Verkehrspolitik
Stufe 2 des Chemnitzer Modells in Betrieb
Am Wochenende 29./30. Januar 2022 fand die um einen Tag vorgezogene öffentliche Inbetriebnahme der als Stufe 2 des Chemnitzer Modells bezeichneten Strecke Chemnitz – Aue statt. Coronabedingt gab es keine größere Feierlichkeiten. In den vergangenen Jahren investierte der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) rund 80 Mio. Euro, um beim Umbau dieser 47 km langen Strecke nicht nur einfach Gleise für die aus dem Chemnitzer Straßenbahnnetz übergehenden Fahrzeuge auszulegen, sondern die Infrastruktur für eine größere Fahrplandichte durch die Wiederherstellung mehrerer in den 2000er Jahren abgebauter Kreuzungsstellen an der Strecke zu ertüchtigen. Diese und der sicherungstechnische Ausbau der Strecke ermöglichen, dass sowohl Sonderzüge und auch theoretisch wieder Gütertransporte über diese Eisenbahnstrecke gefahren werden können. Für die Infrastruktur ab dem Übergang vom Chemnitzer Straßenbahnnetz (Endstelle Technopark) auf das Eisenbahnnetz ist weiterhin die „DB RegioNetz Infrastruktur Erzgebirgsbahn“ zuständig.
Zum Einsatz im regulären Betrieb kommen nun die von Stadler in Valencia (Spanien) produzierten Hybrid-TramTrain-Fahrzeuge, deren Antriebssystem im Chemnitzer Straßenbahnnetz von der 750-V-Oberleitung mit Strom und außerhalb mit Diesel versorgt werden.
Betrieben werden die Fahrzeuge von der City-Bahn Chemnitz GmbH auf den Linien C13 Burgstädt – Chemnitz – Aue und C14 Mittweida – Chemnitz mit Verlängerung zwischen 9 und 16 Uhr nach Thalheim (Erzgeb), so dass sich in diesem Zeitraum ein Halbstundentakt zwischen Chemnitz Stadtzentrum und Thalheim ergibt.
In einer späteren Ausgabe des PK wird auf die betrieblichen und infrastrukturellen Neuerungen und Herausforderungen eingegangen.
10.02.2022