Preßnitztalbahn aktuell
99 1606-5 zu Gast in alter Heimat
Am 21. Mai kehrte eine langjährige „Preß´-Lok“ sozusagen auf „Heimaturlaub“ nach Jöhstadt zurück. Die IV K 99 1606-5 stand von 1975 bis 1984 sowie von 1985 bis 1986 auf der Preßnitztalbahn im Dienst. Nach der Stillegung der Strecke verschlug es die Lok auf andere Linien in Sachsen, bis sie durch die Deutsche Reichsbahn im Herbst 1993 auf einen Sockel im Verkehrsmuseum Nürnberg (ab 1998 DB Museum) gehoben wurde.
Nachdem die Leitung des Museums entschieden hatte, im Rahmen eines Umbaus im Gelände die Lok aus der Ausstellung zu nehmen, erwarb der VSSB e.V. Dresden die IV K und brachte sie am 13. Oktober 2005 auf dem Press-Tieflader nach Carlsfeld wo sie im dortigen Lokschuppen untergestellt wurde. (PK berichtete in Ausgabe 87)
Die nächsten Monate wird die IV K, deren Original 1916 unter der Fabriknummer 3907 die Hallen der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz verließ, bei den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen die Betriebsnummer 196 erhielt und am 2. September 1964 als Neuaufbau aus dem Reichsbahnausbesserungswerk Görlitz kam, auf jeden Fall im Preßnitztal zu Gast bleiben. Um sich in ihrer neuen alten Heimat „richtig wohl zu fühlen“, bekam die Dampflok im Lokschuppen Jöhstadt am 24. und 25. Mai gleich eine Optik-HU verpaßt. Rostige Triebwerksteile, ein unansehnliches Führerhaus sowie zahlreiche weitere sichtbare Baugruppen wurden dabei intensiv gereinigt und soweit erforderlich auch mit einem neuen Farbanstrich versehen. Entsprechend der Beschilderung ihrer betriebsfähigen Schwestern auf der Preßnitztalbahn erhielt die Lok auch einen schon vor geraumer Zeit angefertigten EDV-Nummern-Schildersatz, der den letzten Einsätzen auf der Schmalspurbahn zwischen Niederschmiedeberg und Wolkenstein nachempfunden wurde. Eine Wiederinbetriebnahme der Lok wird es übrigens nicht ohne größeren Aufwand geben können, bei den Reinigungs- und Farbausbesserungsarbeiten wurden zahlreiche größere Beschädigungen an Rahmen und Kessel festgestellt, was nach rund 13 Jahren Abstellzeit im Freien während der Nürnberger Zeit auch nicht anders zu erwarten gewesen ist.
09.06.2008