Preßnitztalbahn aktuell
Informationen von der Museumsbahn im Juni und Juli 2011
Bahnhofsfest Pfingsten 2011
Rund 4850 Fahrgäste konnten zum diesjährigen Pfingstfest in den Zügen der Preßnitztalbahn gezählt werden. Somit wurde zwar das Ergebnis des Vorjahres nicht erreicht, es stellte aber dennoch ein beachtliches Resultat nach den intensiven Vorbereitungen und dem mit dem Fest verbundenen Aufwendungen dar.
Wiederum sorgten mehr als 50 Vereinsmitglieder auf den unterschiedlichsten Dienstposten dafür, daß die Veranstaltung sowohl auf den Gleisen der Museumsbahn als auch an den Festpunkten am Bahnhof Jöhstadt, in der Ausstellungs- und Fahrzeughalle sowie am Bahnhof Steinbach rund lief.
Während der Bahnhof Jöhstadt mit dem Festzelt wieder die Station mit der kulturellen Umrahmung durch unterschiedliche Musikaufführungen war, blieb die Fahrzeughalle fest im Griff der Schmalspurbahnen - allerdings im Modell. Verschiedene Vereine präsentierten speziell unter dem Aspekt der Darstellung von Situationen und Ansichten der Schmalspurbahnen ihre Anlagen, und es konnten etwa 1800 Besucher an den drei Festtagen in der Fahrzeughalle gezählt werden. In Steinbach sorgten zahlreiche Verkaufsstände für kurzweilige Abwechslung für die Fahrgäste und Besucher in den Zugpausen.
Bei der Anreiseplanung der Gäste entwickelt sich der „Schienenersatzverkehr“ entlang der früheren Schmalspurbahntrasse von Wolkenstein bis nach Steinbach immer mehr zu einer festen Größe. Insgesamt 535 verkaufte Fahrkarten im Bus sprechen eine deutliche Sprache, der Großteil dieser Fahrgäste reiste umweltfreundlich und erholsam mit der Bahn von Dresden, Leipzig oder Chemnitz kommend, ab Flöha mit der Erzgebirgsbahn an.
Der Eisenbahnbetrieb auf den acht Streckenkilometern der Museumsbahn fand mit drei Zügen und fünf Lokomotiven statt, so daß auch für die Eisenbahnfreunde interessante Abwechslung geboten wurde. Während sich I K Nr. 54 und die wieder in Betrieb genommenen 99 4511 den Zugdienst zwischen Jöhstadt und Schmalzgrube mit Halt an der Ausstellungs- und Fahrzeughalle teilten, übernahmen die IV K die Zugleistungen nach Steinbach und zurück.
Juni/Juli 2011Infrastrukturarbeiten
Im Juli wurden im Bahnhof Schlössel zur Erneuerung der Bahnübergangs- und Bahnsteigausleuchtung umfangreiche Tiefbauarbeiten zur Unterstützung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung ausgeführt.
Im Zusammenhang mit der Fertigstellung der Beleuchtung des Fußweges entlang der Schlösselstraße sollten auch der Bahnübergang und der Bahnsteig an diese angeschlossen werden.
Um im Notfall für diese Beleuchtung eine Rückfallebene zu haben, wurde eine zusätzliche Einspeisung der Bahnsteigbeleuchtung aus der früheren Fabrikantenvilla am Bahnhof eingerichtet.
In der Lagerhalle in Schlössel wurde das Ersetzen der Fenster entlang des Bahndammes fortgesetzt.
Für das Projekt zur Errichtung von Wegen, Parkplätzen und der Brücke über das Schwarzwasser an der Fahrzeughalle läuft weiterhin die Vorbereitungsphase für das Planfeststellungsverfahren. Insbesondere für die notwendige Bewertung naturschutzrechtlicher Belange wurde ein separates Gutachten durch die Stadt Jöhstadt in Auftrag gegeben. Die Schlußfolgerungen aus diesem Gutachten müssen dann noch in die verschiedenen Planungsgewerke einfließen, bis die Beantragung der Baugenehmigung erfolgen kann.
Im früheren Bahnbeamtenwohnhaus in Steinbach sind die Malerarbeiten im Treppenhaus weitgehend abgeschlossen, die Wohnungen sind bereits vermietbar fertiggestellt. Im Juli wurde durch eine Steinbacher Tischlerfirma mit der Anbringung der Holzverkleidung im Stil vieler erzgebirgischer Häuser an der Hausfassade zur Gleisseite begonnen, da nach der Abnahme der Asbestschindeln festgestellt wurde, daß das Ziegelmauerwerk an dieser Hauswand sehr starke Beschädigungen aufweist.
Um entsprechende Baufreiheit zu schaffen, wurde im Juni im Bahnhof Jöhstadt die Anbindung das Bahnhofsgebäude an die Streckenfernsprechleitung zurückgebaut. Dies wurde notwendig, da die Freileitung das Rückhaltebecken überquert.
Um den Unkrautbewuchs entlang der Strecke in Griff halten zu können, wurden Anfang Juli an den Gleisanlagen mehrfach Unkrautbekämpfungsaktionen durchgeführt.
Fahrzeuge
Zum Pfingstfest kehrte die Dampflok 99 4511-4 nach der weitgehend in Eigenleistung durch Vereinsmitglieder ausgeführten Hauptuntersuchung in den Betriebsdienst auf der Museumsbahn zurück. Nach erfolgreichen Lastprobe- und Indizierfahrten am 3. und 4. Juni erfolgte am 9. Juni eine Pressepräsentation, wodurch das „Meppel“ auf die Titelseite der „Freien Presse“ gelangte und damit zusätzlich Werbung für das Pfingstfest machte.
Die Wiederinbetriebnahme des Sitzwagens 970-559 konnte ebenfalls ganz knapp bis zu den Pfingstfeiertagen erfolgen. Nach einem Neuaufbau des Wagenkastens steht der frühere Buffetwagen jetzt wieder als normaler Traglastenwagen in der Ausstattung der 1970er Jahre zur Verfügung.
Bereits Ende Juni begannen in der Werkstatt neue Fahrzeugprojekte. Neben der weiterlaufenden Unterstützung für den Wiederaufbau eines Wagens der Rügenschen BäderBahn konzentrieren sich die Arbeiten der Museumsbahnmitarbeiter auf den ersten Teil der Hauptuntersuchung am Gepäckwagen der Länderbahn-Bauart 974-331. Dabei wird der Wagenkasten aufgearbeitet, werden die Außenbleche in einer Lackiererei neu beschichtet und zahlreiche Einzel- und Ausstattungsteile behandelt. Nachdem diese Arbeiten bis Ende September abgeschlossen sein sollen, wird der zweite Teil des Untersuchungsumfanges mit Fahrwerk, Bremsanlage sowie Zug- und Stoßeinrichtung im Zeitraum Oktober bis November realisiert. Zum Ablauftermin der bisherigen Frist Anfang Dezember soll der Wagen dann wieder einsatzfähig sein.
Am Schotterwagen 97-24-06 wurden die Arbeiten zur Hauptuntersuchung begonnen, neben der Aufarbeitung der Drehgestelle soll insbesondere die Zug- und Stoßeinrichtung überarbeitet sowie die Bremsanlage auf eine mehrlösige Bauart umgerüstet werden.
Zu zwei besonderen „Auswärtseinsätzen“ kam 99 4511-4 wenige Tage nach ihrer Wiederinbetriebnahme. In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vereinen und durch Finanzierung durch mehrere Mitglieder zog die Lok am 23. Juni auf der Weißeritztalbahn zwischen Freital und Dippoldiswalde sowie am 2. Juli auf der Pollo-Schmalspurbahn in der Prignitz aus Anlaß der runden Geburtstage der Vereinsvorsitzenden jeweils Sonderzüge mit einer größeren Zahl an Gratulanten unc Jubilaren.
Nach einem neuerlichen Einsatz des „roten“ Aussichtswagens 970-465 bei der traditionellen Veranstaltung „Historik Mobil“ im Zittauer Gebirge im Aussichtswagenzug mit drei weiteren offenen Wagen folgt auch in diesem Jahr ein mehrwöchiger Aufenthalt auf der Insel Rügen bei der Rügenschen BäderBahn. Der Aussichtswagen der Preßnitztalbahn wird den bereits seit Juni dort gastierenden Aussichtswagen der Prignitzer Kleinbahn beim Angebot an „Oben ohne“-Plätzen in den Zügen des „Rasenden Roland“ unterstützen.
Die IV K 99 1590-1 kam am Wochenende 8. bis 10. Juli an einem Ort zum Einsatz, an dem bereits seit über 50 Jahren keine Schmalspurgleise mehr vorhanden sind - und an dem sicherlich auch nicht so schnell wieder eine Lok unter Dampf zu erleben sein wird. Aus Anlaß eines Heimatfestes der Gemeinde Eppendorf war die Lok für Führerstandsmitfahrten auf einem rund 60 Meter langen Gleis auf dem ehemaligen Bahnhof der Lößnitztalbahn zu erleben.
Dampflok „Aquarius C.“ auf der Preßnitztalbahn
Als Gastfahrzeug von der Rügenschen BäderBahn wird die Lok „Aquarius C“ im Herbst zu ihrem ersten Einsatz in Sachsen auf der Preßnitztalbahn erwartet. Neben den Einsätzen im Zusammenhang mit der Schmalspur-EXPO vom 1. bis 3. Oktober wird die Lok bereits am 10. und 11. September zum „Tag des offenen Denkmals“ zwischen Jöhstadt und Steinbach vor den Zügen zu erleben sein.
Fahrbetrieb
Beinahe 11 000 Fahrgäste im Juni und Juli die Züge der Preßnitztalbahn, per 31. Juli konnten bereits wieder 20 000 Fahrgäste im Jahr 2011 gezählt werden, was den Trend der Vorjahre fortsetzt. Aufgrund von zahlreichen Vorbestellungen und Buchungen durch Reisegruppen war bereits an zwei Wochenenden der geplante Einsatz von I K Nr. 54 nicht möglich, da die Lok die notwendige Anzahl von Wagen bergwärts nicht hätte befördern können. Beim Einsatzwochenende 23./24. Juli hatte die Lok mit drei gut gefüllten Sitzwagen ihre Leistungsgrenze auf der Strecke erreicht.
Zahlreiche Charterfahrten sorgten in den vergangenen Wochen dafür, daß regelmäßig auch wochentags Züge auf der Strecke im Einsatz zu erleben waren.
Bundesfreiwilligendienst bei der Preßnitztalbahn
Der Verein „Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e.V.“ ist eine anerkannte Dienststelle für den Bundesfreiwilligendienst. Sie sind mindestens 18 Jahre und möchten sich für den Erhalt historischer Eisenbahntechnik engagieren? Dann sind Sie hier genau richtig. Die Dienstzeit dauert zwischen sechs und 18 Monaten. In dieser Zeit werden die Beiträge zur Sozialversicherung geleistet. Die Tätigkeit kann auch auf Teilzeitbasis erfolgen und Sie bekommen zur Eigenversorgung ein monatliches Taschengeld sowie eine Versorgungspauschale ausgezahlt. Haben Sie Interesse? Wir beraten Sie gern. Ihre Bewerbungen richten Sie bitte an die Geschäftsstelle der Preßnitztalbahn.
10.08.2011