Preßnitztalbahn aktuell
Infrastrukturarbeiten im Oktober und November 2009
Die beiden Monate waren durch überdurchschnittlich viele gleichzeitig laufende Aktivitäten an den Infrastrukturanlagen der Museumsbahn zwischen Steinbach und Jöhstadt gekennzeichnet. Einerseits begünstigte die Witterung die Umsetzung. Andererseits waren einige Projekte explizit auf die Zeit der (relativen) Betriebsruhe zwischen den Herbstfahrtagen und dem ersten Advent gelegt worden, um die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.
Ein sehr wichtiges Vorhaben, das auch nur in dieser Zeit ausgeführt werden konnte, war die Erneuerung des Bahnsteigstützverbaus am Haltepunkt Forellenhof. Die alte, in der Bauform als Krainerwand ausgeführte Bahnsteigbefestigung wurde im Mai 1996 errichtet. Mit Baumstämmen wurde dabei eine Abstützung und naturnahe Gestaltung erreicht. Für die Auffüllung des Bahnsteiges wurde damals gleichzeitig Material aus dem im Aufbau befindlichen nördlichen Teil des Bahnhofes Schmalzgrube gewonnen. Inzwischen waren die verbauten Baumstämme teilweise soweit verrottet, daß eine Standsicherheit des Bahndammes nicht mehr länger gesichert werden konnte. Nach mehrmonatiger Vorbereitung mit Variantenvergleichen und Kostenschätzungen konnte in Zusammenarbeit mit den Firmen Gleisbau Bautzen GmbH und Sächsische Bau GmbH eine ansehnliche und finanzierbare Lösung für einen neuen Verbau gefunden werden, ohne daß der Bahnsteig dazu komplett abgetragen werden mußte. Mit eingerammten Doppel-T-Trägern und dazwischen gesetzten Hartholzbohlen wurde zwischen dem 9. und 27. November ein neuer Verbau aufgesetzt, der wiederum durch die Verwendung von Naturmaterial gut zur Umgebung am Forellenhof paßt. Zum Fahrbetrieb am ersten Advent konnte der Bahnsteig wieder zur Nutzung freigegeben werden, ein endgültiger Decküberzug wird im kommenden Frühjahr aufgetragen.
Dank günstiger Herbstwitterung konnten Mitte November auch die Arbeiten zur kompletten Dacherneuerung am ehemaligen Beamtenwohnhaus in Steinbach beginnen. Die Arbeiten, die wieder in bewährter Qualität durch die Firma von Dachdeckermeister Sehm aus Meinersdorf ausgeführt wurden, bilden den Auftakt für die in den kommenden Monaten vorgesehene schrittweise Sanierung des gesamten Gebäudes. Nach Fertigstellung der Arbeiten, die unter besonderer Beachtung von Energie- und Umwelteffizienz für das Gebäude realisiert werden, stehen in dem Haus wieder zwei Wohnungen zur Verfügung, die durch den Verein vermietet werden.
Mit der Herstellung einer neuen Entwässerungsleitung quer durch das künftige Gleisgelände und die Ladestraße zum Schwarzwasser sowie der Umverlegung des Schaltkastens für die Pumpen des Regenwassersammlers an die Ladestraße konnten die Arbeiten zur Fundamenttrockenlegung des Bahnhofsgebäudes in Jöhstadt Ende November abgeschlossen werden. Dies war notwendig, da durch die Umfeldgestaltung am Gebäude in den letzten Jahrzehnten die früheren Abflußwege zerstört waren und der Kellerbereich des Hauses einer ständig anliegenden Nässe ausgesetzt war. Da in diesem Zusammenhang ohnehin ein Pflasterstreifen der Ladestraße aufgerissen werden mußte, wurde dies gleich mit der Verlegung von Stromleitungen zu den historischen Beleuchtungsmasten an der Jöhstädter Laderampe genutzt, so daß auch dieser gegenwärtig als Parkplatz genutzter Bereich wieder beleuchtet werden kann. Im Bahnhofsgebäude können nun im Anschluß an die außen erfolgten Aktivitäten weitere Maßnahmen zur Trockenlegung vorgenommen werden. Außerdem werden einige verschlossene Fensteröffnungen wiederhergestellt.
Die Arbeiten zum Ausbau mehrerer Werkstattfunktionsbereiche in der Lagerhalle neben der Ausstellungs- und Fahrzeughalle in Schlössel wurden fortgesetzt. Während im Hauptteil die Aufteilung der Lagerbereiche neu organisiert wurde, um Platz für eine mechanische Werkstatt mit Dreh- und Fräsmaschinen sowie eine separate Holzwerkstatt zu schaffen, wurde im seitlichen Anbau der Innenausbau mit Wärmedämmung, die Installation von Elektrik sowie einer Heizungsanlage fortgesetzt. Der bisherige Werkstattraum erhielt zwei neue Fenster und wird in den kommenden Wochen als Werkstattbüro ausgebaut. Aber auch an den Gleisanlagen fanden im November, ungestört von regelmäßigen Zügen, Arbeiten statt, die speziell dem Stopfen von Stößen und Weichen sowie dem Nachschottern von Gleisabschnitten gewidmet waren. Im Bahnhof Schmalzgrube wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Chemnitzer Verkehrsbau GmbH eine Bahndammbefestigung mit großen Steinquadern an der Weiche 2 ausgeführt. Die intensive Befahrung der Weiche im abzweigenden Strang hatte zu einer Verschiebung des Dammunterbaus geführt, die mit alleinigem Nachstopfen der Weiche nicht dauerhaft behoben werden konnte. Bereits während der Herbstfahrtage sorgte am Wochenende 17. / 18. Oktober ein Wintereinbruch für die Notwendigkeit von kurzfristigen „Grünschnittarbeiten“ entlang der Strecke. Der auf die noch laubbehangenen Bäume gefallene Schnee hatte an zahlreichen Stellen für abgebrochene Äste oder umgeknickte kleinere Bäume gesorgt.
14.12.2009