VSE-Nachrichten
Muldental
Dass die Schienentrabifahrten auf der Muldentalbahn inzwischen kein Geheimtipp mehr sind, belegen die kontinuierlich gestiegenen Fahrgastzahlen der vergangenen Jahre. Waren bisher Ende Juli alle Plätze vergriffen, so war das in diesem Jahr bereits Ende Juni der Fall. Die Ausstrahlung des Fernsehbeitrages am 27. Juni im MDR tat noch sein Übriges dazu, dass die wenigen noch vorhandenen Restplätze schnell vergeben waren. Wer in diesem Jahr noch nicht reserviert hat und trotzdem mitfahren möchte, kann nur noch auf die ab und zu durch Stornierung frei werdenden Plätze hoffen. Die beiden Pfingstfeiertage verbrachte der Kl 2001 zum zweiten Mal in diesem Jahr auf der Nossen-Riesaer Eisenbahnstrecke, um im 90-Minuten-Takt zwischen Lommatzsch und Ziegenhain zu pendeln. Schon lange im Voraus waren auch hier die Plätze vergeben. Petrus hatte ein Einsehen mit den Fahrgästen und hielt bis zur letzten Fahrtminute den Regen zurück. Erst die Verladung und die Rückfahrt nach Rochlitz verliefen teilweise bei starkem Regen. Die Junifahrten profitierten von fast idealem Wetter und angenehmen Temperaturen. Am Wochenende 1./2. Juli hatte der Förderverein Muldentalbahn zu seinem jährlichen Sommerfest nach Amerika geladen. Die Überführungsfahrt am Sonnabendvormittag von Rochlitz nach Penig war zum ersten Mal bis auf den letzten Platz ausgebucht und lässt den Schluss zu, dass es auch für diese langen Touren einen gewissen Bedarf gibt. Die Fahrten von Amerika nach Rochsburg und Penig begannen somit erst ab 14 Uhr und bescherten den beiden Schienentrabis schon hin und wieder mal eine kleine Verschnaufpause. Am Sonntag war schon um 10 Uhr Fahrtbeginn ab Amerika, doch suchte man einen Verantwortlichen vom gastgebenden Verein vergeblich, der Fahrkarten hätte ausgeben können. Das erinnerte irgendwie an die heutige Situation bei der Eisenbahn, wo auf den kleineren Stationen auch kein Fahrkartenverkauf mehr stattfindet. Doch auch hierfür konnte eine kurzfristige Lösung des Problems gefunden und planmäßig gestartet werden. Überhaupt ließ das Interesse der Mitglieder des Fördervereins, an dem jährlichen Höhepunkt im Vereinsleben mitzuwirken, sehr zu wünschen übrig. Der im vergangenen Jahr verstorbene Uwe Neumann fehlt eben nicht nur dem Förderverein mehr als man denkt. Die „Line Dancers“ aus Schwarzenberg sowie das Akkordeonorchester aus Penig sorgten von Beginn an für Stimmung und gute Laune unter den Besuchern. Die Räder der Schienentrabis kamen dabei kaum zum Stehen. Für die Rückfahrt am Sonntagabend gab es ebenfalls zahlreiche Fahrtwünsche in Richtung Rochlitz. Unterbrochen von einem kurzen Regenschauer erreichten beide Kl trocken 19.15 Uhr ihren Heimatbahnhof, bevor gegen 19.30 Uhr der Regen erneut einsetzte. ![]() Die Julifahrten hatten mit der oftmals schwülwarmen Luft zu kämpfen, jedoch blieben Gewitter aus. Am Fahrtwochenende 22./23. Juli war es wieder soweit und der sonst übliche Fotohalt an der Muldenbrücke fiel aus, um die Zeit zu gewinnen, mit den Fahrgästen am Hp Steudten die reifen Spillingsfrüchte zu verkosten. So mancher wusste noch gar nicht, was sich hinter diesen kirschgroßen süßen Früchten verbirgt. Ja, es beginnt wieder die „Erntezeit“ an der Strecke. Nach den Spillingen warten schon die Brombeeren, Pflaumen und Äpfel auf die Fahrgäste. Neben den regulären Fahrten sorgte so manche Sonderfahrt für etwas Abwechslung. Viele Feierabende an Werktagen wurde für die „Pflege“ der Strecke geopfert und störender Bewuchs, speziell an den Bahnübergängen und an technischen Anlagen, beseitigt. Der Bau des neuen Abstellgleises in Rochlitz ist weit vorangeschritten und wird in den nächsten Wochen bis auf die Einschotterung vollendet. Der benötigte Schotter soll aus Wechselburg nach Rochlitz gebracht werden, da dort neben der Strecke noch ein reichlicher Vorrat lagert. Dazu wird allerdings erst ein kippfähiger Skl-Anhänger in Rochlitz erwartet.
05.08.2017