Editorial
Liebe Preß´-Kurier-Leser,
Anfang August 1991, also vor ziemlich genau 20 Jahren, reifte in mir die Idee, vom unregelmäßigen Versand von einzelnen Informationsblättern an die Mitglieder der IG Preßnitztalbahn e.V. abzukommen, um dafür ein regelmäßig aller zwei Monate erscheinendes Heft für die Mitglieder sowie über die Aktivitäten beim Aufbau der Museumsbahn zu produzieren.
Es war eine Idee, die sich innerhalb weniger Tage in die Tat umsetzen ließ, denn zwölf Seiten mit Inhalt zu füllen, war nicht so schwierig. Die noch etwas „behelfsmäßigen“ Produktionsmittel waren da schon eine größere Herausforderung. Aber über einen Punkt machte ich mir ganz sicher keine Gedanken: Wie ich aus dieser Sache wieder heraus komme?. Warum auch? Eben weil man sich nicht (oder nur sehr ungern) mit Alternativbetrachtungen, mit Ausstiegsszenarien oder mit befristeten Engagements (besonders im Hobby) beschäftigen will. Das ist auch gut so, denn wenn wir bei vielen Vorhaben vorher so genau wüßten, auf was man sich einläßt − dann würde man es wahrscheinlich gar nicht erst angehen. Aber so läßt man sich gern auf Projekte ein und ist dann überrascht, daß sie einen nicht mehr loslassen.
Loslassen vom langfristigen Ziel einer weitgehend originalgetreuen Wiedererrichtung des Bahnhofes in Jöhstadt kann auch die IG Preßnitztalbahn e.V. nicht. Ein steiniger Weg liegt dazu noch vor dem Verein − aber die Arbeit daran geht konsequent weiter.
Momentan beseitigt der Verein mit großem Kostenaufwand ein ganz erhebliches Hindernis auf diesem Weg, das vor mehreren Monaten noch gar keiner gekannt hatte. Inzwischen arbeiten die Bagger und Betonbauer bereits an der Lösung des Problems, welches durch die zu geringe Tragfähigkeit der Decke über dem Abwasserrückhaltebecken im künftigen Gleisgelände aufgetreten war. Auch die Vorarbeiten für den Neubau des Bahnüberganges über die Straße zum Jöhstädter Ortsgebiet am Dürrenberg sind im Plan.
In einem ganz anderen Sinne im Plan ist die „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ − auch wenn diese Entwicklung vor einigen Jahren vielleicht nur von den Wenigsten erwartet wurde. Jahr für Jahr Zuwächse bei den Fahrgastzahlen − und damit Besuchern in der Region − geben dem Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde e.V. ein gutes Pfand in die Hand, mit den Gemeinden und Partnern eine schrittweise Ausweitung des Betriebes für die kommenden Jahre in Angriff zu nehmen. Dies wiederum liefert der DB Erzgebirgsbahn auch die notwendigen Argumente, warum diese Strecke unbedingt gehalten werden muß.
Bitte nutzen Sie die vielfältigen Angebote von Museumsbahnen, Eisenbahnmuseen, Schmal- und Regelspurstrecken. Die Menschen, die ihr Engagement immer „open end“ planen, freuen sich auf Ihren Besuch
Glück Auf
10.08.2011