Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Sächsisches Schmalspurbahn-Museum Rittersgrün

Anlässlich des diesjährigen Bahnhofsfestes am 16. und 17. Juni werden die renovierten Ausstellungsräume sowie die neu aufgebaute Dauerausstellung für das Publikum freigegeben. Anfang April 2017 waren die bisherigen Ausstellungsexponate ausgelagert worden. Danach entfalteten Handwerker aller Gewerke, vornehmlich regionaler Firmen, ihre Aktivitäten. Diese handwerklichen Tätigkeiten waren bis Ende 2017 weitestgehend abgeschlossen, im Januar dieses Jahres startete der Aufbau der neuen Dauerausstellung. Neu ist ein Ausstellungsraum zur Ortsgeschichte von Rittersgrün. Die Darstellung konzentriert sich auf beispielhafte Impulse in der Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte. Dabei geht es um den Bergbau sowie die Ver- und Bearbeitung von Holz zu Pappen, Kartonagen und Holzwaren. Die neue Dauerausstellung und der Abenteuerspielplatz im Freigelände an der Parkbahn entstanden mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Bei der zeitgemäßen Gestaltung des Ausstellungsbereiches beriet ein professioneller Museumsplaner den Verein.
Seit 26. Mai 2018 steht der 1997 in Schweta bei Mügeln geborgene Güterwagenkasten nach etwa 90 Jahren wieder auf eigenen Radsätzen. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen der ältesten Wagen der sächsischen Schmalspurbahnen. Nach aktuellem Forschungsstand war er im Jahr 1882 in einer der Eigenen Werkstätten der K.Sächs.Sts.E.B. für die Schmalspurbahn Hainsberg – Schmiedeberg gebaut und als Gw K.112 in Dienst gestellt worden. Die K.Sächs.Sts.E.B. bauten den ab 1899 als 1512K geführten „kurzen Zweiachser“ im Jahr 1907 in einen Zugführerwagen um. Die RBD Dresden zeichnete das danach zwei Jahrzehnte als 1437K eingesetzte Fahrzeug 1927 in „Dresden K2064“ um, musterte ihn aber danach um 1930 aus. Um den Wagenkasten aufachsen zu können, demontierten die Rittersgrüner den zuletzt im VEB dkk als Werkwagen genutzten Drehschemelwagen 97-24-13. Von diesem Fahrzeug stammen auch die Zugstange und die beiden nun in den K.112 eingebauten Trichterkupplungen. Der Rahmen des Hw bleibt erhalten. Während der Restaurierung des zweiachsigen Bahnpostwagens 1700 entdeckten die Aktiven in den vergangenen Monaten immer wieder neue Detailaufgaben, die einer Fertigstellung des Fahrzeuges noch in diesem Jahr entgegenstehen.
12.06.2018