Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
FHWE, Schönheide Süd und Carlsfeld
Sowohl vor als auch nach dem V. Schmalspurbahnfestival vom 21. bis 22. Oktober 2006 gingen am Bahnhofsgebäude in Schönheide Süd die Innenausbauarbeiten weiter, so daß das Ende des Arbeitsumfanges langsam absehbar wird. Fortschritte machten bzw. fertiggestellt wurden in den letzten Wochen und Monaten vor allem die Deckenarbeiten, das weitere Verlegen von Fließen sowie die Elektroinstallation. Nunmehr sind um so mehr die Mitglieder des FHWE selbst gefordert, die noch ausstehenden Innenarbeiten zu beenden, wie u. a. das Streichen von Decken und Wänden, das Anbringen von Lampen sowie die Aufarbeitung zahlreicher Innentüren und anderer Holzverkleidungsteile. Als wichtigste Neuigkeit beim FHWE ist der Anfang Oktober nach langem Hoffen nunmehr erhaltene Fördermittelbescheid für den Wiederaufbau der Schmalspurgleisanlagen von Schönheide Süd zu nennen. Zwar hatte der Verein mit Stand Januar 2006 auf eine Fördermittelzusage bis Frühjahr diesen Jahres gerechnet, jedoch führten die in PK 92 auf Seite 24 beschriebenen Zusammenhänge beim Grundstückserwerb dazu, daß der FHWE den Fördermittelbescheid erst im Oktober erhalten konnte, was einen Aufbau der Schmalspurgleise in Schönheide Süd bis zum V. Festival hinfällig machte. Deshalb soll die Erweiterung des hiesigen Bahnhofs zum Spurwechselbahnhof nun bis Sommer 2007 geschehen. Wie bereits im letzten PK erwähnt, gilt jedoch jetzt erst recht: Auch wenn sich der Erhalt von Fördermitteln sehr gut anhört, so ist der Aufbau der Schmalspurgleise in Schönheide Süd für den FHWE eine enorme Anstrengung, da mit großen Eigenleistungen verbunden. Der Fördermittelbescheid deckt nicht 100 % der Kosten, und somit verbleibt dem FHWE ein Eigenanteil in Höhe von rund 40 000 €. Aus diesem Grunde sei nochmals auf die seit Anfang des Jahres laufende FHWE-Spendenaktion „AKTION SPURWECHSEL!“ hingewiesen. Erfreulicher Weise gingen auf dem Spendenkonto in den letzten Monaten nochmals zahlreiche Spenden ein, so daß der Spendenstand per 10. Dezember 2006 exakt 16 965,61 € beträgt.
Somit ist der FHWE aktuell noch rund 23 000 € vom Erreichen des Eigenanteils für den Schmalspurgleisbau in Schönheide Süd entfernt. Alle Schmalspurbahnfreunde sind deshalb eingeladen, den FHWE mit einer Spende zu unterstützen. Die Kontodaten sind auf der Homepage www.fhwe.de zu finden oder übermittelt der FHWE von seiner Adresse: Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V., Am Zieger 28 in 07973 Greiz; FHWE-Info-Telefon: 0160 / 99060597. Alle Spender erhalten eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt sowie eine gestaltete Spendenurkunde. Es ist keine Floskel: Trotz Fördergelder kann der Aufbau der Schmalspurgleise in Schönheide Süd nur erfolgen, wenn die nötigen Eigenmittel vorhanden sind, und dies funktioniert nur mit Spenden für den FHWE.
Finanziell unterstützt wurde der Verein aktuell auch vom VSSB, denn der FHWE ist dieses Jahr zum zweiten Mal unter den Preisträgern des Claus-Köpcke-Preises. Bereits 2004 belegte der FHWE den zweiten Platz beim Claus-Köpcke-Preis, damals mit dem Wiederaufbau des Schmalspurbahnhofes Carlsfeld. Dieses Jahr bekam der FHWE den 3. Platz zugesprochen mit dem Projekt „Sanierung des Bahnhofsgebäudes Schönheide Süd“. Das diesjährige Preisgeld in Höhe von 2000 € verwendet der Verein selbstverständlich zur Deckung der Eigenmittel für den Aufbau der Schmalspurgleise in Schönheide Süd. Der FHWE gratuliert allen anderen Preisträgern und dankt dem Kuratorium des Claus-Köpcke-Preises für die erneute Würdigung der FHWE-Vereinsaktivitäten. Einen Tag nach der Verleihung des Claus-Köpcke-Preises, am 9. Dezember 2006, erhielt der FHWE im Bahnhof Schönheide Süd eine regelspurige Kleindiesellok vom Typ Kö II per Tieflader angeliefert. Seit den dreißiger Jahren war bis 1989 eine Kleindiesellok der Leistungsgruppe II (Kö) im Bahnhof Schönheide Süd stationiert. Die Lok war für die Rangierarbeiten im Bahnhof, insbesondere aber für das Aufrollen der regelspurigen Güterwagen auf Schmalspurrollwagen zuständig.
Da der FHWE im kommenden Jahr auch die Rollwagengrube in Schönheide Süd wieder aufbaut, bestand seit geraumer Zeit die Überlegung, wieder eine solche Lokomotive zu beschaffen. Am Samstag, dem 9. Dezember, wurde aus diesem Vorhaben Realität. Da der Verein seine finanziellen Mittel im Moment zur Bewältigung der umfangreichen Baumaßnahmen benötigt, wurde die Lok von Vereins-mitgliedern privat finanziert. Die Kö wird dem FHWE langfristig zur Verfügung stehen. Bei der Lokomotive handelt es sich um die Kö 4017 (DR-EDV-Nummer 100 117-1). Das Fahrzeug befand sich seit zwölf Jahren in Privatbesitz in Rudolstadt in Thüringen und war dort in einem Werkbahnlokschuppen hinterstellt. Im kommenden Jahr wird die Kö dann an der Rollwagengrube in Schönheide Süd im Einsatz sein!
30.11.2006