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Rezensiert: Das deutsche Dampflokerbe
Bastian Königsmann
Das deutsche Dampflokerbe
Geschichte, Geschichten und Verbleib aller im Ausland erhaltenen deutschen Normalspurdampflokomotiven
Digitaldruckbuch über BoD – Books on Demand Normalausgabe als Taschenbuch mit 388 Seiten im Format 17 x 22 cm mit 557 oft schwarzweißen Aufnahmen, 2021 ISBN-10: 3753419990 Preis: 32,20 Euro gebundene Ausgabe mit Hartpappeinband im Format 17,5 x 22,6 cm mit 557 meist farbigen Aufnahmen, 2021 ISBN-10: 3752648449 Preis: 51,80 Euro
Seit Februar 2021 gib es dieses im Digitaldruck vervielfältigte Werk. Im Vorwort schreibt Bastian Königsmann: „In insgesamt 34 Ländern werden 367 Normalspurdampflokomotiven mit deutschen Einsatzwurzeln museal erhalten. Alle diese Lokomotiven werden mit Wort und Bild in diesem Buch vorgestellt.“ Von fast allen diesen Fahrzeugen gibt es ein Bild aus den vergangenen Jahren, einen ausführlichen Text und die wichtigsten Angaben in Tabellenform (ursprüngliche deutsche Betriebsnummer, Hersteller, Baujahr, heutiger Standort, Status – z. B. betriebsfähig oder Denkmal). Dass der Autor nicht alle Lokomotiven selbst besichtigt hat, versteht sich von selbst. Mehr als 100 Personen aus den besagten 34 Ländern haben an der Entstehung des Buches mitgewirkt. Dies ist eine respektable Leistung, denn bei vielen Ländern denkt man nicht sofort daran, dass dort ehemalige deutsche Staatsbahnlokomotiven zu finden sind – so in Finnland, Thailand, Usbekistan, Serbien, Syrien oder im Libanon. Hervorzuheben sind die Extrakapitel über ehemalige Privatbahn- bzw. Werkloks und über zurückgeholte Staatsbahnloks, die sich seit einigen Jahren wieder in Deutschland befinden. Am Schluss behandelt Bastian Königsmann ungeklärte Fälle und verschwundene Loks. Statistiker, die auf der Suche nach Beheimatungsdaten sind, werden in dem Buch nicht fündig. Es enthält wie schon das Vorgängerbuch „Die polnischen Denkmallokomotiven“ Geschichten zu den betreffenden Lokomotiven. Dabei kam es vereinzelt zu Ungereimtheiten, wenn ein Autor „seine“ Lokomotive in einem besonders guten Licht darstellen wollte oder sich Erinnerungen über die Jahre etwas verwischt haben. Dies schadet aber dem Gesamtwerk nicht, sondern es verleiht ihm eine persönlichere Note. Preisbewussten Lesern sei gesagt, dass die Normalausgabe durchaus genügt, aber man muss dann einige Abstriche machen, was die Papier- und Druckqualität angeht. Auch sind deutlich weniger Fotos in Farbe abgedruckt und es gibt eben nur einen weichen Pappeinband. Dies kann aber die Qualität des Inhaltes nicht schmälern, denn der Autor hat es abermals geschafft, ein sehr gutes Buch zu einem Thema zu schreiben, mit dem er Neuland betritt. So muss jeder selbst entscheiden, welche der beiden Druckvarianten er vorzieht. Ich kann für beide Ausgaben eine Kaufempfehlung aussprechen, es lohnt sich!
Hinweis: Derartige selbst erstellten und über einen Verlagsdienstleister erstellten Digitaldruck-Bücher können ganz normal über den Buchhandel oder über den Verlag bestellt werden. In Jöhstadt und Schwarzenberg ist dieser Titel bei IGP und VSE nicht erhältlich.
09.06.2021