Aktuelles von der RüBB im Oktober und November 2009

Vorweihnachtliches von der Insel Rügen

Die Züge der Rügenschen BäderBahn fahren derzeit oftmals durch graue Landschaften – es ist ungemütlich geworden auf Deutschland größter Insel Rügen. Dennoch finden die geheizten Dampfzüge des „Rasenden Roland“ auch jetzt ihr Publikum, denn die Nebensaison hält für Urlauber und Besucher übernachtungs- und erlebnisseitig interessante Paketangebote zu oft sehr günstigen Preisen bereit. Da die kulturellen Möglichkeiten aber doch nicht so vielfältig sind wie in den Sommermonaten, gehört eine Fahrt mit der Schmalspurbahn schon zu den besonderen Attraktionen für Reisegruppen und Individualreisende

Bauarbeiten an der Infrastruktur

Seit dem 17. November ist der Streckenabschnitt Sellin Ost – Göhren gesperrt, da aktuell zwischen Sellin Ost und Philippshagen umfassende Arbeiten zur Gleiserneuerung stattfinden. Auf dem nicht befahrenen Streckenabschnitt verkehren deshalb Busse im Schienenersatzverkehr. Bis Heilig Abend sollen die Baumaßnahmen aber beendet sein, ab dem 24. Dezember sollen die Züge wieder zwischen Putbus und Göhren verkehren, um der erwartungsgemäß hohen Nachfrage zwischen den Feiertagen entsprechend auf dann abschnittsweise neuen Gleisen gerecht zu werden.

Während der Gleisbauarbeiten gilt ein gesonderter Baufahrplan, aufgrund der überwiegend sehr kurzen Wendezeit in Putbus kommen weiterhin zwei Lokomotiven mit aktuell jedoch nur einem Wagenpark zum Einsatz. Für den Bauzugbetrieb sind unter anderem die V10c 199 008-4 sowie die beiden verkehrsblauen Schotterwagen 97-24-05 und 97-24-06 der Preßnitztalbahn Steinbach – Jöhstadt auf der Insel im Einsatz.

Die Arbeiten am neuen Toilettengebäude auf dem Bahnhof Putbus nehmen mittlerweile Gestalt an. Die Konturen des Bauwerks sind bereits gut zu erkennen, auch das Dach wurde inzwischen komplettiert. Momentan laufen die Arbeiten zur Verglasung des Oberlichtes.

Fahrzeugeinsatz

Die regulären zwei Zugumläufe bis zum Beginn der Streckenbaumaßnahmen wurden im Wechsel mit den Lokomotiven 99 1782-4, 99 1784-0 und 99 4802-7 bespannt. Die Züge bestanden im Regelfall aus vier oder fünf Reisezugwagen und einem Packwagen.

Die Lok 99 4801-9 wurde am 24. November nach Meiningen zur Ausführung der erforderlichen Hauptuntersuchung überführt, wo sich auch bereits 99 4632-8 zur Aufarbeitung befindet. Termine zur Fertigstellung der Fahrzeuge stehen momentan noch nicht fest, die Verhandlungen mit dem Dampflokwerk laufen aber mit dem Ziel, die Fahrzeuge zum fahrzeugintensiven Sommerfahrplan wieder verfügbar zu haben. Wagenseitig werden 970-778 und 970-781 werden noch im Dezember aus Ostritz zurück erwartet. Zur Aufarbeitung weilen 970-782 und 974-452 in Bad Doberan, 974-482 in Halberstadt und 970-765 in Ostritz.

Am 12. Dezember 2009 verkehrte der traditionelle Nikolaus-Sonderzug des Modellbahnclubs Sassnitz von Putbus nach Sellin Ost und zurück, der Zug war wie immer bereits einige Wochen im Voraus ausgebucht.

Betriebsausflug der RüBB-Mitarbeiter

Am 5. und 6. Dezember fanden anstelle einer „normalen“ Weihnachtsfeier, bedingt durch die Anzahl der Mitarbeiter und die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes, zwei zünftige Jahresabschlußfahrten für die RüBB-Belegschaft statt. Gereist wurde mit dem, zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Tagesgeschäft stehenden Triebwagen 650 032-4 der PRESS von Putbus nach Bad Doberan, von dort aus ging es schmalspurig weiter mit dem „Molli“ und einem von Lokomotive 99 2323-6 gezogenen Zug nach Kühlungsborn West. Nach einem Spaziergang über die Promenade und durch die Weihnachts-Einkaufsmeile erfolgte die kulinarische Versorgung in der Gaststätte „Mollis Lo(c)kschuppen“ in Kühlungsborn Ost, ehe dann wieder die Rückfahrt auf die Insel angetreten wurde. Den Mitarbeitern hat es nach eigener Aussage sehr gefallen, zumal solche Tagesausflüge bislang noch nicht stattfanden.

Mit Übernahme der SPNV-Leistungen zwischen Bergen auf Rügen und Lauterbach Mole am 13. Dezember 2009 durch die PRESS gibt es als Neuerung im Wechselverkehr zwischen RüBB und PRESS vertrieblich die durchgehende Abfertigung in Form eines zweiseitigen Anstoßtarifes. Damit sollen das Umsteigen zwischen beiden Bahnlinien für Reisende weiter vereinfacht und die nachfrageseitige Frequentierung der Regelspurstrecke gestärkt werden.

Matthias Kley

14.12.2009