Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Museumsbahn Schönheide e. V.
Nach der Wasserdruckprobe wurde die Dampflokomotive 99 582 im Juni weiter komplettiert, der Dampfverteiler angebaut sowie zahlreiche Dampf- und Ölleitungen montiert. Auch das Führerhaus mit Dach hat wieder seinen Platz auf der IV K gefunden. Danach erfolgte am 21. Juli in Schönheide die Untersuchung zur Fristverlängerung nach § 32 ESBO sowie am 26. Juli im Beisein des Kesselprüfers die Dampfdruckprobe. Damit war die Hauptuntersuchung des Kessels beendet – wenn keine Schäden auftreten, dann darf er bis 2019 weiterverwendet werden. Am 27. Juli 2016 nahm die Museumsbahn Schönheide e. V. die aufgearbeitete 99 582 offiziell wieder in Betrieb. An diesem Tag endeten die Einsatzfristen von Schwesterlok 99 516. Deshalb wird 99 582 bis auf weiteres die einzige betriebsfähige Dampflok in Schönheide sein. Doch der Verein möchte an 99 516 eine Hauptuntersuchung ausführen lassen. Dazu soll die Lok in die RVE-Werkstatt nach Marienberg überführt werden. Drei Viertel der Kosten können durch Fördermittel des sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) gedeckt werden. Die Gemeinden Schönheide und Steinberg (zuständig unter anderem für Rothenkirchen) möchten den betriebsfähigen Erhalt von Lok 99 516 ebenfalls unterstützen. Neben dem Kessel von IV K 99 582 fand am 21. Juli auch die Fristverlängerungsuntersuchung nach § 32 ESBO an der Diesellok 199 051 statt. An der Lok vom Typ V10C wurden unter anderem Fristarbeiten an Motor und Getriebe sowie eine Bremsrevision ausgeführt. Am 19. Juni war übrigens die dritte Dampflokomotive der Museumsbahn Schönheide e. V., die 99 585, wieder einmal in Bewegung. „Getarnt“ mit den Nummernschildern von 99 516 nahm sie auf einem Tieflader am Festumzug „575 Jahre Rothenkirchen“ teil. Die originale 99 516 – eine Leihgabe der Gemeinde Rothenkirchen – war zu dieser Zeit die einzige betriebsfähige Dampflok des Vereins und fuhr an diesem Wochenende beim Bahnhofsfest auf der Museumsbahn. Die Hauptuntersuchung des Gepäckwagens 974-320 geht dem Ende entgegen. Aktive des Vereins haben in den vergangenen Wochen die innere Holzverkleidung des Zugführer- und des Gepäckabteils angeschliffen und neu lackiert. Der Holzfußboden erhielt ebenfalls einen neuen Anstrich. Die elektrische Anlage wurde aufgearbeitet, angeschlossen, der Batteriesatz eingebaut und alles einer Funktionsprobe unterzogen. Außerdem ist die Bremsanlage inzwischen komplettiert worden. Dabei erfolgte ein Tausch des alten Bremszylinders gegen einen neuen. Das Aufsetzen des fertiggestellten Wagenkastens auf die bereits aufgearbeiteten Drehgestelle übernimmt ein Autodrehkran nach den Zuckertütenfahrten im August. Er soll an diesem Tag dann den Traglastenwagen 970-571 von seinen Drehgestellen auf den Schwellenstapel neben dem Gleis in Schönheide heben. Danach beginnt an diesem Fahrzeug eine Hauptuntersuchung. Außerplanmäßig nahm der Verein im Juli den großfenstrigen Personenwagen 970-369 aus dem Betriebspark. Grund dafür sind die Schäden an der äußeren Holzbeplankung. Diese ist an der Wetterseite angefault und soll durch den Tischler des Vereins erneuert werden. Anschließend sind eine neue Lackierung und eine Neubeschriftung geplant. Der Vierachser wird dann noch weitere drei Jahre bis zum Fristablauf eingesetzt, bevor eine weitere Holzsanierung erfolgt.
Als Gastfahrzeug weilte der dreiachsige Aussichtswagen 973-001 des Traditionsvereins der Kleinbahn des Kreises Jerichow I e. V. (KJI-Verein) zum Bahnhofsfest auf der Museumsbahn Schönheide. Mit Personal des KJI-Vereins war er im Dieselzug unterwegs und versorgte die Fahrgäste unterwegs mit frisch gezapftem Bier und anderen Getränken. Die nächsten öffentlichen Dampfzugfahrten finden am 3. und 4. September anlässlich des Bürstenfestes statt. Dabei gilt zwischen 10 und 17 Uhr ein Sonderfahrplan – zu den Besonderheiten des Festes siehe auch PK 150. Weitere Fahrtage finden am 8. und 9. Oktober statt.
12.08.2016