmal zweifelt, dass es diese gibt. Doch es gibt sie. Dinge, die gut und erfolgreich laufen, muss man ebenso deutlich benennen und erkennbar machen. Nur dann werden die positiven Ergebnisse auch wieder in der allgemeinen Wahrnehmung steigen. Das gilt auch für die vielen Projekte, über die wir hier regelmäßig berichten. Vielen Dank für die eingegangenen Lesermeinungen, die uns in dieser Haltung bestärken. Gleichfalls Dank an alle Abonnenten, die sich in deutlich höherer Zahl als in früheren Jahren an die Zahlungsfrist gehalten haben (kleiner Wink in Richtung der noch etwa 10 % ausstehenden Säumigen).
Fahren sie einmal wieder Dampfeisenbahn, es ist gerade winterlich. Glück Auf
13.02.2019