VSE-Nachrichten
Erzgebirgische Aussichtsbahn und Sonderzüge
Mit der Aussichtsbahn zum Schwarzenberger Altstadt- und Edelweißfest
Am Wochenende 15./16. August 2015 trotzten fast 600 Fahrgäste Hitze und Regen und waren zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg unterwegs. Trotz Witterungsunbilden sowie dadurch bedingter Signal- und Bahnübergangsstörungen verlief der Einsatz der historischen Triebwagen erneut planmäßig. Etliche Gäste aus Richtung Annaberg-Buchholz nutzten die Züge natürlich auch, um per Aussichtsbahn zum 22. Schwarzenberger Altstadt- und Edelweißfest zu gelangen. Am Sonnabendnachmittag traf der Geschäftsführer des VSE, Axel Schlenkrich, einen „Botschafter des Erzgebirges“, nämlich den Schauspieler und Theaterschaffenden Giso Weißbach auf dem Schwarzenberger Fest. Schon nach einem kurzen Gespräch auf dem Unteren Markt war die Idee einer Mitfahrt in der Aussichtsbahn geboren – Abfahrt Sonntag, 15.36 Uhr ab Schwarzenberg. In Begleitung von Stadtrat Jens Zimmermann erschien Giso Weißbach pünktlich auf dem Bahnsteig und wurde von Axel Schlenkrich begrüßt. Während der Fahrt entwickelten sie Ideen einer weiteren Zusammenarbeit. Zur gegebener Zeit wird man davon hören.TSD
775 Jahre Raschau-Markersbach
Am 12. und 13. September waren die historischen Triebwagen erneut auf der Erzgebirgischen Aussichtsbahn im Einsatz. Sie erwiesen der Gemeinde Raschau-Markersbach anlässlich deren 775-Jahr-Feier einen Gruß und brachten viele Besucher zum Festgelände. Die über 700 Fahrgäste in den Zügen erfreuten sich am Festtrubel und äußerten sich begeistert über den feierlich geschmückten Ort. Aber nicht nur in Raschau-Markersbach war viel los, auch in Schlettau erwartete der dortige Eisenbahnverein Bahnhof Schlettau e. V. die Fahrgäste unter anderem mit dem Marsch „Alte Kameraden“ sowie mit einer interessanten Ausstellung zum Bahnhof und einem Imbissangebot. Der „Museumsbahnhof Walthersdorf“ lud ebenfalls zu einem Besuch ein. Mit Stefanie Lorenz war am 12. September erstmals die neue EAB-Projektkoordinatorin an Bord der Aussichtsbahn. Sie hat am 1. September ihre neue Stelle beim Tourismusverband Erzgebirge e. V. angetreten und ist dort auch für das Projektmanagement der EAB zuständig. Die bisherige Koordinatorin, Hanka Göthel, steht nach einem beruflichen Wechsel im Sommer dieses Jahres der EAB nicht mehr zur Verfügung. Personelle Unterstützung beim EAB-Betrieb erhielt der Verein durch den Eisenbahnfreundeskreis Westsachsen e. V. Sie entlasteten, wie in jedem Jahr, an einem Fahrtwochenende die Vereinsmitglieder. Neben dem Eisenbahnbetrieb auf der Aussichtsbahn hatten die Vereinsmitglieder an dem Wochenende eine ganze Menge weitere Arbeiten zu verrichten. Für eine Veranstaltung des kul(T)our-Betriebs des Erzgebirgskreises war der Lokschuppen aus- und danach auch wieder einzuräumen, denn im Rahmen von „art montan“ spielte am Samstagabend die „Brass Band Berlin“ im historischen Gemäuer auf. Am Abend gab es noch zwei anfangs nicht geplante „Sonderfahrten“ der Triebwagen für die Gemeinde Raschau-Markersbach. Trotz sehr kurzfristiger Bestellung bei Infrastrukturbetreiber und Verein transportierten die Fahrzeuge das Material für die am nächsten Tag geplante Lasershow und das Feuerwerk in die Festgemeinde. Zum Festhöhepunkt am Sonntag stand die Triebwagengarnitur auf der Markersbacher Brücke, effektvoll ins rechte Licht gesetzt durch Enrico Oswald und seine Mitarbeiter der Eibenstocker Eventfirma. TSD
VSE-Museumszug im Einsatz für die MEG
Zur traditionellen Mitarbeiterausfahrt der Mitteldeutschen Eisenbahn GmbH (MEG) am 12. September fanden wieder einige der Schwarzenberger Museumswagen Verwendung. In diesem Jahr überführten am 11. September die MEG-Lok 304 (ehemals 218 390-3) und am 15. September die MEG-Lok 315 (ehemals 232 489-5) die Wagen nach bzw. von Böhlen (b Leipzig). ESD
15 Jahre EgroNet – Dampfzug nach Böhmen
Am 19. September war der VSE mit seinem Museumszug im Auftrag des Verkehrsverbundes Vogtland erneut grenzüberschreitend in die Tschechische Republik unterwegs. Anlass dazu waren die Jubiläen „15 Jahre EgroNet“ und „150 Jahre Voigtländische Staatseisenbahn“. Zum Einsatz kam die 52 8079-7 von Dampf-Plus, da die vereinseigene 50 3616-5 bei dem von der IG Traditionslok „58 3047“ e. V. veranstalteten Bw-Fest in Glauchau weilte. Am Vorabend erfolgte die Überführung des Leerwagenparkes zunächst nach Neumark auf das Gelände der Vogtlandbahn-Fahrzeugwerkstatt. Der nächste Morgen startete mit der 2. Etappe der Überführung über Herlasgrün ins vogtländische Falkenstein. Der direkte Weg dorthin über Zwickau war auf Grund einer langfristigen Streckensperrung wegen Brückenbauarbeiten zwischen Lengenfeld und Falkenstein nicht möglich. Trotz der frühen Stunde fanden sich viele Fahrgäste auf dem Falkensteiner Bahnhof ein und reisten mit dem VSE-Museumszug und 52 8079-7 im Stil der 1970er Jahre über Plauen (Vogtl) ob Bf und Adorf nach Cheb (Eger). Höhepunkt auf dem dortigen Bahnhof war eine Lokomotivausstellung. Außerdem verkehrte mehrmals ein Pendelzug nach Vojtanov (Voitersreuth), bespannt mit der Dampflok 310 072 und der Diesellok T211.0101. Aus Neuenmarkt-Wirsberg kam der „Rote Brummer“ 796 739-1 mit Steuerwagen 996 701-9 des DDM nach Cheb, um den Feierlichkeiten beizuwohnen. Eine weitere Attraktion stellte der Sonderzug aus Karlovy Vary (Karlsbad) dar, bespannt mit der Tenderlok 354.195. Nachmittags machte er noch einen Abstecher nach Aš (Asch), um auch etwas Nebenbahnkultur zu bieten. Der ursprünglich sechs Wagen umfassende Zug erhielt noch zwei zusätzliche Waggons, um ausreichend Platz zu bieten. Mit Begleiterwagen bestand der Sonderzug letztendlich aus zehn Wagen und war damit so schwer, dass die 52 8079-7 nachschob. Wieder zurück in Cheb bespannte die Reko-52 anschließend den ausverkauften VSE-Museumszug zurück nach Falkenstein, der wie zur Hinfahrt auf allen größeren Bahnhöfen hielt. Als Besonderheit in der Vorbereitung ist die Unterstützung des VSE für das durchführende Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Vogtlandbahn zu vermerken, mussten doch für die Trassenbestellung auf tschechischem Gebiet alle Daten der VSE-Wagen und der angemieteten Lok in tschechischer Sprache bei den ČD eingereicht werden. Die Fahrt war ein erneutes Beispiel für die Zusammenarbeit von mehreren EVU und einem Verkehrsverbund, der sich sehr für die Eisenbahn einsetzt … Der VSE ist sich einig: „Dem Verkehrsverbund Vogtland gebührt ein großes Dankeschön für die gelungene Veranstaltung.“ TRO/ESD
Jubilare bei Erzgebirgsrundfahrt
Der 26. September stand ganz im Zeichen der Würdigung zweier Jubilare: Vor 75 Jahren, im September 1940, verließ die Dampflokomotive 50 453 die Werkhallen der Firma Schichau im damaligen Elbing, welche seit ihrer Rekonstruktion im Jahr 1960 als 50 3616 zum Einsatz kommt. Der noch junge Verein „Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V.“ erwarb die Rekolok im Jahre 1993 und setzte sie wieder unter Dampf. Seitdem begeistert sie Jung und Alt vor dem vereinseigenen Museumszug, zu dem auch der einzige noch vorhandene LOWA-E5-Wagen gehört. Diesen vom VSE 1994 erworbenen und bis 2000 betriebsfähig aufgearbeiteten vierachsigen Sitzwagen hatte der VEB Waggonbau Bautzen vor 60 Jahren an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Er repräsentiert die ersten in der DDR neukonstruierten Reisezugwagen. Anlässlich der beiden Jubiläen lud der Verein zu einer Rundfahrt durch das Erzgebirge ein. Von Thalheim aus ging die Fahrt über Aue und Schwarzenberg nach Annaberg-Buchholz und weiter über Wolkenstein, Chemnitz wieder zurück zum Ausgangsort. Fotohalte und Scheinanfahrten ließen nicht nur die eingefleischten Eisenbahnfreunde auf ihre Kosten kommen. Für die Begeisterung, die auch heute noch eine solche „Seniorengemeinschaft“ auslöst, spricht auch, dass die Fahrt bereits Tage im Voraus ausverkauft war. ESD
21.10.2015