Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Weißeritztalbahn
In den vergangenen Monaten glaubten auch die Schreiber des PK, daß der Wiederaufbau der zerstörten Abschnitte der Weißeritztalbahn unmittelbar bevorsteht. Jede Woche erwarteten sie von neuem die Nachricht, daß die Bagger ihr Werk begonnen haben. Aus diesem Grund hielten sie sich mit kritischen Berichten zurück. Nun, Anfang Oktober 2007, über fünf Jahre nach dem Augusthochwasser 2002, erscheint ein Baubeginn erneut greifbar nah. Im August war die Geduld vieler Anwohner und Freunde der HK-Linie jedoch erschöpft. So fand eine von einem Freitaler Buchhändler initiierte Mahnwache am Bahnhof Rabenau großen Zuspruch. Über 400 Freunde der Schmalspurbahn brachten ihren Unmut über die Tatsache zum Ausdruck, daß fünf Jahre nach dem Hochwasser außer vielen Reden keine einzige Baggerschaufel auf der Bahntrasse geschwungen worden ist. Am 2. September folgte eine Mahnwache am Bahnhof in Kurort Kipsdorf, bei welcher die 250 bis 300 Teilnehmer unmißverständlich ihre Forderung zum Ausdruck brachten, daß die Schmalspurbahn möglichst bald wieder von Freital über Dippoldiswalde bis nach Kipsdorf wieder fahren muß! Die Mahnwache fordert entsprechend den sofortigen Baubeginn auf der Weißeritztalbahn ein. Unterstrichen werden diese Forderungen durch einen offenen Brief der Teilnehmer an den sächsischen Ministerpräsidenten. Diesem prangten bei einer Jubelveranstaltung in der Semperoper im September auf dem Theaterplatz mehrere Plakate entgegen, die daran erinnerten, daß eben noch nicht alle Flutschäden behoben sind. Für Unmut sorgte die Forderung des Regierungspräsidiums Chemnitz, daß der Verkehrsverbund Oberelbe (WO) nun auf einmal 60 % Beteiligung an der HK-Linie übernehmen solle. Im Sommer hatte der VVO letztendlich auch auf Vorschlag dieses Präsidiums bereits einen Teil übernommen. Inzwischen konnte in dieser Frage ein Kompromiß erzielt werden. Ende September veröffentlichten mehrere sächsische Tageszeitungen, daß das Regierungspräsidium Dresden 17,9 Millionen Euro Fördermittel auszahlen dürfe. Am 15. Oktober sollen die Bagger loslegen. Glauben werden dies die Freunde der Weißeritztalbahn wohl jedoch erst, wenn sie das mit eigenen Augen sehen. Um ein Zeichen zu setzen, verkehrte am 7. September zwischen Schmiedeberg und Obercarsdorf ein von der V1 OC der IG Weißeritztalbahn e.V. (IGW) bespannter Bauzug der Sächsischen Dampfzuggesellschaft mbH (SOG) zum Freischnitt dieses Abschnittes der HK-Linie. Die blaue Kleindiesellok zog an diesem Tag den als Flachwagen genutzten Rungenwagen 97-25-52, auf welchen abgesägte Äste, Sträucher etc. verladen wurden. Anschließend spritzten die Mitarbeiter auf dem Bahndamm Unkrautvernichtungsmittel. Und auch in der Wagenaufarbeitungsstelle in Freital-Potschappel ging es im Sommer vorwärts. Hier wurde die betriebsfähige Aufarbeitung des im Eigentum der IG Weißeritztalbahn e.V. befindlichen GGw 97-13-30 durch Vereinsmitglieder mit der Neulackierung ein großes Stück voran gebracht. Zuvor hatte er in den vergangenen Jahren in Görlitz eine Fahrwerksuntersuchung erhalten, anschließend war er in Freital komplett neu mit Holz beplankt worden.
28.09.2007