Eisenbahnfreunde Kötzschau e.V.

Die Sanierung des Kötzschauer Empfangsgebäudes, gelegen an der 1856 eröffneten Eisenbahnlinie Leipzig – Großkorbetha, hat Anfang dieses Jahres begonnen. Zunächst brachen die Mitarbeiter einer Dachdeckerfirma das alte Dach bis auf Sparren und Pfetten vollständig ab. Anfang Februar waren Zimmermänner damit beschäftigt, wo erforderlich das Gebälk zu erneuern. Des weiteren wurden die Decken im Dachbodenbereich geöffnet, hier müssen fast alle Balken ausgetauscht werden. Die über Jahre durch das undichte Dach eingedrungene Nässe hat erhebliche Schäden verursacht. Das Erdgeschoß ist mittlerweile fast vollständig entkernt. Hier wurden Fußböden entfernt und nicht tragende Wände abgebrochen. Vom Gebäudeteil der ehemaligen Bahnhofsgastwirtschaft stehen nur noch Außenwände. Der dort freigelegte Dachstuhl muß komplett ersetzt werden.

Mit dem Abbruch des 1905 errichteten hölzernen Vordaches wurde wenige Tage vor Weihnachten 2010 begonnen, aber bisher nicht abgeschlossen. Während einer Gleissperrung Mitte Februar soll der Rückbau auf der Bahnsteigseite des Empfangsgebäudes sein Ende finden. Das Dach muß u. a. entfernt werden, da darunter die Grundstücksgrenze zwischen der Stadt Leuna und der DB AG verläuft. Die Vorbereitungen zum 150. Jubiläum der Strecke Leipzig – Großkorbetha schreiten voran. Als Termin für das Fest entlang der zweigleisigen Hauptbahn ist der 1. Mai 2011, ein Sonntag, inzwischen festgelegt. Höhepunkt soll ein mehrfach am Tag zwischen Leipzig Hbf und Großkorbetha pendelnder Sonderzug sein. Er verkehrt in Kooperation zwischen PRESS GmbH, den Eisenbahnfreunde Kötzschau e.V. und dem Verein „Eisenbahnmuseum Bayerischer Bahnhof zu Leipzig e.V.“ (EMBB). Ein vorläufiger Fahrplan seitens der DB liegt vor, die Trassen sind bestellt. Der Zug wird voraussichtlich von 01 0509-8 und E44 044 befördert. Beide Loks werden mit ihm stets gleichzeitig unterwegs sein – die Dampflok in Richtung Großkorbetha und die Ellok in Richtung Leipzig. Dadurch kann auf das aufwendige Umspannen an den jeweiligen Endpunkten verzichtet werden. Außer in den Endbahnhöfen hält der Festzug in Leipzig-Rückmarsdorf, Leipzig-Miltitz, Markranstädt, Großlehna, Kötzschau und Bad Dürrenberg. Pappfahrkarten – im alten edmonsonschen Format – können ab 15. Februar in den Anliegerorten erworben werden – oder aber am 19. März zur Saisoneröffnung des Vereins „Eisenbahnmuseum Bayerischer Bahnhof zu Leipzig e.V.“ am Lokschuppen in Leipzig-Plagwitz. Eine Hin- und Rückfahrt kostet pro Person 18,– EUR. Kinder bis 6 Jahre fahren kostenfrei, sofern sie keinen Sitzplatz in Anspruch nehmen. In Großkorbetha, Bad Dürrenberg, Kötzschau, Großlehna und Markranstädt werden durch ortsansässige Vereine jeweils Bahnhofsfeste veranstaltet. Neben der gastronomischen Versorgung und Musik wird es auch verschiedene Ausstellungen geben. Beispielsweise werden in Großkorbetha eine Modellbahnschau und in Kötzschau eine Baustellenbesichtigung des Empfangsgebäudes, eine Modellbahn für Kinder sowie ein Shuttle-Verkehr vom Bahnhof zum derzeitigen Standort des Eisenbahnmuseums vorbereitet. In Markranstädt wird der Oldtimerverein seine erhaltenen Fahrzeuge der „Markranstädter Automobilfabrik“ (MAF) präsentieren und der TT-Modellbahnverein „Gotthardtbahn“ zeigt am Bahnhof seine 1:120-Anlage der Gotthardt-Nordrampe. In Großkorbetha wird zudem die Reko-01 der PRESS Wasser nehmen. Weitere Informationen gibt es auf den neu gestalteten Netzseiten www.eisenbahnmuseum-koetzschau.de oder unter Telefon 0160/6134529.

David Falk

06.02.2011