Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
die Verzögerungen mit dem Start des Wiederaufbaus der Weißeritztalbahn halten an. Inzwischen laufen offensichtlich nur noch Poker-Runden: mehr Geld, mehr Einfluß, mehr Geschäftssicherheit . Einige der Protagonisten in diesem Spiel scheinen auch noch die letzte Karte ziehen zu wollen. Weiß eigentlich noch einer, worum es wirklich geht?
Daß es auch anders gehen kann, das zeichnet sich für die Döllnitzbahn ab. Dank der vorgesehenen Management-Unterstützung der SOEG aus Zittau werden in Mügeln sicher wieder bessere Zeiten anbrechen – ein erstes Zeichen, wie sich eine sächsische Verbundlösung der durch öffentliche Mittel finanzierten Bahnen auswirken könnte. Dort heißt es nun, Geduld zu haben – im Weißeritztal ist die Geduld den Anwohnern und Bahnfreunden inzwischen berechtigterweise ausgegangen. Wenn sich nicht bald etwas tut, sollten verantwortliche „Köpfe rollen“, diese Forderung der Teilnehmer der Mahnwachen ist klar adressiert.
Der Herbst bietet den Schmalspurfreunden auf 750-mm Spur noch einmal interessante Attraktionen, aber auch die Freunde der Regelspur kommen wieder zu ihren Erlebnissen – die Veranstaltungskalender und auch die verschiedenen Hinweise in diesem Heft sollten für jeden Interessenten etwas bieten können. Ende Oktober lädt der VSSB wieder zu seiner inzwischen zu einer festen Tradition gewordenen Verleihung des Claus-Köpcke-Preises ein. Es wird auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vorschläge der verschiedenen Bahnen und Vereine geben – ein Zeichen dafür, dass der Preiswettbewerb auch Ansporn für viele Projekte ist. Die Preßnitztalbahn hat zum Tag der Sachsen 2007 in Reichenbach mit 99 1568 und dem Werbeslogan „Sachsens schönste Schmalspurbahn“ ihren Anspruch schon mal klargemacht.
Schnell sind die Lokführer der Preßnitztalbahn übrigens auch – wider Erwarten gewann die Museumsbahn das „1. Bahnlradln“ mit mehreren Sekunden Vorsprung vor den ersten Radfahrern vom TSV Arnsfeld e.V. zwischen Steinbach und Schlössel, was prompt die Forderung nach einer Revanche im nächsten Jahr aufkommen ließ. Mit großem Personalaufgebot wurde der Bahnbetrieb dennoch sicher durchgeführt, Streckenkenntnis des Bahnpersonals und Siegesgewißheit der Radsportler sorgten für die nicht erwartete Überraschung.
Fahren Sie doch mal wieder Eisenbahn. Glück Auf!
28.09.2007