VSE-Nachrichten
Erzgebirgische Aussichtsbahn im Dezember 2010 und Januar 2011
Die Erzgebirgische Aussichtsbahn ohne Winterpause
Die Erzgebirgische Aussichtsbahn legt auch im dritten Jahr ihres Bestehens keine Winterpause ein. Bereits seit Dezember des vergangenen Jahres gibt es immer wieder konkrete Anfragen und auch Reservierungen für die Fahrtsaison 2011. Verschiedene, zum Teil auch überregionale Reisebüros und Busunternehmen haben bereits für einige Fahrtwochenenden bestellt. Bereits jetzt liegen über 600 Reservierungen für das Jahr 2011 vor. Grund dafür sind auch die auf der Leipziger Messe Touristik & Caravaning geknüpften persönlichen Kontakte. Das unterstreicht die Bedeutung der aktiven Teilnahme auch an dieser Messe für die Öffentlichkeitsarbeit. Noch ein Wort an alle: In Sachen Werbung gibt es viel zu tun, so müssen zum Beispiel bis März 15 000 VSE-Faltblätter mit dem aktuellen Veranstaltungsprogramm bestückt werden …
An folgenden Wochenenden geht die Erzgebirgische Aussichtsbahn wieder auf die Strecke:
- 7./8. Mai: Frühlingsfahrten zum Muttertag
- 9./10. Juli: Schloßparkfest Schlettau
- 20./21. August: 18. Altstadt- & Edelweißfest in Schwarzenberg
- 17./18. September: Wanderwochen „echt Erzgebirge“
- 8./9. Oktober: Fahrten in den Herbst
Nikolaus- und Lichterfahrten
Auch im vorigen Advent war der VSE-Museumszug wieder am Tag der Schwarzenberger Bergparade, diesmal dem 11. Dezember, zweimal nach Schlettau und zurück unterwegs. Zuvor rückten allerdings alle verfügbaren Kräfte in Filzstiefeln und Wattejacken zum Winterdienst aus. Die zur Sicherstellung des eigenen Fahrprogramms sowie zur Restaurierung der aus Erfurt, Leipzig und Chemnitz angereisten Sonderzüge notwendigen Gleis- und Fahrzeugbehandlungsanlagen des Eisenbahnmuseums galt es von einer bis zu 50 cm hohem Schneedecke zu befreien. Dank des Einsatzes des Räumpersonals gelang dies hervorragend und die in dieser Zeit in aller Munde gewesenen Begriffe wie „Weichenstörung“ oder „Zugausfälle“ waren für den VSE Fremdwörter. Dank gebührt der DB Erzgebirgsbahn, die gleichfalls ihr Bestes tat, um die Gleise und Bahnsteige zwischen Schwarzenberg und Schlettau in einen befahr- bzw. begehbaren Zustand zu versetzen.
Auch die Mitarbeiterinnen der Kommunal-Kombi-Maßnahme des VSE waren im Vorfeld der Fahrten nicht untätig und schmückten wie in jedem Jahr die Fahrgasträume des Museumszuges wunderschön weihnachtlich, wofür der Vorstand des Vereins ganz herzlich Danke sagen möchte.
Doch die Defekthexe ereilte erneut die VSE-Lok 50 3616. Nach dem Anheizen zur Probefahrt am 10. Dezember 2010 stellte das Lokpersonal eine gerissene hintere Schieberbuchse im linken Zylinder fest, welche innerhalb der verbleibenden Zeit bis zum Einsatz am Folgetag nicht mehr zu ersetzen war und damit die Bespannung des Sonderzuges mit der Reko-50 nicht zuließ. Wieder einmal mußte kurz vor knapp umdisponiert und nach einer Ersatzlok gesucht werden. Diese fand sich in 112 565 der PRESS GmbH, die sich noch vom Schneepflugeinsatz her in Aue befand und für den 11. Dezember 2010 frei war, so daß der VSE die V100 unbürokratisch anmieten und zum ersten Mal seine Nikolaus- und Lichterfahrten mit einer historischen Diesellokomotive bespannen konnte. Der PRESS gilt für die schnelle Hilfe in höchster Not deshalb ebenfalls großer Dank. Am folgenden Sonnabend nutzten 470 Fahrgäste die beiden Sonderzugpaare, die durch einen zusätzlichen Regionalbahnwagen der Bauart „Halberstadt“ verstärkt wurden, um bei schönstem Winterwetter die herrlichen Aussichten auf das Westerzgebirge zu genießen. Die beiden Nikoläuse und ihre Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die süßen Weihnachtsleckereien, welche es nur streng für Gegenleistungen in Form von weihnachtlichen Gedichten bzw. Liedern gab, an den Mann – bzw. hier besser an die Kinder – zu bringen.
Das im Speisewagen für alle Fahrgäste kostenlos bereitgehaltene Weihnachtsgebäck, der auf dem Bf Schlettau von der dortigen Eisenbahninitiative arrangierte traditionelle kleine Weihnachtsmarkt sowie die durch den VSE organisierte alljährlich dort stattfindende abendliche Feuershow von Sacco, an der sich auch wieder die Fahrgäste des nach uns eintreffenden SEM-Sonderzuges erfreuen konnten, rundeten das vorweihnachtliche Eisenbahnspektakel ab.
An diesem Tag trafen drei weitere Sonderzüge aus Erfurt, Leipzig sowie Chemnitz in Schwarzenberg ein und brachten Besucher zur dort stattfindenden Bergparade bzw. zum Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt. Die beiden Dampflokomotiven 52 8154 und 65 1049 wurden im Eisenbahnmuseum restauriert, während deren Wagenzug auf dem Bahnhof abgestellt blieb. Alle notwendigen Rangierarbeiten auf dem Bf Schwarzenberg und im Eisenbahnmuseum erfolgten hinsichtlich der begrenzten Gleiskapazität der VSE-Anschlußbahn und der fahrplantechnischen Zwänge der Sonder- bzw. Regelzüge wie in jedem Jahr nach einem vom VSE eigens dafür aufgestellten und mit der Erzgebirgsbahn abgestimmten Rangierarbeitsplan. In diesem Zusammenhang konnte auch dem Wunsch des Erfurter Sonderzugpersonals nach einer ursprünglich nicht vorgesehenen Ergänzung der Wasservorräte entsprochen werden, und so rangierte der komplette Zug „nebenbei“ in einem freien Zeitfenster zusätzlich ins Eisenbahnmuseum, ergänzte dort seine Betriebsstoffe und kehrte auf den Bahnhof zurück. Bei der Bewältigung dieses „Großkampftages“ kam es dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten zu keinen nennenswerten Unregelmäßigkeiten. Außerdem zeigte sich hier wieder einmal der Weitblick der Leitung der DB Erzgebirgsbahn, denn ohne die durchgesetzte Belassung von fünf Gleisen nach der Sanierung des Schwarzenberger Bahnhofes hätte das umfangreiche Sonderzugprogramm neben den Fahrten der planmäßigen Reisezüge in dieser Form nicht durchgeführt werden können. Der Dank des Vorstandes gilt allen mit der Vorbereitung und Durchführung der Sonderzüge beschäftigten Vereinsmitgliedern und deren unterstützenden Angehörigen, den Museumsangestellten, der PRESS, der Erzgebirgsbahn, der Eisenbahninitiative „Bahnhof Schlettau“, Clown Sacco sowie allen weiteren Ungenannten. Im Anschluß an die Sonderzugveranstaltung erfolgte umgehend der Ausbau des defekten und nicht mehr reparablen Schieberteils der Dampflok, welches in den zwei Wintermonaten durch die Vereinsfreunde Seidel, Gläser und Baumann neu hergestellt, angepaßt und eingebaut wird. Schließlich soll unsere Dampflok spätestens zur Saisoneröffnung am 26. März 2011 wieder einsatzbereit sein. (ESD)
06.02.2011