VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE und aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im April und Mai 2004
Osterdampffahrten 2004
Bereits zum elften Mal fanden am Osterwochenende die beliebten Dampfzugfahrten mit Wanderung und Ostereiersuche statt. Nachdem sich in den letzten Jahren hierbei eine gute Zusammenarbeit mit den Freunden vom Verein „Eisenbahnmuseum Bayrischer Bahnhof zu Leipzig e. V.“ entwickelt hatte, konnte die Partnerschaft mit einer gemeinsamen Fahrt am Ostersamstag fortgesetzt werden. 52 8154 brachte den Leipziger Zug morgens bis Schwarzenberg, wo ihn 50 3616 übernahm und weiter bis Schlettau beförderte. 52 8154 setzte sich um 13 Uhr vor den VSE-Zug und folgte über den Markersbacher Viadukt in die kleine Stadt im oberen Zschopautal. Nach längerer Zeit waren damit auf dem Bahnhof Schlettau gleich zwei Dampfrösser anzutreffen. Wer hätte dies noch vor wenigen Jahren gedacht? Gemeinsam ging es dann zurück nach Schwarzenberg, wo beide Zugteile getrennt wurden.
Am Ostersonntag führte die große Rundfahrt durchs nördliche Vogtland, über die Göltzschtalbrücke und die Elstertalbrücke ging es nach Syrau, wo die Osterwanderung nach Mehltheuer startete. Nachdem alle Fahrgäste den Sonderzug in Mehltheuer wieder erreicht hatten, führte die Fahrt über Falkenstein zum Kopfmachen und Wassernehmen wieder zurück ins Westerzgebirge. Am Ostermontag stand noch eine Charterfahrt nach Syrau auf dem Programm, so daß insgesamt 650 Fahrgäste das Osterwochenende im VSE-Sonderzug genießen konnten.
Europa wächst zusammen – mit Volldampf über den Erzgebirgskamm
Nachdem im vergangenen Jahr erste Kontakte zum Prager Eisenbahnklub KHKD in einem Besuch der Dampflokomotive 354.7152 in Schwarzenberg mündeten, entstand die Idee, anläßlich des EU-Beitrittes der Tschechischen Republik am 1. Mai 2004 die Dampfzugfahrten über den Erzgebirgskamm wieder aufleben zu lassen. Die von 1994 bis 1996 angebotenen Fahrten mit der Dampflok 86 1001 mußten damals leider eingestellt werden, weil die CD eine Achslastbeschränkung von 14 Tonnen für die Strecke verhängt hatte. Als Zugmittel kam damit nur eine böhmische Dampflok in Frage, für die es lange Zeit an einem geeigneten Partner mangelte. So reiste dann am 29. April 2004 die Dampflokomotive 423.094 mit zwei Personenwagen, einem Kesselwagen und einem Übernachtungswagen aus dem Eisenbahnmuseum Luzna nach Schwarzenberg an. Zuvor waren noch zahlreiche Zulassungsfragen mit der Aufsichtsbehörde zu klären.
Am Morgen des 1. Mai konnte sich dann der Dampfzug, am Zugschluß unterstützt durch 106 992 des VSE, bei strahlend blauem Himmel auf den Weg über den Erzgebirgskamm machen. Ab Johanngeorgenstadt übernahm eine Diesellok der Reihe 742 der CD den Schiebedienst. Der reichlich bemessene Fahrplan ermöglichte mehrere Fotohalte und Scheinanfahrten, bevor kurz nach 11 Uhr Karlsbad erreicht wurde. Nach dreistündigem Aufenthalt ging es auf die Rückfahrt, unterbrochen durch einen Wasserhalt in Nejdek/Neudeck. Auch ein Wetterumschwung mit Blitz und Hagel konnte dabei die gute Laune der Fahrgäste nicht mehr trüben. Zum Muttertag am 9. Mai ging der gleiche Sonderzug nochmals auf Fahrt, insgesamt nutzten über 400 Fahrgäste die einmalige Dampfzugfahrt. Einen Wermutstropfen gab es allerdings doch, so wurden für die Fahrten beantragte Fördermittel abgelehnt, auch die am Eisenbahngrenzübergang gelegene Stadt Johanngeorgenstadt interessierte sich nicht für das Ereignis. Der VSE bedankt sich deshalb besonders für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung bei der Kartonagen Schwarzenberg GmbH, der Stadt Schwarzenberg, den Stadtwerken Schwarzenberg, der TARAK Gerätebau GmbH Schwarzenberg sowie der Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg.
Aufarbeitung der Diesellokomotive A4M420
Im April begannen die ersten Arbeiten zur Restaurierung der Deutz-Lok A4M 420. Die 1941 gebaute Maschine konnte 1993 vom Verein als Dauerleihgabe übernommen werden. Im September 1994 wurde sie – nach einer optischen Aufarbeitung – zum Tag der Sachsen in Annaberg ausgestellt. Bei der Rückführung erlitt sie jedoch leider einen Lagerschaden. Nach jahrelanger Abstellung im Freien ist nun eine komplette Renovierung nötig. Bis Ende Mai konnten die Vorbauten und das Führerhaus demontiert werden. Dabei kam jede Menge Rost zum Vorschein, so daß auch umfangreiche Blecherneuerungen nötig werden. Im Rahmen der äußerlichen Aufarbeitung soll die Lok wieder in ihren Lieferzustand versetzt werden. Die Lok verliert ihre Druckluftbremse sowie die Stirnlampen der DDR-Produktion, um sie äußerlich wieder dem Ursprungszustand anzunähern. Ziel ist eine betriebsfähige Aufarbeitung. Über die interessante Geschichte dieser Lok wird in der nächsten Ausgabe des PK berichtet werden.
Fensterpatenschaften
Zur Finanzierung eines Fensterumbaus im ehemaligen Verwaltungsgebäude wurde im letzten PK die neue Aktion „Fensterpatenschaften“ vorgestellt. Hierzu erreichten den VSE in den vergangenen Wochen zahlreiche Spenden. Der Dank des Vereins gilt besonders: Roland Voth; Thomas Krauß, Lunzenau; Herr Bleyel, Raschau; Ralph Mildner; Karl-Heinz Lier, Leipzig; Axel Schlenkrich, Erla, Thomas Pässler, Thalheim, Lieselotte Heinig, Glauchau Der aktuelle Spendenstand liegt damit bei 1838,74 Euro Bitte unterstützen Sie uns auch durch Ihre Spende auf das Konto 67 00 10 37 2 bei der SchmidtBank Schwarzenberg, Bankleitzahl 780 300 70, Kennwort“Fensterpatenschaften“
06.06.2004