Preßnitztalbahn aktuell
Aktivitäten im Dezember 2010 und Januar 2011 auf der Museumsbahn
Infrastrukturarbeiten
Früher als in vielen Jahren zuvor und ohne nennenswerte Unterbrechungen, dafür aber mit teils unheimlichen Schneemassen sorgte der Winter mit seinen Begleiterscheinungen für reichlich Beschäftigung entlang der Bahnstrecke. Mehrere Schneefalltage im Advent mit immer wieder starken Behinderungen im Straßenverkehr wirkten sich schon merklich auf die Fahrgastzahlen aus. Doch besonders die am Heiligen Abend einsetzenden und bis in den zweiten Weihnachtsfeiertag hinein anhaltenden Schneefälle von bis zu einem halben Meter Neuschnee im oberen Erzgebirge sorgten für zweierlei Ungemach.
Einerseits machte dies bereits am 26. Dezember eine konzertierte Schneeräumaktion auf dem Bahnhof Jöhstadt, an allen Bahnübergängen, entlang der Strecke und auf den Stationen notwendig. Andererseits hielten die teils apokalyptischen Meldungen viele potentielle Fahrgäste von einem Ausflug zur Museumsbahn „zwischen den Jahren“ ab.
Die Schneeberäumungsarbeiten führten dabei zu einem bisher selten erlebten Zustand: Schnee kann man nicht in beliebiger Höhe stapeln. An vielen Stellen, besonders kraß zu erleben auf dem Jöhstädter Bahnhofsgelände, entstanden durch die Schneeräumarbeiten regelrechte Labyrinthe.
Die Arbeiten am früheren Bahnbeamtenwohnhaus in Steinbach wurden kontinuierlich fortgesetzt. Bis Ende Januar waren die Isolierungsarbeiten der Außenwände und die Installation der Fußbodenheizung im Erdgeschoß sowie der Heizkörper nebst Zuleitungen im Obergeschoß bereits abgeschlossen. Durch Trockenbauelemente erfolgt eine Veränderung der Raumaufteilung gegenüber dem ursprünglichen Grundriß, die eine attraktivere Wohnungsgestaltung bietet. Eine Trittschalldämmung auf dem ursprünglichen Dielenboden im Obergeschoß sowie der Fußbodenestrich im Erdgeschoß und im Keller sind jetzt die Grundlage für einen zügigen Abschluß der Arbeiten in den kommenden Monaten.
Installationsarbeiten im Lokschuppen. Foto: Torsten SeiptNatürlich gingen auch wenig sichtbare Arbeiten weiter. In der Lagerhalle wurde, erst wenige Monate nach der Fertigstellung des Bereiches, mit der Veränderung der Flächennutzung für die Holzwerkstatt begonnen. Diese soll mehr Platz für die verschiedenen Arbeiten bekommen, wozu Lagerfläche anderweitig neu geordnet werden muß.
Der Lokschuppenstand 3 in Jöhstadt bekam Mitte Januar eine leistungsstarke Beleuchtung, wodurch sich deutlich bessere Arbeitsbedingungen für die Arbeiten an den Loks ergeben. Dis originale Beleuchtungsinstallation wurde jedoch beibehalten.
Anfang Januar erfolgte auch der Rückbau der zahlreichen Weihnachtsbeleuchtungen an Bäumen und den unzähligen Fenstern der Gebäude der Preßnitztalbahn. Dabei wurde vor der sachgerechten Verpackung zunächst auch eine elektrische Überprüfung vorgenommen und soweit notwendig defekte Teile repariert.
Bauvorhaben auf dem Bahnhofsgelände Jöhstadt im Jahr 2011
Auf der Jahreshauptversammlung der IG Preßnitztalbahn im November informierte der Vorstand bereits über die geplanten Vorhaben, inzwischen wird mit der Vorbereitung der konkreten Projekte begonnen. Im Jahr 2011 werden die ersten Bauleistungen ein sichtbares Zeichen für die Gestalt des künftigen Bahnhofes in Jöhstadt setzen. Neben der erforderlichen Erneuerung der Abdeckung über dem Regenwasserrückhaltebeckens der Stadt Jöhstadt (der PK berichtete bereits) plant der Vorstand, im Verlauf des Jahres auch den Bahnübergang über die Straße zum Ortsgebiet am Dürrenberg zu errichten und auf dem anschließenden Bahndammstück von rund 200 Metern bereits Gleis zu montieren. Zur Vorbereitung dieser Baumaßnahmen wurde nun mit planerischen Vorarbeiten begonnen. Zunächst müssen auf der Basis der Gleistrassierung die Verläufe von Wasser, Strom, Gas etc. im Straßenbereich mit den Medienträgern abgestimmt und diese Medien ggf. daraufhin umverlegt werden. Danach wird voraussichtlich im Herbst mit dem Bau am nördlichen Bahnhofsende begonnen. Neben der konkreten Planung des Bauablaufes steht bis dahin die schrittweise Beschaffung von Gleisbaumaterial auf dem Programm. Für die Finanzierung der Vorhaben ist der Verein dringend auf großzügige Unterstützung durch Spenden angewiesen.
Fahrbetrieb
Neben drei Veranstaltungen mit Charterzügen sorgte der öffentliche Fahrbetrieb an allen Adventswochenenden sowie zwischen dem 27. Dezember und dem 2. Januar wieder für reichlich Beschäftigung bei den beteiligten Vereinsmitgliedern. Allerdings unterband extrem fahrgastunfreundliches Wetter einen ähnlich erfolgreichen Jahresabschluß, der in den vergangenen Jahren den Dezember mit zum fahrgastreichsten Monat machte. Unmassen Schnee verhinderten dies 2010. Während noch am zweiten Advent mit der Mettenschichtveranstaltung 1485 Fahrgäste in den von 99 1590-1 und 99 1715-4 gezogenen Zügen begrüßt werden konnten, nahm die Frequentierung an den folgenden Tagen umgekehrt proportional zum Anstieg der Schneehöhen ab.
Mit etwas mehr als 1400 Fahrgästen zwischen dem 27. und dem 31. Dezember wurde ein absoluter Negativrekord der vergangenen zehn Jahre aufgestellt, üblich sind fast dreimal soviel. Daß dies den Wetterbedingungen geschuldet war, bestätigten viele Telefonate und E-Mails in diesen Tagen, in denen geplante und reservierte Fahrten mit der Museumsbahn aufgrund der Straßenbedingungen abgesagt werden mußten.
Keinerlei Trost ist es da, daß es anderen Touristikeinrichtungen im Erzgebirge ähnlich erging. Dementsprechend fehlen dem Verein natürlich auch dringend benötigte Einnahmen für die zahlreichen anstehenden Projekte. Detaillierte Zahlen zur Fahrgaststatistik sind auf der Internetseite www.pressnitztalbahn.de zu finden.
Zivildienststellen bei der Preßnitztalbahn
Die Mindestdienstzeit für den Zivildienst, zu dem das Bundesamt für den Zivildienst einberuft, beträgt sechs Monate. Da zum 30. Juni 2011 bis auf weiteres die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt wurde, kann eine Einberufung nur auf Wunsch des Zivildienstleistenden, verbunden mit einer freiwilligen Verlängerung des Dienstes (über den 30. Juni 2011 hinaus) von mindestens drei bis maximal sechs Monaten erfolgen.
Der Verein Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e. V. wird ab 1. Juli 2011 eine Dienststelle für den neuen Bundesfreiwilligendienst. Hierzu gibt es jedoch noch keine konkreten Verfahrensrichtlinien. Dem derzeitigen Gesetzentwurf, der noch vom Bundestag beschlossen werden muß, kann entnommen werden, daß der Bundesfreiwilligendienst von allen deutschen Staatsbürgern, die sich nicht gerade in einer Ausbildung befinden und bereits das 18. Lebensjahr vollendet haben, diese Möglichkeit nutzen können. Die Dienstzeit kann zwischen sechs und 24 Monaten variieren.
Interessenten melden sich bitte in der Geschäftsstelle der IG Preßnitztalbahn e.V. bei Herrn Gerald Seifert (037343 8080 0).
Arbeitseinsätze
Für die Streckenunterhaltung und -erweiterung werden in diesem Jahr wieder mehrfach Arbeitseinsätze notwendig. Folgende Termine wurden bisher festgelegt:
- und 27. März Bewuchsverschnitt
- und 2. April Bewuchsverschnitt
- und 17. April Stoßbehandlung, Stopfarbeiten
- bis 14. August Gleisbauwochenende km 23,050 - km 23,230
- und 16. Oktober Arbeitswochenende
06.02.2011