Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
der Countdown für den vorgesehenen Start der Baumaßnahmen an der Weißeritztalbahn soll mit Auslieferung dieser Ausgabe bereits abgelaufen sein – zum Redaktionsschluss jedenfalls war noch nichts über den Ausgang bekannt. Zahlreiche Gerüchte machten in den letzten Wochen die Runde, das neue Steine in den Weg gerollt wurden. Fünf Jahre sind seit der großen Welle des Wassers verstrichen, weitere Wellen des Aktionismus haben nur noch mehr Frustration hinterlassen – ist jetzt die große Ebbe eingetreten? Doch das Schlimmste an Allem: Es gibt offensichtlich nicht mal einen richtigen Schuldigen! Weißeritztalbahn, Quo vadis?
Richtig konstruktiv weiter ging es am 10. August in Zittau. Eine neue Wagenwerkstatt und die Wiederinbetriebnahme des historischen schmalspurigen Triebwagens gaben den Auftakt für ein abwechslungsreiches Programm eines Schmalspurevents in konsequenter Fortsetzung der im Jubiläumsjahr begonnenen Tradition der Festivals. Unter anderem sorgte auch der Einsatz der 99 1590 der Preßnitztalbahn vor Fotogüterzügen in einem reichlich gefüllten Fahrplan auf der Strecke für Abwechslung im Zittauer Gebirge.
Nicht zu vergessen ist dabei auch der neue Verkehrsvertrag für den Betreiber SOEG, der nunmehr für 15 Jahre Planungssicherheit liefert und dem interessierten Eisenbahnfreund auch genug Gelegenheit bieten wird, weitere reizvolle Aktivitäten an der Strecke zu erleben. Einen weiteren Höhepunkt der sächsischen Schmalspur in den letzten Monaten bildete aber auch die Einweihung des wieder aufgebauten Bahnhofes in Schönheide-Süd, wo IV K 99 1574 aus Mügeln erstmals wieder seit vielen Jahren für Dampflokbewegung sorgte.
Dampflokbewegung ganz anderer Art wird es am 14. September im Preßnitztal beim „1. Bahnlradln“ geben. Die Mountain-Biker des TSV Arnsfeld e.V. und weitere Radsportler fordern den Dampfzug der Preßnitztalbahn zwischen Steinbach und Schlössel heraus. Die Lok hat es dabei nicht leicht, muss sie doch einen Zug mitnehmen, während sich die Radler allein auf die 7,1 Kilometer Bergtour begeben. Aber das Lokpersonal wird es den Zweiradfahrern nicht leicht machen …
Und „last but not least“ gibt’s auch vom regelspurigen Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg wieder interessante Neuigkeiten in dieser Ausgabe zu lesen. Künftig einen aufgearbeiteten historischen Wagen für „amtliche Aufgaben“ des Standesamt von Schwarzenberg anbieten zu können, ist schon eine besondere Bemerkung wert. Nicht zu vergessen der Hinweis auf das umfangreiche Fahrtprogramm des Museumszuges des VSE in den kommenden Wochen in Sachsen, Böhmen und Thüringen.
Fahren Sie doch mal wieder Eisenbahn. Glück Auf!
30.07.2007