Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
danke für die zahlreichen Rückmeldungen, Meinungsäußerungen und Gratulationen zum Heft 150. Auch wenn der größte Teil der Zusendungen, E-Mails und Telefonate von mir beantwortet wurde, sind doch die Redaktionskollegen gleichermaßen über die Schriftwechsel in Kenntnis gesetzt worden und unsere einhellige Meinung ist: Wir sind echt beeindruckt von der zum Ausdruck gebrachten Verbundenheit mit unserer Zeitschrift und von dem Wunsch, dass wir diese Arbeit doch bitte fortsetzen mögen. Was bleibt uns da wohl für eine andere Möglichkeit, als dem nachzukommen? Die Änderungen am Layout, des markanten Schriftzuges und des Farbanteiles im Heft haben generell einen sehr positiven Widerhall gefunden, was uns natürlich sehr freut und bestätigt, damit nicht nur unseren persönlichen Vorzügen gefolgt zu sein. Einen kleinen „Bremsklotz“ müssen wir aber dennoch vorsorglich nennen, denn dies ist uns bei der Erstellung der Ausgabe 150 sehr deutlich geworden: 60 Seiten sind für unsere momentane personelle Aufstellung und zeitlichen Möglichkeiten zu viel, hier waren wir nahe daran, „auf dem Zahnfleisch zu kriechen“. Wir werden den Seitenumfang variabel halten, doch unsere Zielmarke bei 48 Seiten aus den vergangenen Jahren hat sich als das praktikable Optimum herausgestellt, was redaktionell unter unseren freischaffenden Bedingungen zu machen ist. Doch wie zu sehen ist, konnten wir auch dieses Mal der Fülle des Materials nicht widerstehen. Genug der Selbstreflektion – andere aktuelle Themen stehen auf der Tagesordnung.
Dank einer Aufstockung der Regionalisierungsmittel des Bundes, die der Freistaat anteilig weiterreicht, verlängerte der Verkehrsverbund Mittelsachsen Ende Juni die Bestellung der DB Erzgebirgsbahn für die SPNV-Strecken im Erzgebirge bis zum Jahr 2021. Dies wurde bei der Tochtergesellschaft von DB Netz und DB Regio sicherlich mit einem Aufatmen entgegengenommen. Nichtsdestotrotz bleibt die Strecke Chemnitz – Thalheim – Aue außen vor, weil der Verkehrsverbund hier eine Erweiterung des Leuchtturmprojektes „Chemnitzer Modell“ plant. Der Abschnitt Thalheim – Zwönitz – Aue soll also wirklich abgeklemmt werden, ohne dass dies einem demokratischen Entscheidungsprozess unterzogen worden wäre. Jedenfalls wird die weitere Entwicklung mit Spannung zu beobachten sein.
Die Erzgebirgsbahn untermauerte in den vergangenen zwei Monaten mit Bahnhofsfesten in Scharfenstein, Wolkenstein und Cranzahl ihre starke Verbundenheit mit der Region. Zahlreiche Mitarbeiter engagierten sich persönlich stark für die Feste, um dem Jubiläum „150 Jahre Eisenbahn Chemnitz – Annaberg “ einen passenden Rahmen zu bieten. Und dass man dabei mit zahlreichen Partnern sehr gut zusammenarbeiten kann, war an allen Stellen zu sehen. So etwas ist mit Sicherheit von anderen EVU, die im Wettbewerb um den billigsten Preis die Nase vorn hatten und gelegentlich schon mal monatelang Schienenersatzverkehr mit Bussen fahren, weil das Betriebspersonal nicht reicht, nicht zu erwarten.
Spannend bleibt es auch auf der Weißeritztalbahn. Ob es dem Verkehrsverbund Oberelbe zusammen mit der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft gelingt, den gordischen Knoten des Geldbedarfes für einen attraktiven Zugverkehr zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf noch vor der Wiedereröffnung der Strecke zu zerschlagen? Mit der Vorstellung des „I K-Zuges“ zur Veranstaltung Historik Mobil 2016 im Zittauer Gebirge wurde dagegen deutlich gezeigt, dass es auch zehn Jahre nach der Festivalsaison zum Jubiläum „125 Jahre Schmalspurbahnen in Sachen“ gelingt, übergreifende Zusammenarbeit zu organisieren. Überzeugen Sie sich doch am besten selbst davon.
Glück Auf
12.08.2016