Preßnitztalbahn aktuell
Aktuelles von der Museumsbahn im April und Mai 2009
Fahrbetrieb
Die Frühjahrsmonate April und Mai sind erfahrungsgemäß immer sehr veranstaltungsreiche Zeiten im Jahr. Auch 2009 standen bei der Preßnitztalbahn bereits wieder einige Termine auf der Liste. So waren in den beiden Monaten an insgesamt 12 Betriebstagen rund 530 Fahrgäste in Sonderzügen auf der Museumsbahn unterwegs. An zwei Tagen wurden die Züge auf Bestellung sogar mit einer IV K bespannt.
Von Karfreitag bis zum Ostermontag fuhren die Züge, gezogen von den Lokomotiven 99 1568-7 und 99 1715-4, ab 9.00 Uhr stündlich von beiden Endpunkten der Museumsbahn. Am Bahnhof Steinbach bestand mittels historischen Schienenersatzverkehrs mit einem Bus des Typs H6 B/L wiederum aller zwei Stunden Anschluß an die Züge der DB Erzgebirgsbahn am Bahnhof Wolkenstein. Vom 10. bis zum 13. April nutzten insgesamt 4451 Fahrgäste die Busse und Züge der Preßnitztalbahn. Knapp 900 Kinder konnten sich dabei noch über eine kleine Überraschung am Bahnhof Steinbach erfreuen, welche von der Osterhäsin persönlich ausgehändigt bzw. versteckt wurde. Mehrere hundert Menschen nutzten das schöne Wetter und unternahmen einen Ausflug in das Preßnitz- und Schwarzwassertal. Meist wurde eine Strecke zu Fuß zurückgelegt. Bei der Rückfahrt mit der Bahn konnten sich dann die Füße der müden Wanderer ausruhen.
Ab Anfang Mai hieß es für die Preßnitztalbahner wieder, jedes Wochenende eine Lok anheizen, einen attraktiven Zug zusammenstellen und freundlich die Reisenden bei einer Mitfahrt in den historischen Wagen zu begrüßen. An den drei Maiwochenenden 9./10., 16./17. sowie 23./24. Mai konnten über 1500 Fahrgäste in den Zügen registriert werden. Zum Einsatz gelangten dabei die Lokomotiven 99 1568-7 bzw. 99 1590-1.
Am Himmelfahrtstag war auf der Preßnitztalbahn wieder der Stundentakt-Fahrplan gültig. Großer Beliebtheit erfreuten sich an diesem Tag die Ausschankwagen. Die „Variante ohne Dach“ wurde dabei von den weit über tausend Fahrgästen des Tages bevorzugt. Die Lokomotiven 99 1542-2 und 99 1568-7 teilten sich die Zugleistungen an diesem Tag. Für die Zugleistungen am Freitag nach Himmelfahrt stand 99 1542-2 parat. Immerhin nutzten an diesem „Brückentag“ über 300 Fahrgäste die zweistündlich verkehrenden Züge der Preßnitztalbahn.
Für den 23. Mai war neben dem öffentlichen Fahrbetrieb mit einem Reisezugumlauf auch der Fotofantag unter dem Motto „Güterverkehr mit Dampf und Diesel“ vorgesehen. In den vorhergehenden Wochen wurden dazu intensive Planungen zum Fahr- und Dienstplan sowie zu den Umläufen der einzelnen Fahrzeuge durchgeführt. Geplant war ursprünglich, alle drei IV K der Preßnitztalbahn, 99 1542-2, 99 1568-7 sowie 99 1590-1 gemeinsam mit den Diesellokomotiven 199 007-6 und 199 008-4 zum Einsatz zu bringen. Durch den kurzfristigen Ausfall der Dampflok 99 1568-7 mußte der Fahrplan und Dienstplan kurzfristig in einigen Passagen geändert werden. Für die Fotofreunde wurde eine Berichtigung zum Fahrplan sowie als Entschuldigungsgeste eine Freifahrkarte“ für die Reisezüge auf der Preßnitztalbahn ausgegeben. Um die Übersicht für die Personale in dem umfangreichen Fahrplanwerk wahren zu können, wurde in kleiner Auflage die Fplo für die Lokführer, Zugführer, den Zugleiter und die örtlichen Mitarbeiter nachgedruckt. Zwischen 5.14 Uhr und 22.00 Uhr konnten auf der Preßnitztalbahn die unterschiedlichsten Zugkombinationen beobachtet werden. So fuhren reine Reisezüge, GmP, Schmalspurgüterzüge und Rollwagenzüge auf der Strecke Steinbach – Jöhstadt. Zwischendurch gab es zwei Sperrfahrten mit Güterwagen von Steinbach bis zum km 15,8 – dabei sollte an das ehemalige Anschlußgleis der Firma Wolf erinnert werden. Operativ durchgefügt wurde eine Überführungsfahrt des HH 97-25-36 mit der Diesellok 199 008-4. Für die knapp drei Dutzend anwesenden Fotografen sollten an diesem Tag wieder viele interessante Motive geboten worden sein.
Am darauffolgenden 24. Mai beförderte 99 1590-1 wieder die Reisezüge entlang des Schwarzwassers und der Preßnitz. Weit über zweihundert Ausflügler nutzten die Museumsbahn an diesem Tag.
Traditionell zum Pfingstfest, es betraf diesmal das „verlängerte Wochenende“ vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2009, wurde zum Bahnhofsfest in Jöhstadt und der Ausstellungs- und Fahrzeughalle in Schlössel wieder ein umfangreicher Fahrbetrieb bis in die Nachtstunden geboten. Tagsüber fuhren stündlich von Jöhstadt und Steinbach dampflokbespannte Züge ab. Zwischen 10.00 Uhr und 18.30 Uhr pendelte ein zusätzlicher Zug zwischen Schlössel und Jöhstadt, bestehend aus Lokomotive 99 4511-4, Reisezugwagen mit Oberlichtdachaufsatz 970-751 und holzbeplankten Gepäckwagen 974-316. Mit einem Sonderhalt am Bahnübergang am km 22,22 konnte auch die Ausstellungs- und Fahrzeughalle per Bahn erreicht werden. Der historische H6-Bus übernahm, wie bereits zu Ostern, den „Schienenersatzverkehr“ bzw. die Anbindung von Steinbach an die Züge der DB Erzgebirgsbahn in Richtung Chemnitz oder Annaberg. Hierbei war kurzfristiger Organisationsaufwand gefragt, denn bei Streckewalde wurde Mitte Mai eine Straßenbrücke voll gesperrt. Da diese Sonderbuslinie einer separaten Genehmigung bedarf, mußte die Route über den Ort Wolkenstein nach Großrückerswalde umgeplant und erneut genehmigt werden. Glücklicherweise gingen alle Bescheide rechtzeitig ein.
Zum Einsatz gelangten am Pfingst-Wochenende alle Reisezugwagen sowie die fünf betriebsfähigen Dampflokomotiven, 99 1542-2, 99 1568-7, 99 1590-1, 99 1715-4 und 99 4511-4. Im Nachtbetrieb fand für die Bespannung des Zuges abwechselnd eine IV K und „Meppel“ 99 4511-4 Verwendung. Die Nachtfahrten wurden meist durch Eisenbahnfreunde genutzt, die die romantische Fahrt bei einem guten Getränk genießen wollten. Weitere Plätze wurden durch die Anwohner der Ortsteile Steinbach und Schmalzgrube besetzt, die zu den Festzelten am Bahnhof oder am Markt in Jöhstadt reisen wollten. In dem Festzelt am Bahnhof in Jöhstadt, welches durch die Mitglieder der IG Preßnitztalbahn bewirtschaftet wurde, begann an allen Tagen gegen 10.00 Uhr ein umfangreiches Kulturprogramm. Von alten Schlagern über Blasmusik bis hin zu erzgebirgischer Folklore war für jeden Geschmack etwas Ansprechendes dabei. Am Samstagabend wurde eher für junge Leute Musik aus den 1980er Jahren von den Tonträgern der Disko „Just for Fun“ abgespielt. Am Sonntagabend unterhielten gleich drei Live-Bands, „Stonegang“, „De Runcks“ und „Chamäleon“, die Gäste im Festzelt. Für Speisen und Getränke war dabei zu jeder Zeit gesorgt.
Von Sonnabend bis Montag, jeweils 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, war auch die Ausstellungs- und Fahrzeughalle geöffnet. Der symbolische Eintrittspreis von einem Euro pro Person wurde von rund 1500 Besuchern entrichtet. In der Halle befanden sich mehrere Modellbahnanlagen. Die größte Anlage stammte von den Eisenbahnfreunden des Schwarzbachbahn e.V. und stellte im Maßstab 1:87 (H0e) die komplette Strecke der ehemaligen Schmalspurbahn Goßdorf-Kohlmühle – Hohnstein (Sächs. Schweiz) dar.
Trotz denkbar schlechtem Wetter am ersten Tag des Pfingstfestes konnten, die Fahrgastzahlen, Festzelt- und Fahrzeughallenbesucher zusammengenommen, vom 30. Mai bis 1. Juni rund 6000 Gäste bei der Preßnitztalbahn begrüßt werden. Hinzu kommen weitere 170 Personen, die am Dienstag nach Pfingsten am traditionellen Seniorentag teilnahmen. Als Programm wurde eine Mitfahrt im Dampfzug der Museumsbahn sowie anschließend gemeinsames Kaffeetrinken und Kuchenessen bei kultureller Umrahmung geboten. Zusätzlich reisten noch über 50 Kinder eines tschechischen Kindergartens in einem extra dafür eingesetzten Sonderzug.
Hochzeit von Dana und Jörn
Am 2. Mai luden Dana und Jörn Gädke ihre Verwandtschaft sowie zahlreiche Freunde aus Verein IG Preßnitztalbahn und Unternehmen EBB Pressnitztalbahn mbH zu ihrer Hochzeitsfeier in der Ausstellungs- und Fahrzeughalle ein. Daß sich der Verein nicht lumpen ließ, diese Veranstaltung besonders originell auszugestalten, war natürlich schon zu erwarten. Doch das Programm wurde noch weiter ausgebaut, als von den beiden sicherlich erwartet wurde. Nach der Trauung im überfüllten Saal des Standesamtes von Jöhstadt setzte sich der Hochzeitstroß zur Fahrzeughalle in Bewegung. Verschiedene, individuell geplante Gratulationsrunden folgten an und in der „Festhalle“. Der Sonderzug nach Steinbach und zurück, der mit 99 4511-4 bespannt direkt an der Halle startete, brachte für das Brautpaar allerdings ein paar interessante und spannende „Ehetauglichkeitsprüfungen“ mit sich, die den mitreisenden Gästen wiederum besondere Kurzweil bereiteten. Daß sich die anschließende Feier noch bis zum Morgengrauen des nächsten Tages erstreckte, sei nur abschließend erwähnt.
Eigentlich…
…haben wir ja nur nach einem Platz für ein paar Tische, für eine kleine Feier und einer Hilfe bei den Einladungen zu unserer Hochzeit gesucht. Geworden ist es dann „etwas“ mehr – einfach ein unvergeßlicher Tag. Dafür möchten wir an dieser Stelle einmal ein riesengroßes Dankeschön sagen – den Organisatoren Gabi, Annett und Gerald sowie den Helfern für den riesigen Aufwand, den ihr für uns betrieben habt, und ebenso unseren Gästen dafür, daß ihr unserem Ruf gefolgt seid und für die zahlreichen Glückwünsche, Blumen und Präsente! Vielen herzlichen Dank euch allen! Dana & Jörn
15.06.2009