Editorial
Liebe Preß´-Kurier-Leser,
in den letzten Wochen nahm mich die I K Nr. 54 nun vollends in Dauerbeschlag, nachdem schon die letzten drei Jahre regelmäßig ein nicht unerheblicher Zeitumfang zu den verschiedensten Aktivitäten für die Lok aufgebracht werden mußte. Es ist – neben der Erkenntnis, nicht mehr alle Aufgaben in der verfügbaren Zeit abarbeiten zu können – natürlich ein tolles Gefühl, an einem derartigen Projekt mitwirken zu dürfen. Dank der Unterstützung von einer ganzen Menge Menschen und Unternehmen ist es gelungen, dieses Vorhaben auf die Beine zu stellen. Sponsoren und Unterstützer waren zu finden, Eisenbahnenthusiasten, die sich mit technischem Sachverstand einbringen wollten waren einzubinden, Firmen – insbesondere zahlreiche Ausbildungsstätten – waren für die Teilefertigung zu gewinnen. Menschen und Unternehmen für dieses Projekt interessiert zu haben, die zuvor nie mit der Schmalspur oder anderen Eisenbahnthemen zu tun hatten, zählt für mich dabei zu den besten Erlebnissen.
Nicht zuletzt war es auch für das Dampflokwerk Meiningen eine gänzlich neue Erfahrung – eine wirkliche „Neubaulok“, da man von dieser Bauart bisher noch kein Exemplar in den Hallen gesehen hatte. Frank Reißig und ich konnten seit Mitte März den Fortgang der Arbeiten fast täglich begleiten und voranbringen. Absprache technischer Details, Erläuterung von Zeichnungsvorgaben, Diskussion und Entscheidung von alternativen Lösungen, Klärung von Fragen und nicht zuletzt der ständige Vergleich zwischen originaler 1:10-Zeichnungsvorlage, neuer Konstruktionszeichnungen und den technischen Möglichkeiten gehörten zum Arbeitsprogramm in Meiningen. Quasi nebenbei ist dann eine Fotodokumentation der Arbeiten an der Lok mit vielen hundert Bildern entstanden, die in einem Auszug als wöchentlicher „Report aus Meiningen“ (auf www.ssb-sachsen.de) zu besichtigen ist.
Daß nach einem solchen 3½jährigen Kraftakt eine ausgiebige Willkommenstournee der Lok entlang der Dampfbahn-Route stattfindet, ist natürlich auch dem heutigen Marketing-Gedanken geschuldet. Damit verbunden ist aber auch der besondere Dank an einzelne Unterstützer-Unternehmen, bei denen auf der Rundfahrt Station gemacht werden wird.
Natürlich gab es in den letzten zwei Monaten auch wieder viele andere berichtenswerte Aktivitäten, wovon Sie sich auf den folgenden Seiten überzeugen können. Einmal mehr sorgt der 200. Geburtstag von Richard Hartmann in diesem Jahr auch für zahlreiche gemeinsame Aktivitäten zwischen den verschiedenen Spurweiten. Fast alle Vereine und Museen würdigen in diesem Jahr den Gründer des Hauptlokomotivlieferanten Sachsens mit besonderen Ausstellungen und Veranstaltungen. Und das Jahr ist noch lange nicht ´rum.
Glück Auf
15.06.2009