Historische Feldbahn Dresden e. V.

Zum diesjährigen Saisonabschluss lud der 2018 auf eine 40-jährige Geschichte zurückschauende Verein „Historische Feldbahn Dresden e. V.“ am 29./30. September nochmals in die Herrenleite bei Lohmen ein. Etwa 850 Besucher folgten dieser Einladung und nutzten die vielfältigen Angebote dieses Wochenendes.

Momentan machen die Feldbahner ihre Sammlung winterfest. Dazu gehört das Prüfen und ggf. Nachfüllen von Frostschutz an den zahlreichen Motorlokomotiven bzw. das Ablassen von Kühlwasser an wenig genutzten Fahrzeugen. Außerdem entfernen die Mitglieder auf den umfangreichen Dachflächen sowie an den Dachentwässerungen das Laub.

Parallel läuft in der Werkstatt das Restaurieren mehrerer Feldbahnlokomotiven. Der im PK 163 erwähnte Gleisbau im unteren Bahnhof kam vor dem ersten Frost pünktlich zum Abschluss. Vereinsmitglieder hatten dort 70 m Gleis sowie vier Weichen verlegt. Damit ist das Vereinsgelände auf den Anschluss an die umzuspurende Eisenbahnstrecke durch das Tal der Herrenleite in Richtung Mockethal vorbereitet.

Die Planungen und Unterlagen zur Genehmigung für diesen etwa 600 m langen Abschnitt sind längst erarbeitet bzw. befinden sich bei den Behörden in Bearbeitung. Wie im PK 163 erläutert, sollen sowohl die verrotteten Schwellen als auch die Schienen vom Profil S 49 des derzeit noch liegenden Regelspurgleises durch feldbahntypisches Material ersetzt werden. Dazu haben Vereinsmitglieder im Frühjahr bereits Schienen vom Profil XXIVa (Masse 26 kg/m) aus Österreich beschafft. Im Herbst bargen sie nun Schienen der preußischen Form 23 mit einem Metergewicht von 23 kg für den perspektivisch folgenden Bauabschnitt. Diese Schienen stammen aus Niedersachsen von der Meterspurstrecke des Deutschen Eisenbahn-Verein e. V. (DEV) aus Bruchhausen-Vilsen. Bevor der DEV auf einem Abschnitt seiner Museumsbahn nach Asendorf neue Schienen verlegte, demontierten drei Vereinsfreunde aus Lohmen zusammen mit Mitgliedern des DEV an zwei Tagen im Oktober 230 m Gleis besagter preußischer Form einschließlich Laschen sowie Laschenschrauben. Aufgrund des Walzzeichens „UNION 1899“ wird vermutet, dass es sich um Schienen der Erstausstattung der Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf handelt. Diese waren aber in der Vergangenheit an verschiedenen Stellen innerhalb des Streckennetzes bereits aus- und wieder eingebaut worden. Denn den im Herbst 2018 sanierten Abschnitt hatte der DEV bereits 1984 schon einmal erneuert. Die nun dort eingebauten Schienen stammen von der Borkumer Inselbahn. Es handelt sich um in den 1980er Jahren gewalzte S24-Profile. Optisch sind diese quasi identisch mit dem Altbestand.

Die 42 in Niedersachsen demontierten 11-m-Schienen nebst 88 Laschen und 176 Schrauben mit einem Gesamtgewicht von elf Tonnen trafen am 15. Oktober nach 470 km Transportstrecke in der Herrenleite ein.

Damit geht für die Vereinsmitglieder des Feldbahnmuseums Herrenleite ein erfolgreiches und arbeitsintensives Jubiläumsjahr zu Ende. Der Verein begrüßte in Summe 5500 Besucher. Weitere Angaben über ihre Veranstaltungen und Sammlung machen die Eisenbahnfreunde im Internet unter www.feldbahnmuseum-herrenleite.de.

Michael Lenk

11.12.2018