VSE-Nachrichten
Muldentalgruppe
Am 28. April begann die 10. Fahrtsaison der Schienentrabis auf der Muldentalbahn. Noch am Wochenende zuvor erfolgten letzte Restarbeiten, um die Folgen der drei Winterstürme zu beseitigen. Am 21. April stand die Überführung des seit Oktober in Werdau abgestellten Kl 2010 an. Dieser benötigte eine Grundreinigung, da diese nach dem letzten Einsatz bei schlechtem Wetter im Oktober 2017 auf der Werdauer Waldbahn unterblieb. Auch das Abstellen in einer schmutzigen Lagerhalle trug dazu bei. Nach einer Farbauffrischung und kleineren Reparaturen war der Kl (Kleinwagen) am 28. April wieder einsatzbereit.
Die Fahrtsaison begann in diesem Jahr etwas später als die vorherigen, ist aber nicht minder umfangreich. Gerade noch rechtzeitig trafen die von Olaf Gläser neu gestalteten Fahrkarten in Wechselburg ein. Am ersten Wochenende waren erfahrungsgemäß viele kurzfristige Buchungen zu verzeichnen, aber letztendlich fast alle Fahrten ausgebucht. Am Vormittag des 28. April gab es noch ein Problem mit der Schaltung des aus Staßfurt angemieteten Kl zu lösen, da dieser nicht mehr über ein originales P 50-Getriebe verfügt. Das eingebaute P 601-Getriebe mit Gleichlaufgelenkwellen hat anders angeordnete Silentlager und befindet sich daher nicht genau in der Lage des originalen Getriebes. Der 2. und der 4. Gang ließen sich nicht ohne Zwang einlegen. Nach diversen Veränderungen ist der Mangel inzwischen behoben. Am Nachmittag war der Kl bereit zur Probefahrt. Zweimal folgte er den beiden Schwesterfahrzeugen, danach hatte sich ein weiterer erheblicher Mangel herausgestellt, der einen Einsatz am 29. April und 10. Mai unmöglich machte. Der Lichtmaschinenregler funktionierte nicht mehr und musste ersetzt werden.
Das Wochenende 5./6. Mai war für den Förderverein Eisenbahn in der Lommatzscher Pflege e. V. (FELP) reserviert. Der Kl 2001 fuhr an beiden Tagen zwischen Lommatzsch und Ziegenhain. Im September wird es diese Fahrten noch ein letztes Mal geben. Eine Weiterführung im nächsten Jahr ist nicht möglich, da die Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH die Strecke im Güterverkehr nutzen möchte und dazu bereits Gleisbauarbeiten in Leuben liefen. Es ist deshalb schade, dass die Kl-Fahrten dort nicht ausgelastet waren. Am Vatertag rollten der Kl 2001 und der Kl 2010 noch einmal zwischen Rochlitz und Göhren, bevor letzterer am 11. Mai nach Schwarzenberg kam. Am 12. und 13. Mai nahm er an der Ausstellung der 26. Schwarzenberger Eisenbahntage teil und fuhr emsig den Ablaufberg auf und ab. Zuvor war aber noch das seit vergangenem Jahr wieder zugewachsene Gleis 30 freizuschneiden. Vereinsfreund Jens Hanisch übernahm diese Arbeit. Am Pfingstwochenende standen sonnabends zwei Sonderfahrten an, bevor am Sonntag und Montag zwei Fahrtage auf der Muldentalbahn mit einer neuen Fahrtstrecke geplant waren. Da immer wieder der Wunsch geäußert wurde, doch einmal durch den Rochsburger Tunnel zu fahren, entstand die Idee für ein Angebot zu Fahrten zwischen Amerika und Lunzenau. Gesagt, getan und das Pfingstwochenende sollte dazu genutzt werden. Um die Fahrzeuge besser umsetzen zu können und auch den nur spärlich genutzten Abschnitt bis Göhren mit zu befahren, hieß schließlich das Ziel der Fahrten Wechselburg. Der Plan ging auf und so waren auch die insgesamt sechs Fahrten sehr gut besucht. Pech für fast alle Kurzentschlossenen, dass in Amerika weder der Bahnhof noch der Güterschuppen offen waren. Erschreckend war die Erfahrung, wer sich am Pfingstwochenende alles an und auf der Eisenbahn im Muldental tummelte. Von Geocachern, die sich von der Rochsburger Muldenbrücke abseilen wollten, über Radfahrer im Gleis bis hin zu einer von einem Lehrer (!) geführten Pfadfindergruppe, die die Strecke von Rochsburg bis Lunzenau durch den Tunnel als Wanderweg nutzten. Darauf angesprochen gab es die Antwort vom „Pädagogen“, man müsse auch mal gegen geltende Vorschriften verstoßen, um etwas zu erleben. Demnach brauchen wir uns nicht mehr wundern, wenn Kinder und Jugendliche auf Bahngelände herumstreunen und z. T. tödlich verunglücken, denn sie werden von Aufsichtspersonen noch dazu ermuntert. So mancher Autofahrer hatte auch so seine Probleme mit der „neuen“ Situation des Vorranges von Schienenfahrzeugen an den Bahnübergängen in Göhren und Lunzenau.
Hierzu wird es aber in Kürze Maßnahmen von Seiten des VSE und des Streckenbetreibers geben, um die Sicherheit zu gewährleisten!
12.06.2018