Historische Feldbahn Dresden e. V./ Feldbahnmuseum Herrenleite

Bei zwei Projekten erzielten die in der Herrenleite aktiven Feldbahner Ende 2021 bzw. Anfang 2022 Fortschritte: Einerseits ist die Fassade der nach historischem Vorbild ausgebauten Feldbahnschmiede nun bald fertiggestellt, andererseits gelang dem Verein „Historische Feldbahn Dresden e. V.“ (HFD) der Kauf eines weiteren Teilstückes der regelspurigen PH-Linie (Pirna-Copitz – Herrenleite). Zusätzlich zum heutigen Museumsgelände hatte die HFD im Jahr 2006 von dieser Strecke bereits den Abschnitt vom Endpunkt in der Herrenleite bis zum Streckenkilometer 2,1 kurz vor der Ortschaft Pirna-Mockethal erworben. Seitdem bemühte sich der Verein um den Ankauf des anschließenden Streckenteils bis einschließlich der ehemaligen Ladestelle Mockethal. Doch die Stadtverwaltung Pirna hat für die Ladestelle andere Pläne, allerdings durfte der Feldbahnverein nun wenigstens das ca. 110 m lange Streckenstück bis kurz vor den Bahnübergang an der Arthur-Thiermann-Straße von der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna mbH kaufen. Dort soll nach der Umspurung auf 600 mm der Endpunkt der dann etwa 2,6 km langen Zubringerstrecke in das Feldbahnmuseum durch das Tal der Herrenleite bzw. Alten Poste entstehen.

Auf dem neu erworbenen Streckenstück befreiten Vereinsmitglieder im Zuge eines Jahresend-Arbeitseinsatzes am 28./29. Dezember 2021 den zugewachsenen Gleiskörper und die dazugehörigen Böschungen vom Wildwuchs. Dies war für die beauftragte Katastervermessung erforderlich, bei der 15 Grenzpunkte gefunden bzw. neu hergestellt wurden. Der Kauf der 2130 m2 großen Fläche stellt für die HFD eine hohe, aber zukunftsorientierte Investition dar. Bereits seit mehreren Jahren befindet sich auf dem Ausstellungsgelände in der Herrenleite ein Schaubereich „Steinbruchschmiede“, in dem es Vorführungen am Schmiedefeuer gibt. Zur Gestaltung des Schmiederaumes verwendeten die Feldbahner mehrere Artefakte und originale Baustoffe. In dem Gebäude waren früher ein Labor und die Pumpenwerkstatt des Mineralölwerkes Herrenleite untergebracht. Um den Umbau des in den 1960er Jahren errichteten Gebäudes abzuschließen, müssen – mit Ausnahme einer Fachwerkwand mit Sichtmauerwerk – die Außenwände mit einer Fläche von 95 m² neu verputzt werden. Nach einem Tipp vom Museumsbund beantragte der Verein jetzt Fördermittel beim Deutschen Verband für Archäologie e. V. Dessen Soforthilfeprogramm mit 75-prozentiger Förderquote macht es möglich, die Außenwände des Gebäudes bis Ende April 2022 zu verputzen. Zunächst entfernten Mitglieder der HFD im Januar 2022 den losen Altputz und reinigten den Untergrund. Damit der beabsichtigte Eindruck eines mit einfachen Mitteln errichteten Betriebsgebäudes entsteht, wird eine Dresdner Restauratorenfirma mit Erfahrungen im Denkmalschutz einen klassischen Kalk-Zement-Putz in zwei Schichten aufbringen.

Zum Verschub von Feldbahnwagen, vor allem von Torfwagen und Muldenkippern, auf dem Regelspurgleis im Eingangsbereich des Feldbahnmuseums dient unverändert ein regelspuriger Eigenbau aus den Resten eines zerlegbaren Rottenkleinwagens mit 3 Mp Tragkraft, gebaut vom Waggonbau Niesky, auf dem ein 600-mm-Gleisjoch angeschraubt ist. Dadurch ist eine Art Tiefladewagen entstanden, der gut an das etwas angehobene Gleisende der Feldbahnstrecke im unteren Bahnhof passt. So ist es möglich, Feuerholz direkt im Regelspurgleisfeld in die Feldbahnwagen zu verladen und auf das Feldbahngleisnetz des Museums zu rollen.

Weitere Informationen zum Verein gibt es im Internet unter der Adresse www.feldbahnmuseum-herrenleite.de

Michael Lenk

10.02.2022