Schmalspurbahnen in Europa
Schmalspurig von Bosnien nach Serbien!
Das einst beeindruckend große Schmalspurnetz Ex-Jugoslawiens war schon oft Thema im Preß’-Kurier, doch ein aktueller Puzzelstein fehlte bislang: Eine Fahrt auf der ehemaligen Bosnischen Ostbahn und deren Fortsetzung im heutigen Serbien. Im PK 142 wurden der Strecke von Višegrad an der Drina über die bosnisch-serbische Grenze bis hin nach Mokra Gora noch Oberbaumängel attestiert, die im Verlauf des Jahres 2017 durch Schwellenwechsel behoben wurden. Somit können endlich wieder Züge durch die Schlucht des Flusses Rzav fahren – vorbei am Kloster Dobrun durch sieben Tunnel nach Vardište, dem einstigen Endpunkt der 1906 eröffneten Strecke von Sarajevo. Ab 1925 ging es von hier weiter über Mokra Gora über die Saraganer Acht bis hin nach Užice, so dass ab 1928 eine 444 km lange Verbindung zwischen Sarajevo und Belgrad bestand. Im Jahr 1974 stellten die Jugoslawischen Staatsbahnen auf diesem Streckenteil den Betrieb ein. Als im Jahr 2003 die 15 km lange Strecke der Saraganer Acht von Mokra Gora nach Šargan Vitasi wiedereröffnet wurde, plante man bereits den Wiederaufbau bis nach Višegrad. Im Jahr 2010 wurde dieser Teil zwar eröffnet, doch gab es dort danach keinen regelmäßigen Betrieb. So ist solch eine Fahrt auf bosnischer Spur nicht nur aufgrund der Überwindung einer Staatsgrenze nach wie vor eine Besonderheit. Doch angeblich soll nach der erfolgten Streckensanierung im Sommer 2018 nun ein regelmäßiger touristischer Verkehr stattfinden – wer die Verhältnisse in Bosnien und Serbien etwas kennt, weiß, dass es auch ganz anders kommen kann.
09.04.2018