Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Zittauer Schmalspurbahnen
Für I K Nr. 54 gibt es seit Anfang August einen aus sieben zweiachsigen Wagen gebildeten Zug. Das Gemeinschaftsprojekt von sechs Eigentümerparteien und zahlreichen Kooperationspartnern zum Aufbau der Fahrzeuge kam damit unter Trägerschaft der Sächsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH (SOEG) pünktlich im Vorfeld der 10. „Historik Mobil“ zum Abschluss. Die erste öffentliche Präsentation und offizielle Einweihung des I K-Zuges dominierte die Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend (5. August), wobei auch ein vierachsiger Wagen von den anwesenden Besuchern und Gästen aus Politik und Sachsens Eisenbahnszene viel Applaus erhielt: der nunmehr wieder rot/elfenbein lackierte Beiwagen 970-280 des letzten erhaltenen Zittauer Triebwagens. Die SOEG dankte der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) und dem Verkehrsverbund Oberelbe für die Rückgabe dieses Traglastenwagens nach Zittau. Der letzte weitestgehend in seinem Originalzustand befindliche Ex-VT-Beiwagen war Anfang der 1990er Jahre von Zittau nach Radebeul umgesetzt worden. Danach kam er bis zu seinem Fristablauf vor mehreren Jahren im Lößnitzgrund zum Einsatz. Ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre trug er eine grüne Außenlackierung, so dass seine einstige Verwendung als Beiwagen des VT 137 322 nicht mehr erkennbar war. Der bei der Museumsbahn Schönheide mit elfenbein/roter Lackierung eingesetzte 970-571 hat diese Farbgebung früher ebenso wenig getragen wie 970-337, der viele Jahre mit einer elfenbein/roten Lackierung im Traditionszug Radebeul unterwegs war. Der originale Beiwagen 970-280 wird ab sofort den Triebwagen an dessen Einsatztagen vervollständigen. Für 970-280 gab die SOEG übrigens den modernisierten 970-476 nach Radebeul ab. Von den beiden anderen von Anfang der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre im Wechsel mit VT 137 322 eingesetzten Beiwagen existiert nur noch der 970-255. Er trägt allerdings seit 1991 einen neuen Wagenkasten mit Tonnendach. Der dritte Ex-VT-Beiwagen, 970-339, war hingegen Anfang der 1970er Jahre verschrottet worden.
Der I K-Zug
Der I K-Zug umfasst aktuell sieben zweiachsige Wagen: den Zugführerwagen 1495K der Schwarzbachbahn e. V. aus Lohsdorf, den im Privateigentum befindlichen gedeckten Güterwagen 1531K, den offenen Güterwagen 4333K der IG Preßnitztalbahn e. V. aus Jöhstadt (bisher Schlackewagen 97-19-25), den 3.-Klasse-Wagen 235K der IG Verkehrsgeschichte e. V. aus Wilsdruff, den 2.-Klasse-Wagen 107K der Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen aus Dresden sowie das Doppelwagenpärchen 8K/26K des Interessenverbandes der Zittauer Schmalspurbahnen e. V., bei denen es sich um einen 3.- und um einen 2./3.-Klasse-Wagen handelt. Die beiden Güterwagen sind mit Sitzbänken versehen, wie es in der Geschichte der sächsischen Schmalspurbahnen zum Beispiel im Zittauer Gebirge üblich war. Um dem Andrang der Sommerfrischler gerecht zu werden, hatte die private Z.O.J.E. auf diese Weise an Wochenenden mehrere Güterwagen mit in die Züge eingestellt. Die nächsten Einsätze des I K-Zuges finden am 27./28. August in Lohsdorf (nicht mit allen Wagen) sowie komplett am 10./11. September auf der Döllnitzbahn statt. Im Preß´-Kurier werden die sieben Zweiachser in den nächsten Ausgaben ausführlich vorgestellt.
Historik Mobil
Anlässlich des größten Festes im Zittauer Gebirge setzte die SOEG neben dem I K-Zug u. a. auch einen Zug mit 99 574 aus Mügeln sowie den Reichsbahnzug im Stil der frühen 1930er Jahre ein. In einen weiteren Zug waren neben den beiden SOEG-Aussichtswagen 970-257 und 970-375 auch der Jöhstädter 970-465, der Aussichtswagen 970-378 der SDG aus Radebeul sowie für die Musikkapellen der vierachsige offene Güterwagen 97-23-19 eingereiht. Insgesamt genossen die unter dem Namen „Historik Mobil“ vermarktete Gemeinschaftsveranstaltung aus dem Festival der Zittauer Schmalspurbahnen, dem Lückendorfer Bergrennen und der Jonsdorfer Oldtimerschau wieder mehr als 20 000 Besucher. André Marks
Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen e. V.
Für den zweiachsigen Postwagen 1717 wurden in Bertsdorf die neu angefertigten Lenkachsdrehgestelle montiert. Parallel dazu werden zwei Radsätze und vier Achslager aufgearbeitet. Die Holzarbeiten am Wagenkasten übernimmt im September eine Fachfirma. Diverse Vorbereitungstätigkeiten dazu haben Vereinsmitglieder bereits ausgeführt. Dabei entfernten sie unter anderem das Holz einer Stirnwand. Weiter vervollständigt wird der im vergangenen Jahr wieder in Betrieb genommene Personenwagen der Einheitsbauart 970-454. Für diesen entstanden die Gepäcknetzhalter als Gussteile neu. Der Nachbau der Dachlüfter ist in Vorbereitung. Für die Arbeiten am Postwagen und am Einheitswagen sind Spenden herzlich willkommen. Die Hauptuntersuchung der Friedländer Diesellok T36.002 vom Typ HF130C schreitet in Bertsdorf weiter voran. Neben umfangreichen Blecharbeiten am Motorvorbau wurden zum Beispiel die Kühler der Lok sowie die dazugehörigen Wasser- und Ölleitungen aufgearbeitet. Die beiden zweiachsigen Rungenwagen 97-24-32 und 97-24-58 kehrten Ende April von ihrem Gasteinsatz aus Schönheide Mitte zurück. Aufgrund seines schlechten Rahmenzustandes wurde der Wagenkasten des GGw 97-10-13 im Juni von seinen Drehgestellen gehoben und im Bahnhof Bertsdorf als Lager aufgestellt.
12.08.2016